Der 78-jährige japanische Architekt wurde in Peking geboren und lebt seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Yokohama in Japan. Yamamoto ist der 53. Preisträger des Pritzker-Architekturpreises und der neunte, der aus Japan stammt. Als sozialer Fürsprecher stellt Riken Yamamoto eine Verbindung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen her und inspiriert harmonische Gesellschaften trotz der Vielfalt an Identitäten, Volkswirtschaften, Politik, Infrastrukturen und Wohnsystemen.
Seine tiefe Verwurzelung liegt in der Bewahrung des Gemeinschaftslebens. Er sagt, der Wert der Privatsphäre sei zu einer städtischen Sensibilisierung und Verantwortung geworden, obwohl die Mitglieder einer Gemeinschaft sich eigentlich gegenseitig unterstützen sollten.
Gemeinschaft definiert er als „das Gefühl, einen Raum zu teilen“, indem er traditionelle Vorstellungen von Freiheit und Privatsphäre dekonstruiert. Zugleich lehnt er lange vorhandene Bedingungen ab, die Wohnen zu einer Ware ohne Bezug zu den Nachbarn gemacht haben. Stattdessen schlägt er mit Sensibilität eine Brücke zwischen Kulturen, Geschichten und Bürgern mehrerer Generationen, indem er internationalen Einfluss und modernistische Architektur an die Bedürfnisse der Zukunft anpasst und so das Leben gedeihen lässt.
Preisträger Yamamoto: Freiheit des Einzelnen in der Gemeinschaft
„Raum zu erkennen bedeutet für mich, eine ganze Gemeinschaft zu erkennen“, sagt Yamamoto. „Der aktuelle architektonische Ansatz betont die Privatsphäre und negiert die Notwendigkeit gesellschaftlicher Beziehungen. Dennoch können wir die Freiheit jedes Einzelnen würdigen, während wir als Gemeinwesen im architektonischen Raum zusammenleben und die Harmonie über Kulturen und Lebensphasen hinweg fördern.“
Werk und Einflüsse
Riken Yamamotos Werk erstreckt sich über fünf Jahrzehnte. Seine Projekte sind von Privathäusern bis zu Sozialwohnungen, von Grundschulen bis zu Universitätsgebäuden, von Institutionen bis zu öffentlichen Räumen und Stadtplanung in Japan, der Volksrepublik China, der Republik Korea und der Schweiz zu finden.
Er hat Einflüsse aus den bestehenden traditionellen japanischen Machiya- und griechischen Oikos-Wohnungen weiterentwickelt. Deren Bezug auf Städte waren von entscheidender Bedeutung für die Vitalität und Lebensqualität von allem.
Preisträger mit neuer Architektursprache
„Yamamoto entwickelte eine neue Architektursprache, die nicht nur Räume für Familien zum Leben schafft, sondern Gemeinschaften, in denen Familien zusammenleben können“, sagt Tom Pritzker, Vorsitzender der Hyatt Stiftung, die den Preis sponsert. „Seine Werke sind immer mit der Gesellschaft verbunden und pflegen eine Großzügigkeit im Geiste und in der Würdigung des menschlichen Augenblicks.“
Jury Pritzker-Architekturpreis 2024
- Alejandro Aravena (Chair), Architect, Educator and 2016 Pritzker Laureate
- Santiago, Chile
- Barry Bergdoll. Architecture Historian, Educator, Curator and Author, New York, New York
- Deborah Berke, Architect and Dean, Yale School of Architecture, New York, New York
- Stephen Breyer, U.S. Supreme Court Justice, Washington, DC
- André Aranha Corrêa do Lago, Architecture Critic and Secretary for Climate, Energy and Environment, Ministry of Foreign Affairs, Government of Brazil, Brasília, Brazil
- Kazuyo Sejima, Architect and 2010 Pritzker Laureate, Tokyo, Japan
- Wang Shu, Architect, Educator and 2012 Pritzker Laureate, Hangzhou, China
- Manuela Lucá-Dazio (Executive Director), Venice, Italy