Baubiologisch geprüft

Bauherr war die Marktgemeinde Pfaffenhausen, die mit dem Neubau ein Vorzeige-Objekt geschaffen hat. Für den Bau einer Kita sind Auflagen für Sonderbauten im öffentlichen Bereich und die Energiesparvorschriften zu erfüllen. Zudem müssen Räume geschaffen werden, in denen sich Kinder wohlfühlen können und die ihrem Spiel- und Lerntrieb gerecht werden. Auch den Erziehern und Betreuern muss das Gebäude gute Arbeitsbedingungen bieten.

Entstanden ist ein eingeschossiges, längliches Gebäude mit flachgeneigtem Satteldach, in das sich auf der Süd-Ost-Seite fünf zweigeschossige Baukörper mit Pultdächern schieben. Im Erdgeschoss ist das offene Konzept ablesbar: Fünf Hauptgruppenräume (zwei für die Krippe und drei für den Kindergarten) lassen sich durch Ergänzungsräume flexibel nutzen. Die Haupteinheiten für den Kindergarten bestehen jeweils aus Gruppenraum, Intensivraum, Küche und direkt zugänglicher Galerie als Spielbereich. Weitere Gruppenräume für Medienerziehung, Bewegung, Spracharbeit und gestalterische Aktivitäten befinden sich im EG. Das Gebäude ist außerdem so vorgerichtet, dass es bei Bedarf später im OG noch erweitert und ausgebaut werden kann. „Wir haben in vielen Punkten die Auflagen weit übertroffen, zum Beispiel beim Platzangebot für die Kinder. Unser Ziel war es, ein Konzept zu entwickeln, das nicht nur im Augenblick unseren Ansprüchen gerecht wird, sondern mit dem sich auch zukünftige Herausforderungen meistern lassen“, sagt Bürgermeister Roland Krieger.

Kindgerechte Architektur beschränkt sich nicht allein auf die Funktionalität eines Gebäudes. Für den Bauherren war von Beginn an wichtig, dass ausschließlich umweltfreundliche und baubiologisch zertifizierte Baumaterialien verwendet werden. Deshalb lag es nahe, sich für Holz und Holzwerkstoffe zu entscheiden. So sind die Außenwände in ökologischer Holzsystembauweise mit Volldämmung errichtet worden und die Innenwände als vollgedämmte Holzständerwände mit Naturgipsverkleidung. Das Dach besteht aus einer Holzkonstruktion mit Volldämmung und Tonziegeleindeckung.

Ein wichtiger Pluspunkt der Holzbauweise ist der hohe Vorfertigungsgrad, der kurze Bauzeiten ermöglicht. „Auch deshalb haben wir uns für einen Holzbau entschieden“, erläutert Roland Krieger. „Die Zeit war knapp bemessen. Bei einer längeren Bauphase hätten wir Probleme hinsichtlich der Förderung bekommen.“

Einzelne Bauelemente wurden witterungsunabhängig vom Hubert Schmid Bauunternehmen (Abteilung Holzbau) im Werk vorgefertigt und bereits gedämmt. Bei der Wahl des Dämmmaterials für Dach und Wände entschied sich die Marktgemeinde für Holzfaserdämmstoff. Die flexible, hochdämmende und diffusionsoffene Kronoply flex besteht aus natürlichen Holzfasern und bietet zuverlässigen Schutz vor Kälte, Hitze und Lärm. Wegen der Dicke von 240 mm im Dachbereich (Wand 120 mm) konnte die Dämmung in einer Lage eingebracht werden, was die Arbeit der Handwerker erleichterte. Der Aufbau des Gebäudes vor Ort erfolgte durch die vorgefertigten Elemente schneller, als es bei anderen Bauweisen möglich ist.

Als ökologische Baustoffe bringen Holz und Holzwerkstoffe Vorteile mit sich, die Einfluss auf das Raumklima haben. Kronoply flex schafft durch niedrige Wärmeleitfähigkeit (0,039 W/m k), hohe Wärmespeicherkapazität (2 100 J/kg K) und gutes Sorptionsverhalten die Grundlage für ein gesundes Raumklima. Besondere Bedeutung kommt dem Schallschutz zu, da in Kindertagesstätten meist ein relativ hoher Lärmpegel herrscht. Die poröse Faserstruktur mit großer schallabsorbierender Wirkung und die hohe Rohdichte (55 kg/m³) reduzieren die hörbare Lautstärke deutlich. Kronoply flex trägt das natureplus-Zertifikat, ein internationales Qualitätszeichen für nachhaltige Bauprodukte bezüglich Gesundheit, Umwelt und Funktion.

Architekten: Planungsgemeinschaft Lechner Steinhauser, Ottobeuren Die Hausdesigner GmbH, Erkheim