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Porenbeton-Dächer fit machen für PV-Anlagen

Gewinner beim Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg
Bis zu 80 Prozent mehr Traglast für alte Porenbeton-Dächer

Der Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg in der Kategorie »Materialeffizienz« geht an das Produkt »Reinforce AC« der Würth-Gruppe in Künzelsau. Damit lassen sich  bestehende Dächer aus Porenbeton nachträglich so verstärken, dass sie anschließend über bis zu 80 Prozent mehr Traglast verfügen.

„Tragfähige Dachflächen sind eine Grundvoraussetzung für die Ausstattung von Gebäuden mit Photovoltaikanlagen – und somit wichtig für die Energiewende. Reinforce AC von Würth sorgt dafür, dass Dächer mit wenig Aufwand aufgerüstet werden können“, sagt Staatssekretär Dr. Andre Baumann.

Porenbetondächer erschweren Ausbau von Photovoltaik

Die Installation von Photovoltaikanlagen auf vorhandenen Dächern bringt die Energiewende voran und vermeidet neuen Flächenverbrauch. Doch die Anlagen sind schwer. Vor allem Industriebauten, die 25 Jahre oder älter sind, haben häufig Dächer aus Porenbeton, deren Tragfähigkeit nicht für den Aufbau einer PV-Anlage ausgelegt ist. Diese Dächer mussten bisher bei Bedarf rückgebaut und aus einem tragfähigeren Baustoff, wie Beton oder Stahl, neu konstruiert werden. Bei diesem Vorgehen fallen mehrere Tonnen an Bauschutt sowie neu produzierter Beton an.

Nachträgliche Verstärkung gegen Ressourcenverschwendung

Die Würth-Gruppe hat mit Reinforce AC ein System entwickelt, mit dem sich die Last auf die Dachfläche verteilen lässt. Das ist mittels Schrauben und eines Verfestigungsmörtels möglich, der in die Luftkapillaren des Porenbetons gepresst wird. Während die Schrauben bereits die vorhandene Bewehrung des Porenbetons unterstützen, werden mit ihnen an der Unterseite des Daches GFK- oder Aluminiumstäbe verankert. Sie dienen als nachträgliche außenliegende Bewehrung und Biegezugverstärkung. So kann bis zu 80 Prozent zusätzliche Traglast auf das Dach gebracht werden.

Reinforce AC wurde gemeinsam mit der Toge Dübel GmbH & Co. KG, einem Tochterunternehmen der Würth-Gruppe, im Reinhold Würth Innovationszentrum Curio, entwickelt.

Von der ZiE zur allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung

Die Lösung ist bereits am Markt verfügbar; Projekte erhalten jeweils eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE). Mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) wird bis Sommer 2024 gerechnet.

„Das Besondere an unserer Verstärkungslösung ist, dass sie sich problemlos nachträglich und im laufenden Betrieb realisieren lässt. So sparen die Unternehmen erhebliche Kosten ein, weil sie kein neues Dach benötigen. Das System ist zudem ressourcenschonend, weil die einzelnen Produktbestandteile vollständig dem Wertstoffkreislauf wieder zuführbar sind“, so Thomas Klenk, Geschäftsführer der Adolf Würth GmbH & Co. KG für Einkauf, Produkt, Marketing und Forschung & Entwicklung.


Über den Umwelttechnikpreis 

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vergibt alle zwei Jahre den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg. Der Preis soll für hervorragende und innovative Produkte und Verfahren in der Umwelttechnik verliehen werden.

Das Preisgeld beträgt 100.000 Euro und wird auf vier Kategorien und einen Sonderpreis der Jury verteilt. Die Kategorien gliedern sich in »Energieeffizienz«, »Materialeffizienz«, »Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung« und »Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Industrie 4.0«. Der Sonderpreis der Jury wird an ein Produkt innerhalb der vier Kategorien verliehen und orientiert sich an aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen und technischen Erfordernissen.

Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in Baden-Württemberg. Ausgezeichnet werden Produkte, die einen bedeutenden Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung leisten und kurz vor der Markteinführung stehen oder nicht länger als zwei Jahre am Markt sind.

Im Unterschied zum Umweltpreis, den das Ministerium seit 1993 vergibt, liegt die Zielrichtung des Umwelttechnikpreises auf einem Produkt oder Verfahren und dessen besonderen umwelttechnischen Leistungsfähigkeiten und nicht auf unternehmensinternen Prozessen.


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