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Transparenter Riese

Büroturm Gallileo in Frankfurt
Transparenter Riese

City-Lagen sind ebenso begehrte wie rare Standorte. Die Mainmetropole Frankfurt ist als Handelszentrum, Messeplatz und Bankenstandort ein besonders markantes Beispiel.

Da Innenstadtlagen kaum verfügbar und in der Regel nur durch Abriss vorhandener Bausubstanz zu erschließen sind, hat sich das Stadtpanorama in den letzten Jahrzehnten in eine Hochhaus-Landschaft verwandelt, die Frankfurt den Namen Mainhatten eintrug.
Neuer Blickfang
Jetzt hat das Frankfurter Bahnhofsviertel mit dem 136 m hohen Büroturmensemble Gallileo der Dresdner Bank einen neuen Blickfang bekommen.
Der transparente Riese bietet insgesamt 57 450 m² Geschossfläche und bildet mit dem aus der Gründerzeit stammenden Fürstenhof, dem aus den Siebziger Jahren stammenden ersten Hochhaus der Bank und einem Vorstandsgebäude aus den Neunziger Jahren ein imposantes Ensemble auf einer Grundfläche von nur 100 x 100 Metern.
Bei der Gestaltung des Gebäudes ging es dem aus einem Wettbewerb mit sieben anderen Büros erfolgreich hervorgegangenen Architekturbüro Novotny Mähner Assoziierte speziell darum, den Gallileo-Turm sensibel in die gegebene städtebauliche Grundfigur einzubringen.
Bewusst setzten die Planer mit ihrem transparenten Turmbau ein Zeichen im Umfeld der coolen Bankhäuser mit ihren spiegelnden Fassaden. So erhebt sich der Büroturm über einen sechsstöckigen L-förmigen, als Pendant zum gegenüber liegenden Fürstenhof gedachten hellen Sandstein-Sockel filigran und transparent 38 Stockwerke hoch in den Himmel.
Viel Tageslicht und freier Blick
Insgesamt 4 000 Fenster mit rund 22 000 m² Glasfläche bilden die Außenhaut der 113 und 130 m hohen Zwillingstürme.
Die Doppelverglasung besteht aus zwei je 10 mm dicken Scheiben, deren Zwischenraum das Edelgas Argon füllt. Diese Kombination erweist sich im Wärmeschutz bisherigen Lösungen überlegen. Sie sorgt mit vom Boden bis zur Decke reichenden Scheiben für optimale Transparenz und ebenso optimalen Lichteinfall, verhindert aber zugleich auch eine zu starke Aufheizung der Räume wie auch unerwünschte Blendeffekte.
Wärmehaushalt
Die Wärmebilanz des 100 000 Tonnen schweren Riesen wird intelligent geregelt, wobei man überschüssige Strahlungswärme der Sonne wie auch von bis zu 2 000 Menschen im Gebäude und ungezählten Elektrogeräten nicht einfach ins Freie lässt.
Vielmehr wird der Wärmehaushalt über in den Betondecken und –stützen verlegte Wasserrohre nach individuellem Bedarf mit darin zirkulierendem warmem oder kaltem Wasser kompensiert, wodurch in jedem Büro eine individuell als angenehm empfundene Temperatur erreicht werden kann.
Die vom Wasser in den Deckenrohren aufgenommene überschüssige Raumwärme wird in große Tanks im Keller einem integrierten System zugeleitet, das je nach Bedarf Wärme oder Eis erzeugen kann.
Als Energiepuffer steht zudem das Erdreich unter dem Haus zur Verfügung, in das insgesamt 47 bis zu 48 m lange, ebenfalls verrohrte Betonpfähle hinabragen, um einerseits die als Fundament dienende 3 m dicke Betonplatte zu stabilisieren und zum anderen den Wärmespeicher Erde anzuzapfen. So müssen im Winter nur 30 Prozent der benötigten Heizenergie aus dem städtischen Stromnetz zugeschossen werden.
Aufzugstechnik
Um rund 1 500 Mitarbeiter morgens möglichst schnell und reibungslos an ihren Arbeitsplatz gelangen zu lassen und nach Dienstschluss einen ebenso zügigen Personenverkehr sicher zu stellen, bedurfte es modernster Technik. Dabei spielen HighTech-Problemlösungen der beiden Unternehmen Dorma im Bereich Türsysteme und Kone als Systemspezialist für Aufzugs- und Rolltreppenlösungen eine wichtige Rolle.
Für einen effektiven Personentransport ist der Gallileo-Turm neben acht normalschnellen Aufzügen mit sechs hochmodernen, gläsernen Alta-Aufzügen von Kone ausgestattet, die Mitarbeiter und Besucher mit einer Geschwindigkeit von 6 m/sec in die gewünschten Stockwerke bringen. Um vom Erdgeschoss in die oberste Etage zu gelangen, bedarf es nonstop inklusive Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen gerade einmal 25 Sekunden.
Um Wartezeiten zu minimieren, sind die Aufzüge mit einer raffinierten Zielwahlsteuerung ausgestattet. Diese weist den Fahrgästen nach Eintippen der gewünschten Etage exakt den Aufzug zu, der dieses Ziel am schnellsten erreicht. In der Kabine braucht folglich kein Etagenwahlknopf betätigt zu werden.
Hinter diesem System steckt nicht nur ein schneller Rechner, sondern auch ein strategisch ausgerichtetes Programm, das selbsttätig aus den aufgezeichneten Fahrprotokollen für jeden Arbeitstag der Woche einen Verkehrsplan errechnet und auch aktualisiert, um so optimal abgestimmte Verkehrspläne zu entwickeln.
Türmanagement
Für Komfort und Sicherheit sorgt das Unternehmen Dorma, das alle Innentüren mit insgesamt 1 280 Türbeschlägen des Tochterunternehmens Ogro sowie mit 780 Dorma TS 93 Gleitschienen-Türschließern ausstattete.
Mit seinem stark abfallenden Öffnungsmoment sorgt dieser Schließer für komfortables Öffnen der Türen sowie über einen stufenlos einstellbaren Endschlag für sicheres Verriegeln.
Feuer- und Rauchschutztüren sind mit einer elektromechanischen Feststellung ausgestattet und besitzen in zweiflügeliger Ausführung eine integrierte, automatische Schließfolgeregelung, die ein bestimmungsgemäßes, zuverlässiges Schließen sicherstellt.
Sicherheit und Schutz vereinen schließlich insgesamt 60 mit Fluchtwegsicherungs- sowie Türmanagement-Systemen ausgestattete Außentüren sowie Abschlüsse im dreigeschossigen Tiefgaragenbereich, die alle zusätzlich mit selbstverriegelnden Anti-Panik-Schlössern ausgestattet sind und auch beim bloßen Zuziehen für einen versicherungstechnisch einwandfreien Verschluss sorgen.
Das Türmanagement-System erlaubt eine zentrale Überwachung der integrierten Türen und lässt im Gefahrenfall eine zentrale Freischaltung aller angeschlossenen Fluchttüren zu.
Weitere Informationen
Alta-Aufzüge bba 502
Gleitschienen- Türschließer bba 503
Türmanagement- System bba 504
Anti-Panik-Schlösser bba 505
Architekt: Novotny Mähner Assoziierte, Offenbach Fachingenieure Aufzugstechnik: Jappsen & Stangier, Oberwesel
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