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Details entscheiden

Luftdicht-Dämmsystem
Details entscheiden

Dipl.-Ing. Gerard Halama / r.

Nur luftdicht eingepackte Gebäudehüllen funktionieren wie geplant. Eine sorgfältige Ausführung der Luftdichtheit ist hierfür zwingend erforderlich.
Welche Baustoffe sind dafür geeignet? Wie sehen zuverlässige Details aus?
Ungeeignete Produkte und Materialkombinationen
Eine Gebäudehülle muss luftdicht sein; dies wird in den Normungen gefordert.
Eine fehlerhafte Luftdichtheitsschicht schränkt die Funktionen der Außenbauteile ein. Bauschäden durch kondensierende Feuchte und in der Folge Schädlingsbefall können die Folge sein. Sachverständige stellen in diesem Bereich immer wieder gravierende Mängel fest. Fehlerhafte Verarbeitung, aber auch ungeeignete Produkte und Materialkombinationen sind häufig Grund für Bauschäden.
Luftdichtigkeit ist, vor allem im Zuge der steigenden Heizkosten, ein aktuelles Thema. Hier die wichtigsten Punkte rund um das ausgebaute Dachgeschoss.
Geprüfte Alterungsbeständigkeit
Die Energieeinsparverordnung EnEV fordert in § 5: „Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass die wärmeübertragenden Umfassungsflächen einschließlich aller Fugen dauerhaft luftundurchlässig entsprechend dem Stand der Technik abgedichtet sind.“
Der Begriff „dauerhaft“ lässt sich jedoch weder im Gesetz, noch im technischen Regelwerk finden. Geht man aber davon aus, dass eine Dacheindeckung frühestens nach 40 bis 50 Jahren ausgetauscht wird, so ergibt sich daraus, dass auch die Luftdichtheitsebene eine mindestens vergleichbare Alterungsbeständigkeit aufweisen muss. Lösungen dieser Vorgabe sind verfügbar.
Die Alterungsbeständigkeit von Materialverbindungen ist heute in wissenschaftlichen Testreihen überprüfbar.
Planer und Verarbeiter erhalten auf diese Weise eine ausreichende Planungs- und Anwendungssicherheit.
Nach eigenen Angaben erstes Unternehmen der Branche hat Knauf Insulation sein Luftdicht-Dämmsystem LDS auf eine bauübliche Haltbarkeit von 50 Jahren prüfen lassen.
Fazit dieser Prüfungen ist, dass nur aufeinander abgestimmte Systeme aus Folie, Klebeband oder Klebstoff eine solch lange Haltbarkeit sichern. Und selbst wenn im System gearbeitet wird, empfiehlt das Unternehmen ganz bestimmte Details, deren Funktionstüchtigkeit erwiesen ist. Die Prüfung auf eine 50-jährige Haltbarkeit der Luftdichtheit wirft auch ein neues Licht auf viele Details und die dafür verwendeten Werkstoffe.
Für den Planer sind nachfolgend die Punkte erwähnt, auf die bei der Bauüberwachung besonders geachtet werden sollte:
Folie mit Folie
Bei der Verklebung von Folien untereinander ist ein gewisser Anpressdruck erforderlich, um dauerhaft zu kleben. Dies gelingt nur schwer bei Folien, die quer zu den Sparren verlegt werden. Hierbei findet die Verklebung zwischen den Sparren sozusagen schwebend (ohne Widerstand) statt. Ohne Gegendruck ist die Verklebung zumindest nicht so sicher.
Die ideale Lösung ist die Verlegung der Folien längs der Sparren. Hierbei werden die Folienstöße auf den Sparren gelegt. Die Verklebung kann druckvoll geschehen. Auch die Variante mit Kompriband und Dachlatte ist hier möglich. Diese Latte kann zugleich als Unterkonstruktion für den trockenen Innenausbau dienen. Sollte dennoch kein Stoß auf einem Sparren möglich sein, empfiehlt sich ein Detail wie in Zeichnung 1, Teil D.
Giebel
Der Folienanschluss an Giebelwände kennt verschiedene Varianten. Klassisch ist die Fixierung der Folie mit einem vorkomprimierten Dichtband und Dachlatte.
Bedingung für diese Anschlussvariante ist eine Wandoberfläche, die dem Dichtband beim Expandieren die Möglichkeit gibt, die Unebenheiten der Wand auszugleichen. Glattes Mauerwerk mit Fugenglattstrich ohne tiefe scharfkantige Rücksprünge, aber auch ein Putz erfüllen diese Vorgaben. Der Putz kann bei dieser Methode noch relativ frisch sein. Das Detail mit einem vorkomprimierten Dichtband und Dachlatte funktioniert auch bei Dauerfrost.
