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Erster Eindruck beim Eintritt

Automatisierte Eingangsbereiche
Erster Eindruck beim Eintritt

Eingänge von Geschäftsbauten, Bahnhöfen und Flughäfen oder Krankenhäusern werden von mit der jeweiligen Situation nicht unbedingt vertrauten Personen benutzt. Sie müssen auch bei größerem Andrang gut durchlässig, einfach und konfliktfrei funktionieren, zum Beispiel mit automatischen Türen.

Markus Hoeft

Bei gewerblichen Bauten ist Architektur nicht nur ganz allgemein gestaltete Umwelt, sondern im Speziellen auch materialisierte Identität des Unternehmens – oder sollte es doch zumindest sein. Denn die jeweilige Firma oder Institution drückt mit dem Charakter ihrer Baulichkeit zugleich ihr Selbstverständnis aus, präsentiert ihr angestrebtes Image und vergegenständlicht ihr Verhältnis zu Mitarbeitern, Gästen oder Geschäftspartnern.
Ein wesentlicher architektonischer Teil dieser Corporate Identity ist zweifellos die Fassade, kaum minder wichtig dürfte aber die Eingangssituation oder noch genauer die Tür sein. Kunden und Besucher haben hier die erste Berührung mit dem Unternehmen; sie gewinnen mit dem Ein-Tritt auch ihren ersten Ein-Druck, der die emotionale Grundstimmung für den Einkauf in einer Passage, die Geschäftsverhandlung in einem Bürogebäude oder die Abreise von einem Flughafen oder Bahnhof beeinflussen wird. Eine Automatiktür am Eingang ist unter diesem Blickwinkel mehr als nur eine reine technische Komfortlösung. Sie drückt auch die Offenheit und Empfangsbereitschaft des Hausherrn aus.
Damit der Eintretende sich tatsächlich willkommen fühlen kann, muss die automatisierte Eingangssituation jedoch ihre Funktion erfüllen. Damit ist nicht nur ganz banal gemeint, dass die Tür ordnungsgemäß auf und zu geht, sondern auch, dass die Abläufe und Wegführungen am Eingang für Einzelpersonen und größere Personenströme intelligent organisiert sind: Als gut erkennbare, auch für Fremde sofort nachvollziehbare und sichere Situation, die einen Eintritt ohne psychologische Hemmnisse und ohne körperliche Einengungen, Staus oder Drängeleien ermöglicht. Der Planer unterliegt bei Auswahl, Anordnung und Dimensionierung von Automatiktüren also nicht nur ästhetischen und technischen Rahmenbedingungen. Stärker als bei vielen anderen Baudetails muss er auch die Nutzungs-charakteristik und die funktionalen Abläufe mit bedenken.
Dezent beiseite geschoben
Der Klassiker für die Automation dürfte die Schiebetür sein. Ein oder bei größeren Öffnungen häufiger zwei Flügel werden platzsparend parallel zur Fassade auf- und zugeschoben. Bei sehr großen Türbreiten und/oder zu wenig seitlichem Platz für die aufgeschobene Tür ist auch die Ausführung als mehrflügelige Teleskopschiebetür möglich. Bewegungsmelder veranlassen die Öffnung der Schiebetüren, wobei moderne Impulsgeber mit Richtungs- und Geschwindigkeitserkennung ausgestattet sind, die die Zahl der unerwünschten Türöffnungen, z.B. durch Querverkehr, reduziert. Relativ viele Personen können schnell und unkompliziert die Tür passieren, auch mit Kinder- und Gepäckwagen oder Rollstühlen.
Schiebetüren lassen sich durch ihren einfachen Antriebsaufbau mit teilweise sehr niedrigen Bauhöhen optisch unauffällig in Fassaden integrieren. Speziell in Glasfassaden muss sich die Tür kaum von den feststehenden Fassadenabschnitten abheben, was einerseits zu ästhetisch-klaren, ungestörten Gebäudeansichten führt, aber andererseits bei langen Fronten, etwa an Flughafenterminals, auch die Erkennbarkeit des Eingangs erschwert.
Automatiktüren begrenzen die Öffnungszeiten auf das durch den jeweiligen Publikumsverkehr bedingte Maß. Allein dadurch reduzieren sie winterliche Energieverluste an der offenen Tür. Trotzdem lässt sich bei der einfachen Schiebetür nicht verhindern, dass mit jeder Öffnung im Winter ein Schwall kalter Luft in das Innere dringt.
