Der Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie 2020 geht an den Fotografen Robin Hinsch. Mit seinem Projekt „Der Mechanismus“ konnte der Fotograf die Jury überzeugen. Er erhält nun ein Arbeitsstipendium in Höhe von 8.000 Euro.
Das künstlerisch-dokumentarische Foto- Projekt des international tätigen Fotografen thematisiert die aktuellen städtebaulichen Veränderungen in der Hansestadt. Ausgangspunkt ist das Stadtgebiet im Hamburger Osten, das sich von den Deichtorhallen bis zum Kraftwerk Tiefstack erstreckt.
Dieser Teil der Stadt, der lange Zeit eher im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung stand, ist seit der Nachkriegszeit von ganz eigenen Strukturen geprägt: Hier finden sich Büroanlagen neben Rotlichtlokalen, Speditionen neben neuen Wohnanlagen, kaum entdeckte Wasserlagen an Bille und Kanälen, und an manchen Stellen sind Kleingartenvereine von Industriebetrieben umgeben.
Mit dem Senatskonzept „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ hat Hamburg diesen Stadtraum in den Blick genommen und eine neue gesamtstädtische Entwicklungsperspektive aufgezeigt. Das Areal steht in den kommenden Jahren vor tiefgreifenden Veränderungen, mit denen dieser Stadtraum als lebenswerter Ort für Arbeiten, urbane Produktion und Wohnen weiterentwickelt werden soll.
Unter dem Titel „Der Mechanismus“ möchte der Fotograf die ambivalenten Interessen der verschiedenen Akteure aus einer persönlichen Perspektive festhalten, um durch einen bewusst künstlerischen Blick eine neue Sicht auf diesen Teil der Stadt zu ermöglichen.
Hohe atmosphärische Qualität
Die Jury, der neben Dorothee Stapelfeldt, Senatorin der BSW, Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand der SHMH und Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing auch Experten aus dem Bereich Fotografie angehören, begründete ihre Entscheidung mit dem besonderen Blick des renommierten und international tätigen Reportage-Fotografen und der hohen atmosphärischen Qualität seiner bisherigen Arbeiten.
Robin Hinsch, so die Jury, habe mit seinen eindrucksvollen fotografischen Auseinandersetzungen, vor allem in seinen Arbeiten zum Thema „Soziale Kämpfe“, bewiesen, dass er die Besonderheiten und den Charakter von tiefgreifenden Veränderungsprozessen in eine eigenständige und präzise formulierte fotografische Position übersetzen kann.
Zum Hamburger Preis für Stadtfotografie
Der Hamburger Preis für Stadtfotografie, der jährlich mit dem Ziel vergeben wird, eine künstlerisch-dokumentarische Bilderserie zum Stadtbild Hamburgs und seiner aktuellen Veränderungen anzufertigen, ist nach dem Fotografen Georg Koppmann (1842-1909) benannt, der die Entwicklung Hamburgs zur modernen Großstadt am Ende des 19. Jahrhunderts erstmals systematisch dokumentiert hat. Vergeben wird der Preis von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) und der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH).
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