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Skulptural ausgeformt

Unternehmenszentrale in Wien
Skulptural ausgeformt

Im Dritten Wiener Gemeindebezirk liegt, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den denkmalgeschützten Rinderhallen, der ehemalige Schlachthof St. Marx. Wer jetzt ein gewachsenes, beschauliches Stadtbild vor Augen hat, der täuscht sich: Das Viertel wird zerschnitten von einer der meist frequentierten Stadtautobahnen Europas, der als Hochstraße geführten Wiener Südosttangente, deren Zu- und Abfahrten das Schlachthofareal wie überdimensionale Gedärme überlagern.

Auf diesem Gelände sollte die neue Unternehmenszentrale der T-Mobile Austria entstehen, ein Gebäude für mehr als 2 000 Mitarbeiter, mit einem der größten und modernsten Rechenzentren Europas, das allein 8 000 m² Fläche benötigt.
Eindeutige Sprache gefordert
Hermann Eisenköck vom Architektenbüro Architektur Consult ZT erinnert sich: „Ein Gebiet wie dieses, von vielen als zerstört und unkontrolliert gewachsen bezeichnet, bedurfte in seiner architektonischen, baukünstlerischen Aussage einer klaren, eindeutigen Sprache. Verwechselbarkeit und Beliebigkeit waren hier fehl am Platz.“
Die Architektengruppe Domenig-Peyker-Eisenköck hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Monate in die Evaluation möglicher Standorte investiert. Nachdem die Entscheidung für St. Marx gefallen war, begann die eigentliche Herausforderung: Der Entwurf eines Gebäudes, das nicht nur die komplexen Bedürfnisse der Nutzer erfüllte, sondern zudem eine architektonische Aufwertung des Standortes darstellte.
Verschiedene Herangehensweisen wurden diskutiert und wieder verworfen, bis die endgültige Gestaltung stand: Eine skulpturale Gebäudeausformung mit einer eigenständigen Sprache. Trotz dieser Entscheidung betont Hermann Eisenköck: „Architekten sollten sich von der Bildhauerei klar abgrenzen. Spätere Interpretationen unseres Projekts als flügelschlagende Tiere oder sich krümmende Saurier waren in der Entwicklungsphase sicher keine vordergründig bestimmenden Aspekte, sind aber als Metapher durchweg erkennbar.“
Termingerecht
Eine weitere Herausforderung war der Zeitrahmen. Zwischen Baubeginn im Februar 2002 und Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Dezember 2003 lagen nur 22 Monate ­ eine sehr knappe Zeit für ein Projekt dieser Größenordnung. Der Bauherr, die Wiener MM Liegenschaftsbesitz Ges. mbH, etablierte ein elektronisches Planverwaltungs- und Verteilsystem, um alle Projektbeteiligten zeitnah in den Prozess einzubeziehen.
Die Ausführungsplanungen wurden teilweise direkt von den ausführenden Firmen erstellt. Der Generalunternehmer, der die schwere Last der termingerechten Fertigstellung trug, machte zahlreiche Optimierungsvorschläge, die wiederum Optimierungen und Anpassungen von Seiten der Architekten erforderten.
Aufgrund der sehr differenzierten Anforderungen der Hauptmieter T-Mobile und T-Systems war es zudem nicht möglich, ein Standard-Regelgeschoss zu entwickeln. So wiederholten sich Detailabklärungen im gesamten Gebäude aufgrund seiner Größe viele Male und stellten höchste Anforderungen an die Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten.
Ein derart komplexes und konstruktiv anspruchsvolles Gebäude kostengünstig und termingerecht umzusetzen, gelang nur durch enorm engagiertes Arbeiten aller an der Planung und am Bau Beteiligten. Eine hohe Dialogfähigkeit zwischen Nutzer, Investor und ausführenden Unternehmen zeichnete für den Erfolg verantwortlich.
Fassade im Verbund
Dies verdankt man auch kompetenten Partnern wie Reynobond® Architecture aus dem Hause Alcoa Architectural Products in Merxheim,Frankreich, mit strikter Produktions- und Lieferzeiteinhaltung.
Den äußerst ästhetischen Beitrag zum Gesamtergebnis leistete Reynobond® Architecture im Atrium des Gebäudes. Hier wurde mit Reynobond® Aluminium-Verbundplatten in 4 mm Stärke verkleidet. Als Farbton wurde Anodic Silver 906³ ausgewählt, da so eine harmonische Verbindung zu den großflächigen Glasfassaden hergestellt werden konnte.
Das Verbundmaterial eignet sich generell besonders für hinterlüftete Fassaden, Fassaden-Verkleidungen und zur Fertigung von flachen oder gebogenen Abdeckungen.
Konstruktiv wurde als statische Verteilerebene im 1. OG ein konventioneller Stahlbetonträgerrost erstellt.
Weitere Informationen
Aluminium- Verbundplatten bba 507
Architekten: Architektur Consult ZT GesmbH, Graz o. Prof. Arch. DI Günther Domenig Arch. DI Hermann Eisenköck Arch. DI Herfried Peyker Arch. DDipl. Ing. Christian Halm
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