Das Bundespräsidialamt neben dem Schloss Bellevue in Berlin erhält einen neuen zentralen Eingangsbereich. An dem interdisziplinären Wettbewerb hatten sich 23 Gemeinschaften aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros beteiligt. Nun steht der Gewinner fest.
Der zentrale Eingangsbereich wird nach Plänen von tönies schroeter jansen freie architekten mit lad+ landschaftsarchitektur diekmann neu gestaltet. Das mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurfskonzept der beiden Büros erfüllt nach Auffassung der Jury die komplexen Anforderungen auf überzeugende Weise: Zum einen sind die unterschiedlichen Funktionen im Eingangsbereich optimal verortet – zum anderen werden die Belange des Gartendenkmals sehr gut berücksichtigt.
Erhöhte Sicherheitsanforderungen im Bundespräsidialamt
Die geplanten Baumaßnahmen auf der Liegenschaft des Bundespräsidialamtes am Rande des Großen Tiergartens in Berlin umfassen mehrere Neubauten für das Wach- und Kontrollgebäude, eine Poströntgenstelle, unterirdische Technikflächen sowie Büros für die Bundespolizei.
Oberirdisch entstehen zwei eingeschossige und ein zweigeschossiger Pavillon zwischen dem Schloss Bellevue und dem ellipsenförmigen Verwaltungsgebäude des Bundespräsidialamtes. Die Räumlichkeiten im vorhandenen Wach- und Kontrollgebäude decken aufgrund der erhöhten Sicherheitsanforderungen und des damit einhergehenden personellen Zuwachses bei der Bundespolizei nicht mehr den Bedarf. Außerdem erfordern gestiegene Besucherzahlen einen deutlich größeren Kontrollbereich im Wachgebäude. Zwei aus den 1950er- und 1990er-Jahren stammende Funktionsgebäude werden im Zuge der Baumaßnahme ersetzt.
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„Mit Leichtigkeit und Eleganz“
Als besondere Herausforderung im Wettbewerb galt es, die Funktionsflächen gestalterisch sensibel in das Gebäude- und Parkensemble unter den Vorgaben der hohen Sicherheitsanforderungen und des Denkmalschutzes einzufügen. Auch die Außenanlagen waren – den hohen gestalterischen Qualitätsanforderungen entsprechend – neu zu planen. Dies erfüllt das erstplatzierte Entwurfskonzept nach Ansicht des Preisgerichtes auf überzeugende Weise.
„Die geplanten baulichen Veränderungen am Amtssitz des Bundespräsidenten verlangten nicht nur den Wettbewerbsteilnehmern, sondern auch den Mitgliedern des Preisgerichtes ein Höchstmaß an Respekt und Sorgfalt ab“, sagt der Juryvorsitzende Professor Thomas Müller. „Das Spektrum der Wettbewerbsbeiträge hat zu intensiven Diskussionen geführt. Dem Entwurf von tönies schroeter jansen freie architekten mit lad+ landschaftsarchitektur diekmann gelingt es mit Leichtigkeit und Eleganz, die vielen komplexen Anforderungen an diesen Standort in ein überzeugendes räumliches Konzept zu gießen.“
Weitere Preise und Auszeichnungen
Einen 2. Preis vergab das Preisgericht für den Wettbewerbsbeitrag der Stuttgarter Büros h4a Gessert + Randecker Architekten mit Glück Landschaftsarchitektur.
Scheidt Kasprusch Architekten mit Henningsen Landschaftsarchitekten, beide Berlin, erhielten den 3. Preis.
Mit Auszeichnungen bedacht wurden die Entwurfskonzepte der Gemeinschaften …
- Staab Architekten mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, beide Berlin,
- Schulz und Schulz Architekten, Leipzig, mit Därr Landschaftsarchitekten, Halle (Saale), sowie
- Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten + Stadtplaner PartG mbB, Nürnberg, mit JOMA Landschaftsarchitektur, Bamberg.
Der Wettbewerb für die Gestaltung der Eingangssituation des Bundespräsidialamtes mit Wach- und Kontrollgebäude wurde als nichtoffener, einphasiger anonymer Planungswettbewerb durchgeführt. Ein unabhängiges Gremium wählte aus insgesamt 61 Bewerbungen 25 Einreichungen zur Teilnahme an dem Wettbewerb aus. 23 Teilnehmergemeinschaften reichten einen Wettbewerbsbeitrag ein.