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„Das richtige Maß geben“

Neugestaltung des Dorfplatzes in Asslar-Werdorf
„Das richtige Maß geben“

In der Ortsmitte des Stadtteils Werdorf galt es den Dorfplatz zwischen Kirche und Schloss zu beleben, Funktionalität sowie traditionellen Charakter miteinander zu verbinden und dafür zu sorgen, dass auch die Kommunikation im Ort nicht zu kurz kommt.

Vier Planungsbüros hatten im Rahmen eines Wettbewerbs die Aufgabe, den Platz mit seinen begrenzenden Elementen zum Dorfmittelpunkt zu machen. Er sollte vielfältig nutzbar sein und dem Namen „Bachstrasse“ wieder Rechnung tragen. Eine besondere Bedeutung kam damit einem Wasserlauf zu, der früher offen über Strasse und Platz floss und heute kanalisiert unterirdisch verläuft. Zudem wollte man den Verkehr der vielbefahrenen Durchgangsstrasse beruhigen. Die verbleibende Freifläche sollte möglichst großzügig gestaltet werden.
Nicht einengen
Der aus diesem Wettbewerb resultierende Planungsauftrag zur Neugestaltung ging schließlich an den ortsansässigen Architekten Dipl.-Ing. Bruno Koch.
Sein Anliegen war es, den Platz nicht durch verschiedene Gestaltungselemente einzuengen sondern ihm vor Allem das richtige Maß zu geben.
Die Verwendung heimischer Bauprodukte lag ihm dabei genauso am Herzen wie eine angemessene Begrünung.
Als Hauptmerkmal der Anlage schafft eine Brunnenanlage mit offenem Bachlauf den Bezug zum Urelement Wasser, das an diesem Ort eine lange Tradition hat.
Leise Pflastersteine
Eine Besonderheit des Dorfplatzes stellt die spezielle Ausbildung der Fläche dar. Hier kam es den Verantwortlichen darauf an, mit wenigen Materialien und durchgehenden Formelementen ein großzügiges Ambiente zu schaffen.
Um das zu erreichen, wurde die Gesamtfläche in Form einer Ellipse angelegt, bei der die angrenzende Bachstrasse in die Gestaltung mit einbezogen wurde. Ihr Verlauf wurde an der Ost- und Südostseite des Platzes verlegt.
Als neue Deckschicht erhielt sie ein Betonsteinpflaster.
Da die Durchgangsstrasse erheblichen Verkehrsbelastungen ausgesetzt ist, der wiederum zu einem beträchtlichen Lärmpegel führt, setzte man das Betonsteinsystem Planolith von Kann ein. Dank einer speziell aufgerauhten Oberflächenstruktur und der minimalen Abfasung bietet es einen wirkungsvollen Beitrag zur Lärmminderung. Bis zur Richtgeschwindigkeit von 50 km/h ist die Geräuschentwicklung beispielsweise mit der von Asphaltbelägen vergleichbar.
Auch in optischer Hinsicht kann dieses Pflastersystem überzeugen. Die wassergestrahlte Oberfläche in der hellen Farbgebung „Granit“ bildet auf dem Dorfplatz einen ansprechenden Kontrast zum eingesetzten Basaltpflaster. Die Basaltsteine wurde strahlenförmig über den Platz sowie die Strasse hinweg gelegt und tragen wesentlich zur Gesamtgestaltung des Konzepts bei. Zum Einen erhöhen diese Querbänder aus Naturstein die Aufmerksamkeit der Autofahrer, zum Anderen weisen sie auf die Eingänge zu Kirche und Schloss hin und symbolisieren Fußgängerüberwege.
Die hochwertige Natursteinoberfläche sowie die Formen- und Farbgebung des Pflastersystems Planolith tragen gemeinsam zur optischen Aufwertung der Gesamtanlage bei.
Ergänzt wird dieser Aspekt durch die angenehme Begehbarkeit verbunden mit der Trittsicherheit feinrauher Oberflächen. Die unterschiedlichen Rasterweiten machen den Betonstein universell verwendbar.
