Startseite » Allgemein »

Verjüngungskur

Umwidmung eines Verwaltungsbaus zum Büro- und Wohnobjekt in München
Verjüngungskur

In vielen Städten fristen ehemalige kommunale Verwaltungsbauten und einstmalig architektonische Schmuckstücke ein eher tristes Dasein, obwohl ihre historische Architektur auch heute noch einen echten Blickfang abgäbe, wenn man das Bauwerk stilgerecht restaurierte und einer neuen Verwendung zuführte.

Ein gelungenes Beispiel einer solchen „Wiederbelebungsaktion“ stellt das ehemalige Städtische Leihamt in der Münchner Augustenstraße dar, das unlängst als Büro- und Wohnimmobilie mit stilgerechter Fassade und modernem Innenleben Wiederauferstehung feierte.
Balanceakt
Die Planung der gesamten Umbaumaßnahme des um 1930 errichteten Gebäudes mit seiner für München eher seltenen Klinkerfassade lag in den Händen von Dipl.-Ing Architekt Waldemar G. Seunig, der mit großem Geschick den Balanceakt zwischen Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz und dem Umbau zu einem kombinierten Wohn- und Büroobjekt mit zeitgerechter Ausstattung meisterte.
Dabei stand Seunig vor dem Problem, dass der überwiegende Teil des Gebäudekomplexes zur Lagerung verpfändeter Gegenstände gedient hatte und somit nur geringe Raumhöhen aufwies.
So blieb ihm bei der Umwidmung nichts anderes übrig, als die Beton-Geschossdecken zweier kompletter Stockwerke abzureißen und höhenversetzt der vorgesehenen hauptsächlichen Nutzung als Büroetagen entsprechende, neue Decken einzuziehen.
Auf diese Weise entstanden rund 8 000 m² Mietflächen, die heute von einer Werbeagentur mit rund 350 Mitarbeitern genutzt werden. Zudem bietet das umgebaute Objekt noch 16 Wohneinheiten und entspricht damit dem Trend, Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft anzusiedeln, den Berufsverkehr zu entlasten und die Städte nicht mehr in Arbeits- und Schlafquartiere zerfallen zu lassen.
Brandschutzmaßnahmen
Bei der Neugliederung der Mietflächen wurden in etwa ein Dutzend voneinander unabhängige Einheiten aufgeteilt, die zum Teil über eigene Hauseingänge verfügen. Dabei legten die Planer großen Wert darauf, dass die wechselseitige Kommunikation dieser einzelnen Bereiche nicht behindert wird.
Mieterwünsche nach über zwei Geschosse führenden Empfangshallen und „Teekücheninseln“ in Fluchtwegbereichen machten bauliche Sondermaßnahmen, speziell im Bereich Brandschutz notwendig.
So mussten beispielsweise die Teekücheninseln mit T30-Abschlüssen abgeschottet werden.
Architekt Seunig entsprach diesen Forderungen durch Einbau von insgesamt 38 großflächig verglasten Hörmann Aluminium Rauchschutzabschlüssen RS 150/250/350 in ein- und zweiflügeliger Ausführung zum Teil mit Seitenteilen und Oberlichten sowie T30 Alu-Feuerschutzabschlüssen HE 311, HE 320 und HE 330, die durch ihre ansichtsgleiche Ausführung ein einheitliches Gesamtbild ergeben. Im Treppenhaus ist eine große S/G300-Festverglasung installiert, die ein großes Bistro, das als Kantine für die Mitarbeiter der Werbeagentur dient, gegenüber den Fluchtwegen im Treppenhaus abgrenzt.
Die Feuer- und Rauchschutzabschlüsse fallen durch farblich grau pulverbeschichtete differenzierte Rahmen- und Flügelprofile auf, wobei dunkelgraue Rahmen in RAL 7040 und hellere Flügel in RAL 7012 in Kontrast zu den zum Teil leuchtend orange wie auch weiß gestrichenen Wandflächen stehen – ein eindrucksvoller Beweis, dass Brandschutzabschlüsse durchaus ein Stück Architektur darstellen und in die Gestaltung eingebunden werden können.
Somit präsentiert sich das ehemalige Münchner Leihamt als eine rundum gelungene Gebäudesanierung, die denkmalschützerische Aspekte und aktuelle Nutzungsansprüche harmonisch mit einer überzeugenden Gestaltung vereint und damit zugleich aktuellen Brandschutzanforderungen gerecht wird.
• Feuer- und Rauchschutzabschlüsse
………………………….
Architekt:: Dipl.-Ing. Architekt Waldemar G. Seunig, München
Unsere Top-3-Projekte des Monats
MeistgelesenNeueste Artikel

Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der bba-Infoservice? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum bba-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des bba-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de