Unter dem energetischen Aspekt kann es günstiger sein, zwei Schiebetüren hintereinander und einen Windfang dazwischen anzuordnen. Wird der Windfang vor die Fassade gelegt, verbessert er gleichzeitig die Erkennbarkeit des Eingangs und wertet diesen gestalterisch auf – falls gewünscht bis hin zu portalartigen Situationen. Doch egal ob außen oder innen: Die Anordnung eines Windfangs benötigt Platz, der nicht immer verfügbar ist, und kann vor allem bei großem Andrang eine Engstelle mit der Gefahr von Staus sein. Verkehrstechnische und energetische Belange müssen also gegeneinander abgewogen werden.
Markante Rundungen
Architektonisch lässt sich die einfach gebaute, aber gestalterisch auch wenig spektakuläre Eingangssituation mit Schiebetüren parallel zur Fassade durch Winkel- oder Rundschiebetüren aufwerten – jeweils mit oder ohne Windfang. Winkelschiebetüren sind in sich gerade Türen, die aber die Parallelität zur Fassade aufbrechen und damit individuelle Gestaltungen und optische Akzente ermöglichen. Noch einen Schritt weiter gehen Rundschiebetüren, bei denen der einzelne Türflügel inklusive der Antriebselemente einen Bogen ausbildet, wodurch beispielsweise kreisrunde Windfänge möglich werden.
In der Optik ähneln solche Anlagen den Karusselltüren, die aber technisch und funktional grundsätzlich anders zu bewerten sind. Karusselltüren bewirken vor allem eine deutliche thermische Trennung zwischen innen und außen. Im Winter bleibt die kalte Luft draußen und im Sommer die klimatisierte Kühle innen. Der Personendurchsatz und der Benutzungskomfort hängen von der Größe des Drehkreuzes ab, die wiederum den Platzbedarf im Gebäude bestimmt. In der Standardausführung ist ein Passieren mit größerem Gepäck schwierig und mit Kinder- oder Gepäckwagen unmöglich, weshalb stets weitere Zutrittsmöglichkeiten, etwa über Schiebetüren, zu planen sind.
Großraum-Karusselltüren mit mehreren Metern Durchmesser, wie sie speziell in Einkaufszentren eingesetzt werden, lösen diesen Konflikt auf und erlauben hohe Verkehrszahlen. Durch ihre runde Form sind Karusselltüren ein eher markantes Element am Eingang von Gebäuden, das aber mit Unterflurantrieben und Ganzglasausführungen auch optisch reduziert werden kann.
Regelwerke und Raffinessen
Den technischen Standard für Automatiktüren beschreibt DIN 18650 Automatische Türsysteme (Teil 1: Produktanforderungen und Prüfverfahren; Teil 2: Sicherheit an automatischen Türsystemen). Die Norm klassifiziert die Bauweise, beschreibt die Anforderungen und setzt einen Schwerpunkt bei der Ausstattung der Türen mit Sicherheitsfunktionen. Nach dieser Norm geprüfte und zertifizierte Automatiktüren bieten ein hohes Maß an Sicherheit gegen Verletzungen.
Wegen der Vielzahl von unterschiedlichen Bausituationen, Nutzungscharakteristika und Einbauumgebungen muss jedoch trotzdem bei jedem Projekt eine objektbezogene Sicherheitsanalyse erstellt und umgesetzt werden.
Für den Planer sind neben den Grund-anforderungen an Automatiktüren in vielen Fällen auch die zusätzlichen Anforderungen an den jeweiligen Eingang allgemein von Interesse. Etwa ob er Qualitäten als Brand- oder Rauchabschluss erfüllen muss, ob die Tür Notausgang bzw. Teil von Rettungswegen ist oder ob mit der Tür bestimmte Leistungsparameter hinsichtlich Zutrittskontrolle, Nachtabschluss und Einbruchschutz zu erfüllen sind. Auch in diesen Situationen lassen sich Automatiktüren bei entsprechender Produktauswahl einsetzen. Darüber hinaus werden Nutzungskomfort und Funktionalität von automatischen Türen durch scheinbar kleine technische Raffinessen mitbestimmt. Etwa durch ein optionales Batteriesystem für eine Notversorgung bei Stromausfall oder durch beheizbare untere Führungsschienen, die ein Vereisen der Anlage verhindern.
Von nicht zu unterschätzender Bedeutung für den Betreiber ist schließlich ein jederzeit erreichbarer Havarie- und Wartungsdienst. Denn wenn eine Automatiktür im Sinne der Corporate Identity auch besonders offen und einladend wirkt, so ist eine defekte Automatiktür ebenso wie eine vom Planer funktional schlecht organisierte Eingangslösung eher abschreckend.
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