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Fassade aus vorgesetzter Stahlkonstruktion fast ohne Wärmebrücken befestigt

Neubau Gästehaus für Schloss-Hotel Montabaur
Wärmebrückenarm verankert

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Beim Neubau des Gästehauses für das Vier-Sterne-Hotel Schloss Montabaur konnten Bauzeit und Wärmebrücken deutlich reduziert werden: Die Fassade aus einer vorgesetzten Stahlkonstruktion ist mit rund hundert Isokörben fast ganz ohne Wärmebrücken an dem Stahlbetonbau befestigt.

Auto- und Bahnfahrer kennen es: Das gelbe Schloss Montabaur, das unübersehbar und majestätisch auf einem Hügel über der Stadt thront und sich als Vier-Sterne-Hotel mit Veranstaltungszentrum weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Im vergangenen Jahr hat der Eigentümer der barocken Anlage, die Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG), das historische Gemäuer um einen weiteren Neubau ergänzt. Das dreigeschossige, ellipsenförmige Gästehaus Coblenz beherbergt auf 2 900 m² insgesamt 77 hochwertige Zimmer und Suiten.

Die befestigte Anlage auf dem Schlossberg in Montabaur hat eine lange und wechselhafte Geschichte: Vor mehr als 1200 Jahren erstmals unter dem Namen „castellum Humbacense“ urkundlich erwähnt, wurde die Burg Humbach im Lauf der Jahrhunderte mehrmals ausgebaut und befestigt – der 33 m hohe Bergfried ist eines der Zeugnisse aus dieser kriegerischen Zeit. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verloren derartige Festungen nach und nach ihre Bedeutung – so auch Schloss Montabaur, das am Ende des 17. Jahrhunderts nach mehreren Um- und Neubauten sein heutiges barockes Aussehen bekam. Seit 1982 gehört das Anwesen der ADG, die das Schloss Montabaur seither sukzessive in ein Vier-Sterne-Hotel überführte, es um mehrere Gästehäuser erweiterte und schließlich im April 2011 – quasi vor der Schlosspforte – eines der modernsten und umweltfreundlichsten Veranstaltungszentren Deutschlands in Betrieb nahm.
Ellipse ersetzt Bausünde
Für nicht weniger Furore sorgt der ellipsenförmige Neubau des Gästehauses Coblenz, der jüngst im Sommer 2014 bezogen wurde und eine Bausünde aus den 1980er Jahren ersetzt hat. Das alte, unattraktive Gästehaus zu sanieren hätte mit rund fünf Millionen Euro Baukosten zu Buche geschlagen, weshalb sich die ADG für Abriss und Neubau entschied.
Die gegenüber dem barocken Schloss sehr futuristisch angelegte Architektur des Gästehauses stammt aus der Feder des Dernbacher Architekten Michael Graf, mit dem die Akademie seit Jahren erfolgreich zusammenarbeitet und der auch das Kongresszentrum und die neue Rezeption an der Schlosseinfahrt gestaltet hat. Auffallend ist neben der Form insbesondere die geradlinige Stahl-Glas-Fassade des dreigeschossigen Flachdach-Baus, die komplett vor die tragende Stahlbetonkonstruktion gesetzt wurde. Verankert sind die Stahlprofile über Schöck Isokörbe vom Typ KS, einem tragenden Wärmedämmelement, das der Hersteller Schöck Bauteile für den Anschluss von frei auskragenden Stahlträgern an Stahlbetondecken konzipiert hat.
Der Isokorb Typ KS ermöglicht bei Beton-Stahl-Anschlüssen einen hohen Vorfertigungsgrad beim Stahlbauer und reduziert somit die Montagezeit auf der Baustelle auf ein Minimum.
Da für die Befestigung der Stahlfassade mehr als hundert dieser Bauteile zu befestigen waren, profitierten der Rohbauer, der Stahlbauer und natürlich der Bauzeitenplan insgesamt von dem Zeitvorteil. Wie so häufig beim Bauen ist von durchdachten Produkten nach der Fertigstellung des Gebäudes nichts mehr zu sehen – und doch bekommen auch die Gäste in den 77 hochwertig eingerichteten Zimmern und Suiten des Gästehauses Coblenz die positive Wirkung des Isokorbes Typ KS zu spüren: Durch die Montage der Stahlfassade fast ohne Wärmebrücken stellt sich eine homogene Oberflächentemperatur an Boden und Decke im Bereich der Fassade ein, die selbst bei erhöhter Raumfeuchte nicht die geringste Spur an Kondensat ermöglicht und somit der Schimmelpilzbildung zuverlässig vorbeugt.
Der rund neun Millionen Euro teure Neubau erinnert mit seinem nahezu elliptischen Grundriss an eine Sportarena und passt sich dem leicht ansteigenden Geländeverlauf an. Wie die Zuschauerränge bei einem Stadium gruppieren sich die Hotelzimmer rings um ein 300 m² großes Atrium, das von einem Glasdach überwölbt wird und somit einen hellen, tageslichtdurchfluteten Aufenthaltsbereich für die Kurzzeitbewohner schafft, der rege genutzt wird und natürlich die Kommunikation in dem Gästehaus fördert. Einige der Zimmer sind als zweigeschossige Maisonette-Suiten angelegt, die jeweils als gläserner Kubus über das begrünte Dach des Gebäudes ragen. Die moderne und filigrane Architektur des Gästehauses Coblenz wirkt als selbstbewusster Gegenpol zur barocken Schlossanlage, setzt sich von dem denkmalgeschützten Bau ab und schreibt somit die wechselhafte Geschichte der einstigen Burg Humbach im Stil der heutigen Zeit fort.
Architekt:
Graf Architekturbüro, Dernbach
Tragwerksplaner:
Ingenieurbüro Braun, Montabaur
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