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Introvertiert und offen zugleich

Bürokomplex in Düsseldorf
Introvertiert und offen zugleich

Arbeitsplätze nach den Designvorstellungen des Managements und eine in Architektur gegossene Firmenphilosophie – diesen Auftrag sollte ein Bürokomplex in der Düsseldorfer Innenstadt erfüllen, der gebaut nach dessen Vorstellungen im Juli 2003 seinem Mieter Deloitte & Touche zur Nutzung übergeben wurde. Nach den Entwürfen des Architekturbüros Deilmann & Koch entstand ein Glaspalast der Moderne, der seinen Ursprung nahm in der Idee eines multifunktionalen Arbeitsplatzes.

Funktion und Wirkung
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance Beratung und Managementberatung bietet Deloitte & Touche, Auftraggeber und Mieter des „Spherion“, dessen frei tragende Glaskuppelkonstruktion mit ihren rund 3 500 m² die größte Deutschlands ist. Sie sollte zweierlei schaffen: Die introvertierte Geschlossenheit eines zentralen Atriums und die Offenheit gläserner Transparenz nach außen und innen.
Offene, helle und gläserne Räume kontrastieren in diesem 100 x 60 m großen Bürokomplex bewusst mit geschlossenen, dunklen Räumen.
Ausblick und Einblick
Ausblicke nach allen Richtungen von jedem Büro oder Flur aus und die Wahrnehmung von Tageslicht wurden gepaart mit klarer Wegeführung vom Haupteingang zu den offenen Treppen, Brücken und Glasaufzügen im Atrium.
Durch die Wiederholung der Baukörper, der Fassaden- und Glasdachmodule wurde das Gebäude maßstäblich gegliedert und nimmt die Verhältnisse der Nachbarbebauung auf.
Die Architektur wird bestimmt von der Auflösung des Bauvolumens in vier farblich unterschiedliche Einzelbaukörper, die sich um ein 30 m hohes Atrium gruppieren und durch leichte Brückenelemente miteinander verbunden sind.
Sie stehen sinnbildlich für die vier Geschäftsfelder des Mieters.
Licht und Schatten
Die Innenarchitektur spielt mit Licht, Schatten und Farbe, stellt kühle Materialien wie Metall und Glas warmen Materialien wie Holz und Naturstein entgegen, inszeniert den Gegensatz zwischen offenen Bürozonen und geschlossenen Kernen, verwendet raue und ruppige Oberflächen ebenso wie edle und feine. Grenzen zwischen innen und außen werden betont oder aufgehoben. Offene und vielfältig nutzbare Raumfolgen beschränken das Gesichtsfeld des Einzelnen nicht auf den eigenen Schreibtisch.
Gebäudekonzept
Die gewählte Gebäudestruktur ermöglicht Einzelräume, Zwei-, Drei- und Vierpersonenräume sowie Gruppenräume bis zu 120 m². Möglich wird dies durch eine offene, nur von wenigen festen Kernen unterteilte Baukonstruktion mit unterzugsfreien Flachdecken, gepaart mit einer Gebäudesprinklerung, die weitgehend auf einschränkende Brandabschnitte verzichten kann.
Ein durchgehender Hohlraumboden mit einem Doppelbodenstreifen in der Mittelzone und einem elektronisch gesteuerten Elektroinstallationssystem (EIB-Bustechnik) sowie Reserveschächte erleichtern Nachrüstungen der Elektro- und IT-Versorgung. Eine Lichtlenkung erlaubt die Einrichtung einer zweiten Arbeitsplatzreihe parallel zum Fenster.
Die Fassade wurde in weiten Bereichen mit dem neuartigen lichtlenkenden Glas Lumitop ausgestattet. Dieses lenkt aus dem Oberlicht der Fassade das einfallende Sonnenlicht, aber auch diffuses Licht über die Decke bis tief in das Innere des Gebäudes.
Multifunktions-Workstation
Als idealen Arbeitsplatz für die bis zu 1 750 Mitarbeiter empfanden Auftraggeber und Architekt eine Multifunktionswand mit Möbelcharakter einschließlich integrierten Sideboards und Regalen in einem einheitlichen, klassisch-modernen Design. Mit diesem Konzept der Büroraumgestaltung setzte man zugleich innovative Funktionslösungen für die Kommunikations- und Stromversorgung um. Besonderes Augenmerk wurde auf einen weit über Normal-Standard liegenden Schallschutz gelegt sowie auf die Flexibilität der Raumaufteilung.
Entsprechend fiel die Wahl auf ein semitransparentes Raumsystem und Trockenbauwandsystem, ausgeführt von R + M München mit „System Blau“ von Rigips.
Einen ästhetisch gelungenen Übergang zwischen einer beidseitig doppelt beplankten Gipskartonwand und raumhohen, großflächigen Glasschwertern kreierte das Ausbauunternehmen mit Hilfe eines speziell entwickelten Aluminiumprofiles, das das Ständerwerk der Trockenbauwand abschließt, ohne als Rahmen sichtbar zu werden.
Glas und Gipskarton
An allen Arbeitsplätzen und im ganzen Gebäude sollte ein uneingeschränkter Tageslichteinfall sowie eine durch Transparenz gekennzeichnete Arbeitsatmosphäre erreicht werden. Die meisten Raumtrennwände wurden daher als kombinierte Glas-/ Gipskartonwände angelegt.
Für vier verschiedene Wandtypen sollten die Ingenieure von R + M München eine durchgängige und aus Sicht des Architekten ästhetisch ansprechende Lösung für den Anschluss zwischen Glas- und Gipskartonelementen finden.
Das entwickelte Aluminiumprofil gestaltet einerseits den Abschluss der Trockenbauwand, indem die Profilauskragungen beidseitig genau die Ränder der 2 x 12,5 mm GK-Beplankung abdecken, und nimmt andererseits die Glasschwerter in verschiedenen Breiten und Höhen zuverlässig auf.
Hierzu wurde das Profil als Dreikammernprofil angelegt, das rund 50 mm in die Trockenbauwand hineinragt.
Bündig und dicht
Das Glasschwert (je nach Wandtyp fast 40 oder 75 cm breit und bis zu 3 m hoch) ragt rund 12 mm in die mittlere Kammer des Profils und damit die Trockenbauwand hinein. Zwischen Profil und Glas wurde eine Dichtschnur aus Zellkautschuk eingelegt, die auch in mehreren Schichten als gleitender Deckenanschluss zwischen Glasschwert und Betonstahldecke eingesetzt wurde. Vollflächig auf die Gipskartonelemente aufgebrachte Holzpaneele schließen bündig mit der so erstellten Konstruktion ab. Sie dienen als zentrale Funktionselemente der Büroausstattung und stellen höchste Anforderungen an die Tragkraft der Wandkonstruktion, die allein durch das Ständerwerk der Gipskartonelemente erbracht werden musste.
Hohe Traglasten gesichert
Hohe Traglasten der Gipskartonwandelemente wurden durch einen reduzierten Ständerabstand erreicht: Doppelt so viele CW Profile wie üblich wurden gesetzt, die Gipskartonplatten horizontal statt vertikal auf Maß geschnitten montiert.
Durch den Einsatz spezieller Schallschutzplatten und dank des gleitenden Deckenanschlusses und des eingesetzten Zellkautschuks sowie durch die sachgerechte Ausführung aller Anschlüsse an den Baukörper und die professionelle Integration der elektrotechnischen Systeme erreichten die geschaffenen Wände erstklassige Schallschutzwerte.
Weitere Informationen
Gipskartonplatten bba 567
Architekten: Deilmann & Koch, Düsseldorf
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