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Loftwohnungen mit Erker-Glasfassade - Umnutzung in Haarlem

Umnutzung eines Bürogebäudes zum Wohnhaus in Haarlem (NL)
Vom Büro zur Loftwohnung

Im niederländischen Haarlem haben Elephant Architekten ein Bürogebäude mit überdimensional großer Grundfläche in ein Wohnhaus transformiert. Von innen wie von außen ist das Gebäude kaum wiederzuerkennen: Knapp 100 neue Loftwohnungen mit flexiblem Grundriss, eine komplett neue Fassade aus erkerförmigen Glaselementen und ein Dachgarten, so groß wie 20 Tennisplätze, machen das Gebäude zum attraktiven Wohnraum.

Anforderung:

Transformation eines groß dimensionierten Bürogebäudes aus den 1970er Jahren in attraktiven Wohnraum

Lösung:

Vollständige Entkernung des Gebäudes und Schaffung von rund 100 großzügigen Loftwohnungen mit geschosshoher Glasfassade und gemeinschaftlichem Dachgarten


Das ehemalige Fluor-Bürogebäude in Haarlem wurde 1972 mit einer klaren Vision entworfen: Es sollte sich flexibel an jede zukünftige Nutzung anpassen lassen und somit gut vermarktbar sein. „Dieses vorausschauende Denken hat sich als nachhaltige Investition erwiesen, deren Vorteile wir jetzt ernten“, so die Architekten von Elephant.

Das amerikanische Ingenieur- und Bauunternehmen Fluor hat eine lange Präsenz in den Niederlanden. Als das Unternehmen ein neues Bürogebäude in der Nähe des Schiphol Flughafens in Amsterdam bezog, wurde das Haus in Haarlem frei. Das Architekturbüro Elephant aus Amsterdam erhielt den Auftrag, das aufgegebene Gebäude in Haarlem in attraktiven Wohnraum zu verwandeln.

Voher und nachher: Zu Loftwohnungen umgenutztes Bürogebäude im niederländischen Haarlem mit neuer Erker-Glasfassade
Bild: Crispijn van Sas

Überdimensional große Grundfläche

Mit einer Grundfläche von 80 mal 37 Metern und einer Deckenhöhe von 3,60 Metern ist das ehemalige Fluor-Bürogebäude in Haarlem überdimensional groß. In den 1970er Jahren eignete sich die offene Struktur mit ihren ausladenden Pilzsäulen und großen Spannweiten ideal für die Schaffung kleiner Büroräume, während die sich wiederholende Säulenstruktur in der Fassade ein Gefühl der Abgeschlossenheit vermittelte.

Nun wurde das Gebäude vollständig entkernt; die kleinen Bürozellen sollten durch großzügige Loftwohnungen ersetzt werden. „Diese Umwandlung hat die Funktion des Innenraums und der Fassade völlig verändert: vom Arbeiten zum Wohnen, von der Abgeschlossenheit zur Offenheit, von der Übersicht zur Weitsicht“, so Elephant Architekten. 

Anstatt das Gebäude um einen Innenhof herum zu gestalten, entschieden sich die Planer, den vorhandenen Raum komplett für Wohnungen zu nutzen. „In Zeiten hoher Nachfrage nach Wohnraum haben wir uns bewusst für die Beibehaltung der Grundfläche entschieden“, erklären die Architekten. „Mit dem zusätzlichen Platz ließen sich die Loftwohnungen unter dem Marktwert verkaufen, was den zukünftigen Bewohnern mehr Platz, mehr Freiheit bei der Gestaltung und geringere Kosten bietet.“ Zudem konnte mit dieser Entscheidung eine zweite Thermofassade eingespart und mehr Budget für eine hochwertige Fassade bereitgestellt werden.

Voher und nachher: Zu Loftwohnungen umgenutztes Bürogebäude im niederländischen Haarlem mit neuer Erker-Glasfassade
Bild: Crispijn van Sas

Flexibel gestaltbare »Casco Lofts«

Von den 96 Loftwohnungen sind 30 als sogenannte „Casco Lofts“ ausgeführt. Damit ist eine bestimmte Art von Wohnraum gemeint, die grundlegend unfertig ist – vergleichbar mit einer „Rohbau“-Immobilie. Das Wort „casco“ bedeutet auf Spanisch „Hülle“ oder „Schale“ und beschreibt in diesem Kontext eine Immobilie, die nur mit der äußeren Struktur fertiggestellt ist.

„Casco Lofts“ werden oft nur mit den wesentlichen äußeren Wänden, Fenstern, Dach und notwendigen Anschlüssen für Wasser und Strom geliefert. Die Innenraumgestaltung, wie die Installation von Böden, Wänden, Küchen und Badezimmern, bleibt dem Käufer überlassen. Diese Art von Wohnraum bietet Käufern die Flexibilität, das Innere nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. „Casco Lofts“ sind deshalb besonders bei Menschen beliebt, die ihre eigenen Designideen realisieren möchten oder die Kosten durch Eigenleistung senken wollen.

