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Entwässern als Teil der Gestaltung

Neubau eines Bürokomplexes mit Freiflächen- und Fassadenentwässerung in Bonn
Entwässern als Teil der Gestaltung

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Im Bonner Stadtteil Gronau entstand auf über 15000 qm ein neuer Bürokomplex. Nahezu das komplette Areal steht auf einer Tiefgarage, weshalb Grün- und damit verbunden auch Versickerungsflächen sehr rar sind. Um eine versiegelte Fläche dieser Größe auch bei häufiger auftretenden Starkregenereignissen sicher zu entwässern, war eine individuelle Lösung gefragt.

Anforderung:

Normale und extreme Regenmengen auf großer, versiegelter Freifläche aufnehmen, einspeichern und kontrolliert wieder abgeben

Lösung:

Entwässerungs-Sonderlösungen mit organisch geformten Schlitzrinnen und Notüberlauf in Retentionsboxen auf Tiefgaragendecke


In Nachbarschaft zum Bundesviertel sowie der Museumsmeile ragt in der Nähe des Rheinufers das dritthöchste Gebäude Bonns heraus. Mit knapp über 100 m Höhe stellt es die Landmarke des neuen Büroensembles dar. Drei Neubauten bilden zusammen mit dem Turm den „Neuen Kanzlerplatz“.

Dynamische Ästhetik

Um die sechseckigen Baukörper optisch zusammenzufassen, entschied sich das Architekturbüro JSWD für ein durchgängiges Fassadenmotiv: Weiß eingefärbte Betonfertigteile in geschwungener Form. Das dynamische Konzept lässt sich auch im Außenraum ablesen: Beim Blick auf den Boden fällt ein zweifarbiges, organisches Motiv auf, das Baukörpern und Durchwegung folgt.

Fast das gesamte Grundstück ist mit einer dreigeschossigen Tiefgarage unterbaut, weshalb das Areal mit wenigen Grünflächen und Hochbeeten auskommen muss. In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels und Extremwetterereignissen wie Starkregen und Überflutungen, stellte diese Limitation eine große Herausforderung in Sachen Entwässerung dar.

Notüberlauf in Retentionsboxen auf Tiefgaragendecke

Weil aufgrund des erhöhten innerstädtischen Überflutungsrisikos aufwendige Sonderlösungen entwickelt werden mussten, war das WaterTech Unternehmen ACO früh in die Planung involviert. „Die Aufgabe war es, dass normale und extreme Regenmengen überhaupt erst aufgenommen und eingespeichert, hinterher dann kontrolliert in den städtischen Kanal eingeleitet oder für die Vegetation wiederverwendet werden können“, erklärt Andreas Bauer-Idel, Projektmanager bei ACO.

Um die Entwässerung der Freiflächen in das Gestaltungskonzept zu integrieren, diente die Bodengestaltung. „Die Zweifarbigkeit machten wir uns zunutze und positionierten an den Übergängen Schlitzrinnen, die selbst den organischen Formen folgen“, erklärt Markus Piel, Landschaftsarchitekt bei RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten. Die Schlitzrinnen ‚ACO ino 653 SR‘ und ‚654 SR‘ von ACO Inotec speichern normale Regenmengen und leiten sie in den Regenwasserkanal. Größere Niederschläge werden durch einen im System integrierten Notüberlauf in Retentionsboxen auf der Tiefgaragendecke verteilt. „Aufgrund der geringen Bauteilhöhe von 8,5 cm konnten sie unterhalb der Vegetation platziert werden und speichern dabei trotzdem 80 Liter pro Quadratmeter“, erklärt Markus Piel. Das gespeicherte Wasser wird anschließend den Grünflächen und Hochbeeten zur Verfügung gestellt.

Den Innenhof entwässern ‚ACO DRAIN Multiline-Rinnen‘ mit Längsstabrosten aus verzinktem Stahl. Durch die serienmäßige Dichtung am Rinnenende werden Wassermengen vollständig weitergeleitet und Bauwerke effektiv geschützt. Entwässert wird der Innenhof im umgekehrten Prinzip – zuerst über die Retentionsboxen, anschließend über den Kanal.

Revisionierbar und schwellenlos

Der Hersteller ACO konfektionierte auch die Fassadenentwässerung. Die Rinnen wurden direkt an die bodentiefe Fassade angeschlossen, wodurch unter anderem der DIN-Norm 18533 entsprechend eine Spritzwasserminimierung bei Ausritten gewährleistet wird. Übergange in die Gebäude wurden mit der begeh- und rollstuhlbefahrbaren Fassadenrinnen nach DIN 18040 als Nullschwelle ausgeführt. Eine Besonderheit: Im Falle einer Beschädigung kann die Fassade einfach vom Entwässerungssystem getrennt und komplett revisioniert werden. Das aufgefangene Regenwasser wird, wie beim Innenhof direkt in Retentionsboxen überführt, dort gespeichert und dient so der Vegetation zur Bewässerung.


Projekt: Bürokomplex in Bonn

Bauherr: Art-Invest Real Estate, Köln

Architekten: JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Köln
www.jswd-architekten.de

Landschaftsarchitekten: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn
www.rmpsl.la

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