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Verdichtet mit Luft zum Atmen

Neubau einer Wohnbebauung in Berlin
Verdichtet mit Luft zum Atmen

Eine Auszeichnung erhielten Zanderroth Architekten für das Baugruppenprojekt „BIGyard“ im Rahmen des Deutschen Architekturpreises 2011. Großformatige Verglasungen mit Faltwänden und Hebe-Schiebeanlagen machen bei der innerstädtischen Wohnanlage den gemeinschaftlichen Gartenhof zum offenen Mittelpunkt.

Auf einem etwa 3 350 m² großen Gelände eines ehemaligen Lebensmittellagers in der Zelterstraße in Berlin-Prenzlauer Berg realisierten die Architekten eine Bebauung aus zwei parallelen Riegeln. Entlang des 100 m langen Grundstücks nimmt der vordere Baukörper die Straßenflucht auf und schließt die umgebende Blockrandstruktur der Gründerzeit. Der hintere Riegel schließt rückwärtig über die gesamte Länge des Grundstücks an die 22 m hohe Brandwand der Nachbargebäude an.

Zanderroth Architekten entwarfen eine nach außen effizient wirkende Bebauung, die im Innenraum mit drei unerwartet großzügigen Haustypen überzeugt. „Einzelne Häuser, großer Garten, grüne Dächer, weiter Blick…“, so formulieren Zanderroth Architekten ihren Ansatz für das „Einfamilienhaus mitten in der Großstadt Berlin“.
Konzept
Eine dieser drei Typologien ist das Townhouse, das in der viergeschossigen Straßenbebauung 23-fach ausgebildet wurde. Es ist nach zwei Seiten orientiert; die Straßenfassade richtet sich gen Nordost, die Hoffassade nach Südwest. Seine Erschließung erfolgt unmittelbar von der Straße aus, denn jedes Townhouse hat einen separaten Eingang. Ein straßenseitiger Raum mit Schaufenster bietet je Haus die Möglichkeit der gewerblichen Nutzung. Erstaunlich ist der 4,20 m hohe Wohn-Küchenbereich mit Zugang zum Innenhof sowie zwei Dachterrassen.
Der rückwärtige Riegel ist als siebengeschossige Bebauung entlang der Brandwand Richtung Nordost zum gemeinsamen Gartenhof ausgerichtet. Die unteren drei Geschosse nehmen zehn Gartenhäuser mit direktem Zugang zum Hof auf. Zwei Räume mit doppelter Höhe ermöglichen eine bessere Belichtung im Innenraum, trotz Nordost-Ausrichtung. Ein Balkon bietet zusätzlich privaten Außenraum. Die oberhalb liegenden drei Geschosse bilden zwölf Wohnungen vom Typ Penthouse. Das oberste Geschoss ist beidseitig belichtet und verfügt über direkten Dachgarten-Zugang.
Verbindendes Element aller Wohneinheiten ist der 1 300 m² große gemeinsame Gartenhof. Ein 250 m² großer Dachgarten mit Sauna, Ruheraum und Blick über die Dächer von Berlin sowie vier Gästewohnungen runden das umfangreiche Angebot an gemeinschaftlichen Nutzungen ab. Es entstanden insgesamt 45 Wohneinheiten mit drei bis sieben Zimmern als KfW-Effizienzhaus 55.
Um die Schwierigkeiten des Grundstücks wie die Ausrichtung nach Nordost sowie die hohe Dichte der Bebauung zu kompensieren, wählten die Architekten Räume mit doppelter Höhe und raumhoher Verglasung. Auf diese Weise lassen die Fassaden auch ohne
direkte Sonneneinstrahlung ausreichend Tageslicht in das Innere der Wohnungen.
55 Glas-Faltwände und 23 Hebe-Schiebe-Anlagen von Solarlux gewährleisten sowohl im offenen als auch im geschlossenen Zustand eine hohe Transparenz. Die Hebe-Schiebe-Anlagen wurden mit einer Höhe von 2,35 m und einer Breite von bis zu 3,50 m eingebaut. Die Glas-Faltwände vom Typ SL 66 aus Holz bestehen durchschnittlich aus vier Flügeln mit einer Höhe von 2,40 m. Um eine raumhohe Verglasung realisieren zu können wurde ober-halb der faltbaren Glas-Elemente eine Festverglasung eingesetzt. Das gesamte Fensterelement kommt damit auf eine Höhe von 4,20 m und lässt reichlich Tageslicht bis tief ins Innere der einzelnen Wohnungen hineinfallen.
Einfache Handhabung
Dank ihrer leichten Handhabung lassen sich die Flügel der Glas-Faltwände schnell und bequem über die gesamte Fensterfront öffnen und Platz sparend seitlich parken. Durch die großformatige Öffnung der Fassade wird eine erstaunliche Großzügigkeit erreicht, die in der Dichte der Bebauung die notwendige Luft zum Atmen gibt. Innen- und Außenraum verschmelzen miteinander oder, anders ausgedrückt, der Innenraum wird zum Außenraum. Selbst im geschlossenen Zustand gewährleisten die schlanken Kiefernholz-Profile beider Systeme einen großflächigen und ungestörten Blick nach draußen. Den Witterungsschutz erhält das Holz durch eine nicht deckende Lasur, der Farbpigmente beigemischt wurden. Auf diese Weise bleiben die Maserung des Holzes und dessen natürlicher Charakter erhalten. Standardmäßig wurden alle Fenster mit Wärmeschutzverglasung ausgestattet, die auf Wunsch einzelner Bewohner stellenweise durch Sonnenschutzglas ersetzt wurde.
Mit der Entscheidung, großformatige Verglasungen einzusetzen, wird der gemeinschaftliche Gartenhof zum Mittelpunkt der gesamten Wohnanlage. Der grüne, lang gestreckte Außenraum wird visuell und tatsächlich genutzt – gleich, ob die Bewohner aus den oberen Geschossen in den Hof hinein schauen oder aus ebenerdig liegenden teilen der Häuser einen direkten Zugang haben. Die Gemeinschaftsbildung aller Bewohner, als Entwurfskriterium klar gewünscht, wird gefördert und das Zusammenleben gestärkt.
Architekturbüro: Zanderroth Architekten, Berlin
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