Voher und nachher: Zu Loftwohnungen umgenutztes Bürogebäude im niederländischen Haarlem
Bild: Crispijn van Sas

»Keine Grenzen, nur Freiheit«

„Wir haben Vorkehrungen getroffen, damit die Küche, das Bad und das Schlafzimmer an jedem beliebigen Ort untergebracht werden können. Gemeinsam mit den künftigen Bewohnern haben wir dann den jeweiligen Wohnungsgrundriss entworfen“, erklären Elephant Architekten. 

Das Ergebnis sind 30 einzigartige Loftwohnungen, die perfekt auf die vielseitigen Wohnvorlieben der Bewohner zugeschnitten sind. Keine zwei Lofts sind identisch. Bei so viel Platz sind die Möglichkeiten endlos: nicht nur in Bezug auf die Inneneinrichtung und die Grundrissgestaltung, sondern auch in Bezug auf die Nutzung. „Wohnen, Arbeiten und Spielen können in dem Gebäude nebeneinander bestehen – es gibt keine Grenzen, nur Freiheit“, so die Architekten. 

Im Laufe der Zeit können die Wohnungen immer wieder angepasst werden, je nach den sich ändernden Wünschen und Anforderungen.

Loftwohnung in einem ehemaligen Bürogebäude in Haarlem
Bild: Crispijn van Sas

Komplett neue Glasfassade

„Wir wollten, dass der Raumüberschuss des bestehenden Gebäudes auch im Inneren der Loftwohnungen erlebbar wird“, so Elephant. „Zu diesem Zweck haben wir das Gebäude vollständig entkernt und die Struktur intakt gelassen. Die Stützen bleiben von Raumtrennwänden verschont und werden als strukturelle Ornamente in der Wohnung präsentiert.“ In den Lofts kann man die Pilzsäulen sporadisch im Wohnzimmer, im Schlafzimmer oder im Bad antreffen. Außerdem wurde die neue Fassade außerhalb der bestehenden Konstruktion platziert. Dadurch blieben auch die Fassadensäulen frei und bewahren heute die Spuren des ursprünglichen Gebäudes.

Die neue Glasfassade verleiht dem Gebäude jedoch ein komplett verändertes Aussehen. Die Fassade jedes Lofts besteht aus mehreren gläsernen Erkern, die jeweils eine beeindruckende Höhe von 3,60 Metern haben. Die Glasfenster reichen vom Boden bis zur Decke und bringen viel Tageslicht in die Wohnräume. Zudem lassen sich die Glaselemente vollständig öffnen. „Die Loftwohnungen funktionieren wie Cabriolets“, erklären die Architekten: Im Erdgeschoss lassen sich die Erker nach innen klappen und schaffen einen geschützten Außenbereich. Ab dem ersten Stockwerk faltet sich die Fassade allmählich weiter nach außen, was den Wohnungen zusätzlichen Raum verleiht. Symmetrische und asymmetrische Erker tragen zur Vielseitigkeit des Grundrisses bei, während das Äußere mit einem Wechselspiel aus Transparenz und Reflexion spielt.

Erker-Glasfassade an einem zu Loftwohnungen umgenutzten Bürogebäude in Haarlem
Bild: Crispijn van Sas

Dezentralisierte Eingänge und Dachgarten

Auch die Zugangssituation zum Gebäude wurde neu gestaltet. Vier neue dezentrale Eingänge ermöglichen den Zugang zu acht Eck-Loftwohnungen auf jeder Etage. Diese Lofts sind doppelt orientiert und bieten jedem Bewohner durch private Eingänge sowohl Exklusivität als auch Privatsphäre. Die zentrale Halle ist leicht von allen Seiten des Gebäudes aus erreichbar. Mit seinen insgesamt acht Eingängen trägt das Gebäude zu einem lebendigen und dynamischen Umfeld bei. 

Über die einzelnen Eingänge gelangt man zudem in einen beeindruckenden Dachgarten, der als gemeinschaftlicher Treffpunkt dient. Dieser größte Dachpark auf einem Wohngebäude in den Niederlanden, gestaltet von ZUS, erstreckt sich über eine Fläche von 35 mal 80 Metern – vergleichbar mit 20 Tennisplätzen. Er bietet den Bewohnern eine entspannende grüne Oase und fügt dem urbanen Raum eine wichtige Dimension hinzu.

Dachgarten auf der Factory Haarlem von Elephant
Bild: Emile Hoens

Projekt: Factory

Standort: Amerikaweg 14, 2035 RA Haarlem, Niederlande

Bauherr: Dura Vermeer

Architekten: Elephant, Amsterdam
www.elephant.studio

Fassadenbauer: Blitta Gevelsystemen
www.blitta.nl

Fertigstellung: 2023


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