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Beherrschendes Weiß

Neue Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin
Beherrschendes Weiß

Mit dem Neubau der Landesvertretung hat Baden-Württemberg in Berlin ein eigenes neues Haus erhalten, das von Politik und Bürgern überaus gut angenommen wird.

Der Neubau setzt mit Charakter und Solidität am Rande des Tiergartens einen markanten Akzent. Baden-Württemberg wollte in Berlin nach Wiederherstellung der Deutschen Einheit ganz bewusst nicht ein altes Gebäude erwerben und herrichten, sondern seine Technologiefreudigkeit in einem modernen Neubau ausdrücken.
Architektur
Dietrich Bangert, Architekt mit badischen Wurzeln, gliederte das Gebäude klar: Im Erdgeschoss liegen im Zentrum die Veranstaltungsbereiche mit dem Empfangssaal. Symmetrisch daneben die Besprechungssäle, die sich dank verschiebbarer und sich öffnender Wände zu einem großzügigen Arrangement im Foyer erweitern lassen. Im ersten und zweiten Geschoss befinden sich die Büro- und Verwaltungsbereiche und im 3. OG die Räume für Übernachtungsgäste mit separater Erschließung. Ein Bierkeller und eine Weinstube runden das Kommunikationsangebot ab.
Große Lichtöffnungen im Dach lassen Tageslicht tief in das Gebäude eindringen bis hin zum Eingangsbereich im Norden, an der Tiergartenstraße.
Oberflächengestaltung
An die Fassade der Landesvertretung wurden hohe Ansprüche gestellt.
Zum beherrschenden Weiß der Fassade sagte Architekt Bangert: „Die räumliche Konzeption des nahtlosen Übergangs von Drinnen nach Draußen benötigt eine baukörperliche Ausbildung, die zwischen innen und außen eigentlich keinen Unterschied macht. Daher haben wir uns für ein ganz klares und reduziertes Materialkonzept entschieden: Der Boden besteht erstens aus grauem badischen Rotenberger Granit mit seiner Affinität zu dem Straßenpflaster der Stadt und zweitens aus Eichenholz. Dann sind im Erdgeschoss die räumlichen Schiebeelemente wie Türen und Ausbauelemente aus amerikanischen Kirschholz gearbeitet und schließlich gestalten wir außen mit dem Rasen. Allem überlagert ist der raumbildende Körper des gesamten Gebäudes, den wir in dem völlig zurückgenommenen einfachen Putzbau realisiert haben. So ist es möglich, mit der abstrakten Oberflächenqualität den Raum zu bilden und das Licht über die Wände laufen zu lassen.“
Anspruchsvoll verputzt
Dabei verhält es sich mit dem Putz allerdings nicht so einfach, wie es anfangs scheint. Laut Bangert wurde die Farbe Weiß vielfältig abgemischt, besonders auf den Rotton des amerikanischen Kirschholzes. Dies sei ein komplizierter Prozess gewesen, denn es galt, den Ton des Holzes nicht gegen ein scharfes Weiß zu setzten.
Unter Bangerts Leitung habe man sich „durch die Qualität des Tageslichtes bzw. dessen Lichttemperatur für die Farbe des notwendigen Weiß sensibilisiert“.
Hier seien vor allem die aufwendigen Farb- und Materialabstimmungen mit Marmorit für das Ergebnis entscheidend gewesen. Letztendlich ergab sich eine fünfstellige RAL-Nummer, die für das Maler- bzw. Verputzer-Unternehmen verbindlich gewesen sei.
„Der Aufbau des Putzes (mineralischer Oberputz Noblo in Sonderrezeptur) erfolgte mit einer Spachtelung und im Kreuz mit Pinselschlag und wurde derart aufgeraut, dass sich, trivial gesagt, das Licht daran ‚festhalten‘ kann“, so Bangert.
Als schwieriges Detail der Fassade erwies sich das Einfassen der schweren Granit-Fensterbänke. Hierfür wurde innerhalb des 160 mm starken Marmorit-Wärmedämmverbundsystems Volamit eine zweite Entwässerungsebene angelegt, an die der Stukkateur anarbeiten musste.
Um einen hochfesten Untergrund für die Verklebung des WDVS zu schaffen, wurden die Knauf-Perlite Platten mit dem Untergrund verschraubt. Für die Anschlüsse des WDVS an die Fenster kamen Edelstahl-Anschlussschienen mit Fugenausbildung zwischen Stahl und Granit zum Einsatz.
Bei der ungewöhnlichen Dämmstoffdicke waren auch die 30-Grad-Ecken des WDVS an den Gebäudekanten nur durch werkseitige Vorfertigung der entsprechenden Formteile wirtschaftlich machbar. Eine doppelte Gewebearmierung sicherte dort eine belastbare und dauerhafte Laibungsausführung.
Die reibungslose Logistik des WDVS erfolgte mit dem System Sprinter, der Auftrag des Klebe- und Armiermörtels Marmorit Lustro wurde durch durch Zeit sparende Containertechnik und maschinelle Verarbeitung sicher gestellt.
Weitere Informationen
Außenputz bba 513
WDV-System bba 514
Architekt: Dietrich Bangert, Berlin
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