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Geschwungene Linienführung

Neue Messe Hamburg
Geschwungene Linienführung

Zwei Gründe sprachen für den Neubau der Hamburger Messe: Zum einen reicht die Hallenkapazität für die jährlich rund 40 Messen seit langem nicht mehr aus, zum anderen will die Hansestadt im Wettstreit attraktiver Messestandorte in die Champions-League aufsteigen.

Ein Erkennungsmerkmal der acht neuen Hallen wird sicher das charakteristische Tonnendach aus Aluminium sein. Mit der im letzten Februar fertig gestellten Halle 14 wurde der erste Bauabschnitt planmäßig abgeschlossen, der im Juli 2005 gestartete zweite Bauabschnitt mit 50 000 m² Dachfläche wird die Messe komplettieren und soll bis 2008 fertig sein.
Rund 40 Veranstaltungen und über 10 000 Aussteller locken Jahr für Jahr eine Million Besucher in die Messestadt Hamburg. Um künftig auch im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu sein, war ein Abriss alter Hallen und der Neu- und Erweiterungsbau unumgänglich. Mit diesem wächst das Messegelände bis zum Jahr 2008 flächenmäßig von 10 auf 18 Hektar. 84 000 m² Gesamthallenausstellungsfläche entstehen mitten in der Stadt am Rande von Hamburgs Parkanlage „Planten un Blomen“ in unmittelbarer Nähe des Fernsehturms. Verglichen mit der heutigen Messe Hamburg sind das 30 Prozent mehr. Nur vier der derzeit zwölf alten Messehallen bleiben stehen, die anderen werden – während des laufenden Messebetriebs – durch moderne Messegebäude ersetzt.
Neben einer flächenmäßigen Ausdehnung sollte die neue Messe Hamburg durch eine anspruchsvolle Gestaltung ein neues Image erhalten. Der Hallenkonstruktion liegt eine visionäre Architektur zugrunde, die für den Messebesucher offensichtlich wird: Durch das transparente Eingangsfoyer mit hoher Verweilqualität, Konferenzräumen für bis zu 800 Personen, Business- und Presse-Center mit modernster Ausstattung und die modulartige Bauweise mit Bemo Systems.
Dach-Architektur
Von außen fällt die neue Messe vor allem durch die wellenförmige Dachkonstruktion von Architekt Christoph Ingenhoven (Düsseldorf) auf. Die Dachform mit geschwungener Linienführung sorgt – und das hat auch den Hamburger Senat überzeugt – für eine starke und unverwechselbare Identität. Durch das zusammenhängende Schalendach aus Tonnensegmenten und eine den Hallen vorgelagerte Messeloggia ergeben die Hallen und ihre umgebenden Funktionsräume ein ganzheitliches Messegelände.
Die freitragenden Tonnendächer (Segmenttonnen) sind zweischalig aus Aluminium als Deckwerkstoff (außen) und Holz als tragendes Element (innen) konzipiert. Es handelt sich dabei um eine Warmdachkonstruktion auf Holz. Die Bahnen sitzen auf einem Tragwerk aus Stahl (Stützpfeiler) und Bogensegmenten aus weiß lasiertem Holz, auf der 70 mm starke Holzelemente aufgebracht wurden. Auf diesen wurde die Dampfsperre verlegt und die speziellen Halter gesetzt. Nach Einfügen der Dämmschicht aus weicher Dämmung folgte die Anbringung der Stehfalzprofile, die sich dem Segmentradius anpassen.
Die so von Bemo Systems hergestellten Tonnensegmente spannen sich bogenförmig über die Hallen und passen sich der Unterkonstruktion ideal an. Am jeweiligen Ortgang schießen die einzelnen Tonnen über das Gebäude hinaus und verleihen ihm dadurch ein besonderes Merkmal. Die leicht und elegant wirkende Dachkonstruktion ermöglicht zudem ein Auskommen mit nur wenigen, dezent wirkenden Stützen im Innenbereich.
Schnell und flexibel montiert
Diese Stehfalzeindeckung bietet maximale Form- und Gestaltungsfreiheit bei der Dacheindeckung. Die Profilbahnen lassen sich flexibel einsetzen und sind kostengünstig, schnell und einfach montierbar.
In der vorliegenden Größenordnung erforderte die Struktur aus Tonnensegmenten eine spezielle Dachlösung, die den funktionellen Anforderungen ebenso gerecht wird wie dem optischen Anspruch. Das Architekturbüro entschied sich für den langlebigen, optisch attraktiven Werkstoff Aluminium stucco in Form der Bemo-Stehfalzprofilbahnen mit der Profilbreite 65/500 und der Stärke 0,9 mm.
Die Profile wurden ab Werk passgenau auf die Baustelle geliefert und dort im Radius 18,7 m bombiert und weiterverarbeitet. Durch die Bombierung lassen sich die Stehfalzprofile fast jeder konvexen oder konkaven Dachform anpassen.
Die Profile schnappen in die auf der tragenden Konstruktion vormontierten Halter ein („snap-in“-Verfahren), so dass die Dachhülle nicht durchdrungen wird. Weder ein seitliches Einkippen noch eine spätere Verschraubung waren notwendig.
Um die Montagezeit weiter zu verkürzen, wurden die Halter werksseitig zusätzlich auf Schienen vormontiert. Damit entfiel auf der Baustelle das Einmessen und Anbringen jedes einzelnen Halters. Die maschinelle Verbörderlung der Stege sichert zuverlässig eine nahtlose und kraftschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Bahnen und den Spezialhaltern und damit der Unterkonstruktion. Durch die einfache Montage und das geringe Gewicht der Profile konnte der erste Bauabschnitt – die Halle 14 – rechtzeitig fertig gestellt werden. Mit einer Bruttofläche von 9 783 m², einer Hallenhöhe von 20 m und einer Dachfläche von rund 12 500 m² ist diese Halle die größte der neuen Messeanlage. Sie besteht aus insgesamt sieben Tonnensegmenten, von denen jedes eine Spannweite von 20 m hat.
Den natürlichen Tageslichteinfall gewährleisten eingesetzte Lichtkuppeln. Diese wurden mit Einfassrahmen im selben Material wie die Dachhaut am First der jeweiligen Segmente eingesetzt. Gleiches gilt für die Lüftungsanlagen. Die Stehfalzprofile sind durch ihre Formbarkeit, die leichte Bearbeitung und das Zubehörsystem für solche Anschlüsse und Aufbauten, auch für Solarmodule, geradezu prädestiniert.
Weitere Informationen
Aluminium- Tonnendach bba 510
Architekt: Christoph Ingenhoven, Düsseldorf
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