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Musisches Konzept

Rupertus Therme in Bad Reichenhall
Musisches Konzept

Im März dieses Jahres wurde die Rupertus Therme in Bad Reichenhall eröffnet. Der Kurort Bad Reichenhall, seit 1900 „Bayerisches Staatsbad“, liegt im Talkessel der Saalach umringt von hohen Bergen. Nach Osten hin öffnet sich das Tal Richtung Salzburg. Nach Norden, nur 8 km entfernt, ist Bad Reichenhall verkehrsgünstig an die BAB A8 München-Salzburg angebunden.

Badetempel mit Salz und Sole
Als Standort der Rupertus Therme wurde das Grundstück des abgebrochenen alten Rupertusbades gewählt, da der angrenzende Kurpark eine optimale landschaftliche Erweiterung der Liegeflächen in Richtung Stadtzentrum mit sich brachte. Mit der Umsetzung des Planungskonzeptes wurde das Münchner Architekturbüro Bert Bitterer beauftragt.
„Reduktion und Einfachheit, Individualität unter Berücksichtigung des Atmosphärischen ohne dabei den Gebrauchswert und die ökologische Verantwortung zu vernachlässigen“, dies sind – so Bert Bitterer – „die Anforderungen an die Baukultur von heute“. Die Rupertus Therme ruht auf den drei Säulen „Aktiv und Fit“, „Entspannen und Verwöhnen“ und „Therapie und Kur“ und ist konsequent auf Gesundheits- und Wohlfühlangebote ausgerichtet.
Dafür stehen mehrere Becken mit unterschiedlichen Temperaturen, Solekonzentrationen und eine ausgedehnte Saunaanlage mit Innen- und Außensaunen zur Verfügung. Abgerundet wird dieses Angebot durch verschiedene Dampfbäder sowie einer separaten „Solegrotte“ aus Fels, in der sich unter anderem zwei Becken mit stark solehaltigem Wasser befinden und mit Licht- und Klangeffekten ausgestattet sind.
Zwei Erlebnisgastronomiebereiche sorgen für das leibliche Wohl und ein entspanntes Ambiente. Angegliedert und direkt von der Eingangshalle aus zu erreichen ist der ca. 1 000 m² große Fitnessbereich.
Konzept nach Pythagoras
Die Baukörper gliedern sich in drei weiße Tempelgebäude, die über niedrigere mit rotem Holz verkleidete Verbindungsbauten und dem zur Straßenseite hinweisenden Umkleidetrakt zu einer Einheit zusammengefasst werden.
Die Sockelgeschosse wurden mit horizontalen Bossen strukturiert und kräftig rötlich getönt. Damit ist von außen der Haupttempel der Thermenlandschaft, flankiert von den um 15 Grad ausgedrehten Eingangs- und Saunatempeln ablesbar. Die Gebäudehülle der seitlichen Tempel ist zur Nordwestseite hin massiv gebaut, nach Südosten hin über die ganze Höhe verglast.
In musikalischen Abständen von Terz, Quart und Quint vor die Fassade gestellte Säulen tragen die ausladenden Dächer. Das musische Konzept nach Pythagoras soll das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele steigern. Einzig der Haupttempel erhielt ein zweites Ober- und darüber ein allseitig verglastes, zwei Meter hohes Lichtraumgeschoss.
„Natursteine aus der Fabrik“
In der Rupertus Therme zur Verwendung kommende Materialien mussten höchsten Ansprüchen genügen. Zum einen, weil das Bayerische Staatsbad sich als Kurbad von den landläufigen Spaß- und Freizeitbädern unterscheiden will, zum anderen, weil es als Solebad den höchsten technischen und chemischen Beanspruchungen widerstehen muss. Da Natursteine im Allgemeinen diese Anforderungen nicht erfüllen, wurde ein natursteinnahes, aber doch künstlich hergestelltes und somit resistenteres Produkt gesucht, das auch den gestalterischen Ansprüchen genügt.
