In der metallisch-glänzenden Fassade zeigt sich die hochtechnische Nutzung des Gebäudes, die sich ebenso in der fortschrittlichen Ausstattung wiederfindet. Auch baulich wurde großer Wert auf modernste Materialien gelegt. So erfüllt u.a. das eingesetzte Fassadenglas alle Anforderungen an Sonnen- und Wärmeschutz sowie Ästhetik.
Fabrice Nussbaumer | jo
Der Neubau des Raumfahrtzentrums Baden-Württemberg hebt sich durch seine organische Form deutlich von den sonst rechteckigen Baukörpern der umgebenden Institute ab. Dennoch schmiegt er sich in den gegebenen Straßenverlauf und unterstreicht dadurch seine Zugehörigkeit zum Forschungsgelände der Universität.
Die Planer des Universitätsbauamtes Stuttgart und Hohenheim haben gezielt einen echten Hingucker inszeniert, denn neben seiner Hauptfunktion als universitäres Forschungs-, Entwicklungs- und Lehrgebäude soll hier auch der interessierten Öffentlichkeit durch Veranstaltungen und Ausstellungen ein Einblick in die Themen Raumfahrt und Astronomie gewährt werden.
Der zukunftsweisende Grundgedanke des Raumfahrtzentrums Baden-Württemberg zeigt sich in der Gestalt des Neubaus ebenso wie in der fortschrittlichen Umsetzung der Gebäudetechnologie. Rund 1 800 m2 Hauptnutzfläche birgt der dreigeschossige Neubau, die sich in erster Linie in Büros, Labors, Veranstaltungs- und Gemeinschaftszonen unterteilt. Weite Deckenelemente überspannen ohne sichtbares Tragwerk die Ausstellungsräume sowie die Mediothek im Erdgeschoss und ermöglichen großzügige Flächen mit flexibler Nutzung. Teil dieser besonderen Konstruktion sind gebäudehohe Wandscheiben in der Außenhaut, die der Rückverankerung der Decken und somit der Stabilität des Bauwerks dienen.
Rhythmisch gegliedert
In der Fassade wechseln sich Aluminium- und Glasflächen in regelmäßigem Rhythmus ab. Zusätzlich vorgehängte, gebogene Aluminiumlamellen bestimmen die Fassadengestalt und geben dem geschwungenen Baukörper die prägnante Rundung. Als Fassadenglas kam das Zweifach-Isolierglas Silverstar Combi Silber 48 T von Glas Trösch zum Einsatz.
Mit seiner reflektierenden Oberfläche fügt es sich harmonisch in die metallische Erscheinung des Raumfahrtzentrums ein und verstärkt diese Wirkung zusätzlich durch die Spiegelung der Umgebung. Von innen bleibt die Durchsicht für den Nutzer weiterhin klar.
Energieeffizienz
Neben den ästhetischen Ansprüchen standen bei der Umsetzung hohe Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Auch hier spielt die Fassade eine wichtige Rolle. Als zusätzlicher Sonnenschutz zu den Aluminiumlamellen wirkt das Glas mit einem Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) von nur 35 % besonders an heißen Tagen der Raumaufheizung des Gebäudeinneren entgegen. Seine Funktion als Wärmeschutzglas und der Wärmedämmwert (Ug-Wert) von 1,1 W/m2K kommt den Nutzern vor allem in kälteren Monaten zugute. Die durchdachte technische Ausführung der Fassade in Verbindung mit einer Geothermieanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung garantiert zu jeder Jahreszeit angenehme Raumtemperaturen.
Architektur: Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
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