Mit den Farbvarianten „Granit“, „Basalt“, „Cortina“ und „Rot/ Schwarz“ lässt sich die Anpassung an nahezu jede städtebauliche Umgebung realisieren.
Die Programmvielfalt reicht vom Diagonalstein über den Quadratstein bis hin zu unterschiedlichen Rechteckformaten.
Rinnenpflastersystem
Zur Führung des Niederschlagswassers nutze man ein weiteres Produkt aus dem Hause Kann: Das Kann-Formstein-System in der Sonderfarbe Anthrazit. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Betonsteinbausatz für die Anlage von Abflussrinnen.
Ein Satz besteht aus drei Steinelementen, von denen jeweils zwei eine abgeschrägte Oberfläche aufweisen. Die Schräge läuft am äußeren Rand des Steins in einer Abflachung aus, so dass sich mit der anschließenden Pflasterfläche ein ebener Anschluss ergibt. Der Bausatz eignet sich ideal für die Erstellung von dreizeiligen Rinnen.
Neben der Rinne können Pflasterflächen aus Steinsystemen mit einer Dicke von bis zu 12 cm angelegt werden. Sie ist für Fahrzeuge aller Art befahrbar. Abgeplatzte Kanten oder klaffende Fugen, bzw. das Kippen von Steinen werden durch die Abschrägung der Oberseite wirkungsvoll verhindert.
Der Formstein verfügt über angeformte Abstandshilfen, die ein gleichmäßiges Fugenbild gewährleisten und den nötigen Minimalabstand garantieren.
Brunnen und Bachlauf
Als Quellstein für die Brunnenanlage in Werdorf dient ein schwarzer Diabas aus der Gemarkung Asslar.
Die rauhe Oberfläche des achtzehn Tonnen schweren Findlings war wie geschaffen für ein interessantes Wasserspiel. Sieben unterschiedliche Vertiefungen wurden mit diamantbesetzten Hohlbohrern bearbeitet, so dass sie jetzt als „Geysire“ fungieren.
Die Austrittsöffnungen wurden verdeckt mit Glasfaserkabeln bestückt, um das ausquellende Wasser im Dunkeln mit besonderen Lichteffekten zu versehen.
Eine um den Findling herumführende Brunnenschale aus Basaltsteinen unterstützt dieses Lichtspiel eindrucksvoll. In den Fugen des Pflasters verlegte man die Lichtleitungen sternförmig. Modernste Glasfasertechnik sorgt in den Abendstunden für einen dezenten Farbwechsel.
Dies gilt auch für den fünfzig Zentimeter breiten Bachlauf, der auf einer Länge von achtzehn Metern über den Platz geführt wird. Ein Lichtprojektor, der oberirdisch in einem Schaltschrank angebracht wurde, illuminiert den Wasserfluss von der Quelle bis zur Mündung hin.
Glasfaser- Beleuchtungssystem
Dank der Glasfasertechnik lassen sich Linsen, Optiken und Projektoren auch in Außenplatten, Palisaden, Mauern- und Stufen integrieren. Das eingesetzte von der Firma Kann vertriebene Beleuchtungssystem der Serie illumina von Steinwerk besteht im Wesentlichen aus den Komponenten Lichtquelle, Lichtleiter und Vorsatzoptik bzw. den Lichtauskoppelelementen. Das von Projektoren erzeugte Licht wird über Glasfaserbündel zu den Austrittspunkten geführt. Diese stromlose Lichtverteilung wurde speziell für den Außenbereich konzipiert und ermöglicht auch den Einsatz unter Wasser.
• Planolith-Pflastersystem
• Kann-Rinnenformsteine
• illumina Beleuchtungssystem
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Architekt: Dipl.-Ing. Bruno Koch, Asslar-Werdorf
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