Asbest, PCP, PAK, PCB, Lindan, HBCD* – die Liste an gefährlichen Altlasten in Gebäuden ist lang. Umso wichtiger ist es, beim Bauen von heute ökologische Aspekte zu berücksichtigen und gesundheitlich unbedenkliche sowie umweltverträgliche Baustoffe auszuwählen. Wichtiger Ratgeber kann hier das »Ökologische Baustoff-Lexikon« sein.
Was die Unbedenklichkeit von Baustoffen betrifft, fehlen häufig zuverlässige Angaben oder sie sind in Vorschriften, Datenbanken und Informationsmaterialien verstreut – eine Situation, die durch die europäische Harmonisierung nicht einfacher geworden ist. Unter diesen Rahmenbedingungen wurde die 5. Auflage des Lexikons überarbeitet und erweitert.
Was das Baustoff-Lexikon bietet
- Umfassendes Nachschlagewerk mit ökologischen Kenndaten, Beschreibung der Chemikalien, Richt- und Grenzwerten von Bauprodukten sowie Materialien der Raumausstattung,
- Berücksichtigung aller relevanten gesetzlichen Regelwerke,
- inklusive Daten zur gesundheitlichen und ökologischen Bedeutung, zu Arbeitsschutzmaßnahmen, energetischen Aspekten sowie Recycling und Entsorgung über den gesamten Lebenszyklus.
Viel Wert legten Herausgeber und Autoren darauf, das Thema »Nachhaltigkeit im Bauwesen« in klar definierte Begriffe zu fassen. Stichworte wie »Urban Mining«, »Materialreduktion« oder »Cradle-to-Cradle« sowie eine Untersuchung der Stoffströme im Bauwesen sind neu hinzugekommen und runden die Darstellung ab.
Das Buch richtet sich an Architekten, Bauingenieure, Bauökologen, Bau-, Umwelt- und Gesundheitsämter, Umweltberater und -institute, Hersteller von Baumaterialien sowie Verbraucherverbände.
Die Herausgeber
Prof. Dr. rer.nat. Dipl.-Chem. Wolfgang Linden ist Seniorprofessor für Baustoffkunde und Nachhaltiges Bauen an der TH Lübeck und stellvertretender Leiter der Materialprüfanstalt Schleswig-Holstein. Er hat einen Lehrauftrag im Master-Studiengang Architektur und Umwelt an der Hochschule Wismar.
Dr. rer.nat. Jutta Witten ist Diplom-Chemikerin, Molekularbiologin und als Referentin für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz im Amt für Verbraucherschutz der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg tätig. Schwerpunkte sind Schadstoffe im Innenraum und in Bauprodukten, gesundheitliche Risiken und Bewertungen.
Das Buch
Linden, Wolfgang; Witten, Jutta (Hrsg.)
Ökologisches Baustoff-Lexikon
Bauprodukte • Chemikalien Schadstoffe • Ökologie Innenraum • Nachhaltigkeit
Überarbeitete und erweiterte Auflage
722 Seiten, Festeinband
72,- €
ISBN 978-3-8007-5521-9
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Info
*Asbest: Asbest ist eine Gruppe von sechs natürlich vorkommenden mineralischen Fasern, die aufgrund ihrer hitzebeständigen und isolierenden Eigenschaften in der Vergangenheit weit verbreitet in der Industrie verwendet wurden. Allerdings wurde Asbest später aufgrund seiner nachgewiesenen Gesundheitsrisiken, insbesondere im Zusammenhang mit Lungenkrebs und Asbestose, als krebserregend eingestuft. Der Einsatz von Asbest wurde in vielen Ländern stark eingeschränkt oder verboten.
*PCP (Pentachlorphenol): PCP ist eine chemische Verbindung, die als Biozid eingesetzt wurde, um Holz vor Schädlingen und Pilzen zu schützen. Es wurde jedoch aufgrund seiner Toxizität und Umweltauswirkungen in vielen Ländern verboten oder stark reguliert.
*PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): PAK sind organische Verbindungen, die aus mehreren aromatischen Ringen bestehen. Sie können natürlichen Ursprungs sein, werden jedoch oft durch menschliche Aktivitäten wie Verbrennung fossiler Brennstoffe, Tabakrauch und industrielle Prozesse erzeugt. Einige PAK gelten als krebserregend und stehen im Verdacht, Umweltauswirkungen zu haben.
*PCB (Polychlorierte Biphenyle): PCB sind organische Chlorverbindungen, die in der Vergangenheit in vielen industriellen Anwendungen, insbesondere als Isoliermittel in elektrischen Geräten, verwendet wurden. PCB wurden aufgrund ihrer Toxizität und Umweltauswirkungen verboten. Sie sind persistent und können sich in der Umwelt anreichern, was zu ernsten gesundheitlichen und ökologischen Problemen führen kann.
*Lindan: Lindan ist ein Insektizid aus der Gruppe der Chlorbenzol-Derivate. Es wurde in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, ist jedoch aufgrund seiner Toxizität und der Fähigkeit, sich in der Umwelt anzureichern, in vielen Ländern verboten.
*HBCD (Hexabromcyclododecan): HBCD ist ein Flammschutzmittel, das in Polystyrol-Dämmstoffen und anderen Materialien verwendet wurde. Aufgrund von Bedenken hinsichtlich seiner Persistenz und potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt wurde HBCD international reguliert, und es gibt Bestrebungen, es zu ersetzen.
