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Urbane Landwirtschaft 5.0 - Mit »Fogponic« gegen den Welthunger?

Urbane Landwirtschaft 5.0
Mit »Fogponic« gegen den Welthunger?

Höhere Ernteerträge, weniger Wasserverbrauch und das bei einem vergleichsweise geringen Einsatz von Energie: Das Start-up Lite&Fog revolutioniert mit seinem Konzept die moderne (urbane) Landwirtschaft. Lässt sich damit die Ernährung der Zukunft sichern?

Mit ihrem Start-up Lite&Fog haben Martin Peter und sein Vater Uwe Peter den Anbau von Pflanzen revolutioniert. Dies betrifft nicht nur klassische Nutzpflanzen wie Kartoffeln, Salat, Spargel und Erdbeeren, sondern Pflanzen aller Art. Mit ihrer innovativen »Fogponic«-Technologie und den sogenannten »Growth Chambers«, High-Tech-Wachstumskammern, erreichen sie bis zu 400 Mal mehr Ertrag pro Quadratmeter Ackerfläche und verbrauchen dabei nur etwa fünf Prozent des Wassers im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft.

Die Fogponic-Technologie arbeitet mit vernebeltem Wasser, das direkt auf die Wurzeln der Pflanzen in vertikal montierten Stoffschläuchen aufgebracht wird, zusammen mit allen notwendigen Nährstoffen. Die Schläuche rotieren, um jede Pflanze optimal mit Licht zu versorgen. Dies geschieht alles mithilfe von KI-Steuerung, ohne Pestizide und schadstofffrei, und es wird keine Erde verwendet.

In Zeiten von Dürre, Starkwetterphänomenen, ausgelaugten und überbeanspruchten Böden, Lieferengpässen und stetig steigendem Bedarf an frischen Lebensmitteln bietet die Fogponic-Technologie  somit eine Möglichkeit, auf kleinstem Raum kontinuierlich Nahrungsmittel anzubauen – unabhängig von äußeren Einflüssen und mit minimalem Wasserverbrauch.

Große Chancen für die urbane Landwirtschaft

 Landwirtschaft 5.0?

„Klassisches Vertical-Farming funktioniert nicht wirklich, das war uns schnell klar. Nur weil man alte Technologien wie Gewächshaustische schichtweise übereinanderstapelt, spart man weder Energie noch Wasser, noch schafft man optimale Wachstumsbedingungen“, erläutert Martin Peter, einer der beiden Gründer von Lite&Fog. „Wir arbeiten mit vernebeltem Wasser, das wir im Inneren der Stoffschläuche direkt auf die Wurzeln der Pflanzen bringen, gemeinsam mit allen nötigen Nährstoffen. Durch Leichtbauweise sind der Länge der Schläuche und damit der Höhe der Anlagen kaum Grenzen gesetzt, wir planen aktuell mit einer Höhe von neun, später eventuell sogar mit 18 Metern!“

„Wir wollen nicht die Landwirte der Zukunft werden, wir sind deren Technologiepartner und versorgen alle, die ihre Flächen optimal nutzen wollen, mit der nötigen Hardware und dem Know-how“, erklärt Uwe Peter, der zweite Gründer von Lite&Fog. „Je häufiger unsere Technologie zum Einsatz kommt, desto besser können wir weltweit lernen. Im Inneren unserer »Growth Chambers« herrschen überall auf der Welt die gleichen Bedingungen. Mittels Machine-Learning und KI kann also jeder Pflanzenforscher seine neu gewonnenen Erkenntnisse mit allen anderen auf der Welt teilen. Fünf Prozent mehr Wachstum bei einer Kartoffel beispielsweise können so weltweit Tausende Tonnen mehr Ertrag bedeuten – egal ob in Brandenburg oder in der Sahara! –, was sich ja leider Gottes bald auch nicht mehr groß unterscheiden wird, wenn man mal nach draußen schaut.“

Mobile Hydroponik-Farm für vertikalen Gemüseanbau

Regional und das ganze Jahr über

Die Anlagen von Lite&Fog können überall errichtet werden, sei es auf freiem Feld, in Hallen mitten in der Stadt oder sogar unterirdisch. Dies ermöglicht eine regionale Versorgung mit frischen Lebensmitteln das ganze Jahr über. Frische Berliner Erdbeeren auch im Winter? Kein Problem, und dank der optimalen Versorgung der Pflanzen mit Licht, Wasser und Nährstoffen sogar noch bis zu 25 Prozent süßer als alles, was vom Feld kommt.

„Wir planen Anlagen mit einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern und neun Metern Höhe. So eine Anlage könnte wöchentlich bis zu 20 Tonnen frische Lebensmittel herstellen, und zwar genau nach Bedarf und zeitlich optimal geplant. Bauen wir diese Anlagen direkt vor die Tore von Metropolen oder sogar unterirdisch mitten rein, brauchen wir keine CO2-intensive Logistik, alles wird regional und Ernteausfälle durch Trockenheit oder Hagel gehören auch der Vergangenheit an!“

Die verwendeten Nährstoffe stammen aus dem Amazonas-Regenwald und sind ein nachwachsender Rohstoff. Verwendet wird dabei der Schlamm einer Trinkwasseraufbereitungsanlage.  Die Lite&Fog-Technologie vernebelt diese Nährstoffe in geringen Mengen, um die Pflanzen optimal zu versorgen. Es handelt sich um eine nachhaltige Methode, bei der nur die äußeren Bedingungen geändert werden, nicht die Pflanzen selbst.

Ein Jahr urbane Landwirtschaft auf dem Dach

Pflanzen nicht nur für Lebensmittel

Die Anwendung der Lite&Fog-Technologie beschränkt sich nicht nur auf den Anbau von Pflanzen zum Essen. Sie kann auch für andere Zwecke genutzt werden, wie beispielsweise für Kosmetik, die Krebsforschung oder weitere Einsatzbereiche wie Stammzelltherapien, personalisierte Impfungen und sogar die Stammzellfleischproduktion. Denn durch die vollständig geschlossenen Systeme erreichen die Pflanzen die benötigte Rein-Raum-Qualität – bislang ein Problem bei der Pflanzenzucht für High-Tech-Anwendungen. 

www.liteandfog.com


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