Der Anschluss mit Expansionsband und Dachlatte wurde in den zurückliegenden Jahren von der Verklebung verdrängt.
Der Klebstoff aus der Kartusche bietet den Vorteil, dass er auch auf rauen Untergründen eine solide Dichtung herstellen kann. Der Kleber kann zudem bei scharfkantig rückspringenden Fugen die dabei auftretenden Hohlräume gut verfüllen.
Doch gilt es beim Kleben einige neue Randbedingungen zu beachten. Vor der Verklebung muss sichergestellt sein, dass die Oberfläche frei von Staub, Fetten oder Ölen ist. Der Untergrund muss außerdem bereits trocken und tragfähig sein. Doch wann ist ein Putz trocken und tragfähig? Das hängt von vielen Faktoren ab. Knauf Insulation empfiehlt einen einfachen Test. Vor Feierabend wird eine kleine Kleberaupe auf die verputzte Giebelwand gelegt. Am nächsten Tag muss dieser Klebestreifen fest am Putz haften, und zwar so fest, dass er sich auch mit Gewalt nicht als Ganzes von der Wand löst.
Vorgehensweise bei der Verklebung: Mit einer Spritzkartusche wird der Kleber in einer Dicke von 8 bis 10 mm aufgetragen und die Folie nach einer Wartezeit zwischen einer und 24 Stunden in die Kleberaupe hineingedrückt. Beim Festdrücken der Folie darf die Kleberaupe maximal auf 4 mm zusammengedrückt werden. Die Mindestverarbeitungstemperatur beträgt bei diesem System +5°C.
Die neueste Technik in diesem Sektor, sie wird hier zu Lande nur von Knauf Insulation angeboten, ist die Kleberaupe. Dabei handelt es sich um eine bereits vorgefertigte Dichtraupe, die von der Rolle direkt auf die Wand geklebt wird. Diese Technik funktioniert ähnlich wie der Kleber aus der Kartusche und benötigt daher ebenfalls einen sauberen und trockenen Untergrund. Großer Vorteil der Dichtraupe ist die sofortige Verarbeitbarkeit ohne Wartezeit und das auch bei Frost bis minus 10°C. Das Unternehmen geht bei dieser einfachen, leicht zu handhabenden und sauberen Technik von einer Zeitersparnis in der Verarbeitung von rund 50 % aus. Der Vollständigkeit halber, gilt es hier noch den Putzanschluss zu nennen. Dabei wird die Dampfbremse mit Hilfe von Streckmetall auf der Giebelwand fixiert und eingeputzt.
Rohdecke
In der Dachschräge vollflächig verklebt und an den Giebelwänden fixiert, gilt es abschließend den kompletten Folienvorhang auf der Rohdecke zu fixieren. Egal ob Nassestrich oder Trockenunterboden, üblicher Weise wird der Folienvorhang auf dem Boden ausgelegt und von der Trittschaldämmung abgedeckt. Mit dem Estrich entsteht die Auflast und die Folie bleibt darunter fixiert.
Dennoch heißt die Empfehlung anders. Trotz der sicheren Lage unter dem Estrich wird eine Verklebung der Folie auf dem Boden empfohlen. Dies vor allem, weil z.B. die Luftdichtheit in den Ecken zwischen Giebelwand und Rohdecke auf diese Weise bedeutend besser gewährleistet ist.
Durchbrüche
Die Luftdichtheit muss auch für Durchbrüche jeglicher Art gelten. Dies können Leitungen, Balken oder auch Dunstrohre sein. Im ersten Schritt lassen sich diese Arbeiten mit besonders elastischen Dichtbändern erledigen. Mittlerweile gibt es aber für viele Durchbruch-Arten spezielle Manschetten, die einen sehr eleganten und haltbaren Abschluss sichern. Knauf Insulation bietet z.B. neben Leitungs- und Rohrmanschetten für kleine Rohrdurchmesser bis etwa 30 mm auch Universalmanschetten für Durchführungen bis 125 mm Durchmesser.
Fazit
Eine haltbare Luftdichtungsebene gehört zu den Vorgaben der EnEV. Das auf 50 Jahre geprüfte Luftdicht-Dämmsystem LDS erfüllt diese Anforderungen.
Je nach gewähltem Material und Detaillierung, gilt es die Verarbeitungsregeln der Systemkomponenten zu beachten. Nur wenn sorgfältig gearbeitet wird, gelingt eine haltbare Ebene.
Weitere Informationen
Luftdicht- Dämmsystem LDS bba 518
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