Nach eingehender Bemusterung und labortechnischer Prüfung der am Markt befindlichen Produkte entschied man sich für das Feinsteinzeug des italienischen Herstellers Iris Ceramica und ihrer Tochterfirma Fabbrica Marmi e Graniti, das hinsichtlich Qualität und harmonisch abgerundetem Farbspektrum zu dem gewünschten Ziel führte.
Die „Natursteine aus der Fabrik“ werden aus hochwertigen Rohstoffen nach einem patentierten Produktionsverfahren unter hoher Temperatur und Druck hergestellt. Das Material ist standfest, abriebfest, bruchfest, frostsicher und säurebeständig.
Da für spezielle Anwendungen der Beckenabdecksteine, der Handfasssteine und der Hohlkehlen in den Duschen keine Sonderfliesen von Iris Ceramica zur Verfügung standen, wurden diese Prototypen vom Architekturbüro Bitterer zusammen mit dem Werk in Italien entwickelt.
Die farbliche Abstimmung erfolgte aus dem Leitgedanken heraus, Stein, Sole und Salz zu empfinden und im Eingangsbereich die Steinfarbe analog zum außen liegenden Vorplatz bis an die Eingangshalle, die Umkleidekabinen und die Duschen heranzuführen, um dann in dunklen bemoosten Höhlen aus grünen Fliesen, mit denen die Böden und Wände der Nassbereiche gestaltet wurden, die körperliche Reinigung vorzunehmen.
Aus diesen dunkleren Eingangsbereichen, die von Anspielungen auf das Rot der Salzsteine durchzogen sind, gelangt man in die Licht durchflutete Badehalle, die in Anlehnung an das „weiße Gold“ mit einer hellen Fliese gestaltet wurde. Diese Farbe beherrscht den kompletten Thermenbereich einschließlich des Außenbeckens und der dazugehörigen Liegeflächen.
Betritt man durch das Drehkreuz den Saunabereich, so herrscht dort eine rötlich graue Fliese vor, die sich bis in die Saunakabinen hinein zieht und im zentralen Marktplatz die hellere Kommunikationszone einfasst. Akzentuiert wird diese Fläche mit roten Friesen. Diese Kombinationen unterstreichen die Wärme und spiegeln die Farbe des Reichenhaller Salzgesteins wider.
Elegant und gediegen wirkt der schwarze, polierte „Nero Marquinia“ zur Nussbaumtäfelung im Beauty & Vital Center.
Bauchemischer System- aufbau aus einer Hand
Neben dem gestalterischen Aspekt durfte der technische Anspruch in keiner Weise nachstehen. Dies galt im Speziellen für die Abdichtungstechnik, um insbesondere die Bausubstanz im Bereich der Becken und Nasszellen gegen Durchfeuchtung zu schützen.
Permanent unterstützt wurden Planer, Bauherr und Verarbeiter dabei von der Architektur- und Objektberatung der Sopro Bauchemie in Wiesbaden. Dies hatte zur Folge, dass Sopro den kompletten bauchemischen Systemaufbau lieferte – vom Estrich über die Abdichtung bis hin zum Verlege- und Verfugmörtel. Zum Einsatz kam u.a. Sopro Rapidur® B5. Dies ist ein kunststoffvergütetes Spezialbindemittel zur Herstellung schnell erhärtender und früh belegereifer Zementestriche in Anlehnung an DIN 18 560. Eingesetzt wurde ebenso der Sopro TL 513 TitanLack. Dieser zweikomponentige Epoxidharz-Schutzanstrich dient zum Schutz von zementgebundenen Untergründen gegen mechanische und chemische Belastungen. Als weiteres Produkt kam die Titan Fuge zur Verwendung. Dies ist ein hochfester, zementärer, schnellhärtender, trasshaltiger Fugenmörtel mit höchster mechanischer Belastbarkeit und Abriebfestigkeit.
Eingesetzt wurde auch Sopro`s No.1 Flexkleber – ein zementärer Flexkleber mit hoher Kunststoffvergütung zum Ansetzen und Verlegen von keramischen Boden- und Wandbelägen sowie verfärbungsunempfindlichen Naturwerksteinfliesen.
Weitere Informationen
Estrich Rapidur B5 bba 535
TitanLack bba 536
TitanFuge bba 537
No.1 Flexkleber bba 538
Architekt: Architekturbüro Bert Bitterer, München
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