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Geschwungen gestreckt

Max-PLanck-Institut in Leipzig
Geschwungen gestreckt

Der Neubau des Max-Planck-Institutes (MPI) für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wird stark durch seine Lage am Deutschen Platz geprägt, innerhalb einer großflächigen, durch eine Baumeinfassung stark wahrnehmbaren ovalen Grünfläche.

Dies ist – auf halber Strecke der Sichtachse zwischen Stadtzentrum und Völkerschlachtdenkmal gelegen – Teil des Generalbebauungsplans von 1913, der durch die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts gestoppt wurde. Als erster Neubau am Deutschen Platz nach der Wende greift das MPI den fragmentarisch gebliebenen Generalbebauungsplan wieder auf und stellt der Deutschen Bücherei den siebengeschossigen Laboratoriumsbau gegenüber, der gleichfalls dem Oval folgt und dabei die südliche Platzabgrenzung bildet. Hier erforschen zur Zeit 230 Wissenschaftler die Geschichte der Menschheit mittels vergleichender Analysen von Genen, Kulturen, kognitiven Fähigkeiten, Sprachen und sozialen Systemen vergangener und gegenwärtiger Populationen sowie Gruppen dem Menschen nahe verwandter Primaten.
Architektur
Die modernen Büro- und Laborräume auf sechs Etagen und 12 000 m² dienen Wissenschaftlern aus aller Welt als Arbeitsplatz. Im Mai 2000 wurde der Neubau des Gebäudes begonnen und Ende April 2003 bezogen. Der große Hallenraum verbindet vornehmlich die beiden Gebäudeteile, die unterschiedlich in Form, Funktion und Geschosshöhen sind. Zur Überwindung der Niveauunterschiede durchspannen Rampen und Stufenrampen den Luftraum und verbinden so die offenen Flure des Laboratoriumbaus mit den entlang der Innenfassade verlaufenden Stegen auf Ebene der Bürogeschosse. Das Erdgeschoss der Halle wurde als größte zusammenhängende Fläche für eine multifunktionale Nutzung für Ausstellungen und Veranstaltungen ausgelegt.
Deckenkonstruktion
Nach Planung des Münchner Architekturbüros Schmidt, Schicketanz und Partner erarbeitete Richter System eine innovative Lösung für die bauphysikalisch anspruchsvolle Streckmetallgitter-Deckenkonstruktion. Das Unternehmen lieferte 1 200 m² Streckmetallgitter aus Aluminium mit eigens angefertigter Unterkonstruktion sowie 2 500 m² Metallprofil-Unterkonstruktion für gelochte Gipsplattendecken. Zur Anpassung an die Farbgestaltung wurden alle Sicht- und Tragelemente nach NCS dunkelgrau pulverbeschichtet. Für die Abhängung der Streckgitter-Metallkassetten im Sonderformat 2 250 x 560 mm mit einer Rautenmasche 44 x 12 x 2,5 x 2,0 mm, randseitiger Aufkantung und Aussteifung, entwickelte die Objektabteilung von Richter System zusammen mit dem Montagebetrieb Jäckel aus Halle eine einfache, jedoch technisch wirkungsvolle Lösung, die auch die Planer überzeugte. Auf zwei parallel zu den Wänden verlaufenden U-Einfassprofilen lagern die Streckgitter-Metallkassetten auf dem unteren Schenkel. Aufgrund des Einsatzes von Aluminium-Streckgitterelementen musste der Ionenaustausch im Hinblick auf die Unterkonstruktion verhindert werden. Daher wurden in diesem Fall schwarze, feuchtraumgeeignete CD-60/27 Profile für die Abhängung mit schräg gestellten Nonius-Abhängern an der darüber liegenden Rohdecke montiert.
Die Regelelemente wurden werksseitig zum Teil mit runden Ausschnitten für die Aufnahme der Lampen versehen. Dabei sind die Streckgitter-Metallkassetten so ausgesteift, dass die Lampen nicht separat abgehängt werden müssen. Für die Schallabsorption liegt auf den Streckmetall-Kassetten Mineralwoll-Dämmstoff mit schwarzem Faservlies.
Die Streckmetall-Kassettendecke wurde entsprechend der Architektur des Gesamtgebäudes in den Fluren als Polygonzug mit einem Durchmesser von circa 220 m verlegt. Im Hinblick auf die zunächst geplante Lochblechdecke in den anderen Bereichen entwickelte Richter System auf Wunsch der Architekten kurzfristig eine auch architektonisch überzeugende Gipsplatten-Alternative mit auskragenden Plattenenden auf der Basis der eigenen Unterkonstruktion.
Weitere Informationen
Streckmetalldecke bba 555
Architekten: Schmidt, Schicketanz & Partner GmbH, München
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