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Anforderung:
Offene und leicht wirkende Architektur mit filigraner Absturzsicherung
Lösung:
Glasbrüstungselemente mit hohem Glasausstand von 1,45 m bei verhältnismäßig geringer Glaseinbautiefe.
Die Mitarbeiterzahl der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) in Luxemburg ist stark gestiegen. Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen dazu, einen Neubau zu errichten. Dabei präsentierte sich das Kirchberg-Plateau im Nordosten der Stadt als guter Wirtschaftsstandort. Hier wächst ein neues Stadtquartier mit Büro- und Verwaltungsgebäuden, Geschäften sowie kulturellen Einrichtungen heran. Zudem ist der Standort leicht zu erreichen und etliche Kunden des Unternehmens befinden sich hier.
Um dem neuen Gebäude ein repräsentatives Erscheinungsbild zu verleihen und die bestmögliche Architektur zu erhalten, schrieben die Verantwortlichen einen Wettbewerb aus, den das Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus Berlin gewann. Die Planer schlugen einen Entwurf vor, der die Bebauungsvorschriften zwar formal einhielt, aber geschickt interpretierte. So konnte ein Bauwerk entstehen, das sich angenehm von der umliegenden Nachbarschaft abhebt. Denn diese folgt stur der Blockrandbebauung und gleicht damit monotonen Würfeln. Im Gegensatz dazu besetzt das Gebäude (BGF: 30 500 m²) von Sauerbruch Hutton zwar die Ecken des Baufeldes – ganz wie im Bebauungsplan vorgesehen –, springt aber an drei Grundstücksseiten zurück. Dadurch entstanden wertvolle Außenräume, die als soziale Orte genutzt werden können.
Einer davon liegt an der Avenue J. F. Kennedy, der Frontseite des Objektes. Er ist als öffentlich zugänglicher Vorplatz mit Restaurants sowie Cafés ausgebildet und überdacht. Die Überdachung erfüllt gleich zwei Funktionen: Erstens sorgt sie auf dem Vorplatz für eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre und zweitens ermöglichte sie es den Architekten, einen weiteren Aspekt des Bebauungsplanes zu erfüllen. Denn dieser fordert eine durchlaufende Gebäudetraufkante, die das Dach natürlich mit sich bringt. Ein weiterer Außenraum befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Hierbei handelt es sich um einen Innenhof, der als privater Garten den Gebäudenutzern vorbehalten ist. Aufgrund der natürlichen Topografie liegt er ein Geschoss höher als der Vorplatz. Beide sind durch ein gebäudehohes Atrium voneinander getrennt. Es ist vollständig verglast und verbindet mithilfe von Brücken den rechten und den linken Gebäudeflügel.
Ästhetische Absturzsicherung
Logischerweise war bei einem viergeschossigen Gebäude auch die Absturzsicherung ein wichtiges Thema. Um die offen und leicht wirkende Architektur zu unterstreichen, wünschten sich die Architekten filigran wirkende Brüstungselemente aus Glas. Diese mussten jedoch einen Glasausstand von 1,45 m aufweisen. Da dies durch die Hebelwirkung eine hohe statische Belastung für Glas und Befestigungssystem mit sich bringt, schieden von vornherein etliche Brüstungssysteme aus. Doch das GM Railing Solo Y von Glas Marte erfüllt genau diese Anforderungen hervorragend. Es hält einer Holmlast von 2,00 kN/m stand, wobei es auf senkrechte Steher vollständig verzichtet. Darüber hinaus ist es modular aufgebaut.
Modularer Aufbau
Das bedeutet, es besteht im Wesentlichen aus einem Glasmodul und einem Unterkonstruktionsprofil, wobei das Glasmodul einfach in die bauseitige Stahlkonstruktion eingehängt wird. Dies hat den Vorteil, dass der Planungs- und Montageaufwand erheblich reduziert und Kosten und Zeit gespart werden. Darüber hinaus eignet sich GM Railing Solo Y nicht nur für den Innenraum – es kann auch im Freien und bei Foliendächern verwendet werden. Dabei wird die Dachabdichtung nicht durchdrungen und die Wärmedämmung bleibt praktisch unberührt. Insgesamt kamen bei dem neuen Ernst-und-Young-Gebäude ungefähr 500 Laufmeter GM Railing Solo Y zum Einsatz.
Bauherr: Kirchberg Property Company S.C.A.
Planer: Sauerbruch Hutton, Berlin
Ausführendes Büro: Architecture & Environment, Luxemburg
Projektleitung: LuxConsult SA, Luxemburg
Alain Kinsch, Country Managing Partner von EY Luxemburg: „Das Gebäude macht zugleich deutlich, dass wir unseren Anspruch Building a Better Working Word so meinen und diesen auch so leben.”