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Erhöhte Anforderungen

Schallschutz bei Treppen in Mehrfamilienhäusern
Erhöhte Anforderungen

Jörg Pfäffinger / red.

In einem Haus mit fünf Wohneinheiten, das Architekt Gerd Krämer in Botnang bei Stuttgart für Kunden mit hohem Anspruch an ruhiges Wohnen erstellte, wurde besonders auf den Schallschutz des Treppenhauses geachtet.
Früher praktizierte Schallschutzmaßnahmen beim Einbau der Treppen bezeichnete der Bauherr als „mehr oder weniger provisorisch“, da sich seiner Erfahrung nach oft genug Steine in die Styroporstücke zwischen Treppenlauf und Wohnungstrennwand festgesetzt hätten.
Beim Botnanger Objekt ist die neue Schöck Schallschutztreppe zum Einsatz gekommen. Bei diesem Produkt werden bereits im Fertigteilwerk sämtliche notwendigen Trittschalldämmelemente und Fugenmaterialien fest eingebaut. Dies wird u.a. dadurch erreicht, dass die Einbauteile eine besondere Rauigkeit auf einer Seite aufweisen. Zusammen mit einem speziellen Kleber resultiert dann eine dauerhafte, robuste, den Transport und den Einbau schadlos überstehende Verklebung der Trittschalldämmelemente mit der Fertigteiltreppe.
Schallbrücken vermeiden
Das Anbringen der Fugenplatten im Fertigteilwerk erfolgt gemäß den zeichnerischen Vorgaben aus dem Treppenplan, so dass sichergestellt ist, dass auch kritische Bereiche, wie zum Beispiel der Lauf-Podest-Einbindebereich am Treppenauge, vollständig entkoppelt sind. Gerade diese kritischen Bereiche werden beim herkömmlichen Einbau auf der Baustelle oft übersehen oder vernachlässigt, so dass die Ausbildung von Schallbrücken an diesen Stellen vorprogrammiert ist.
Dipl.-Phys. Michael Bähr, Produktmanager bei Schöck, führt dazu aus: „Bei der Bauausführung kann der Planer heute auf eine Vielzahl von Trittschalldämm-Maßnahmen zurückgreifen. Dabei kann es bei der Ausführung zu Fehlern kommen. Das hat oft zur Folge, dass sich unerwünschte Körperschallbrücken in Form von Beton-, Mörtel-, Putz- und Belagsüberbrückungen sowie durch Verschmutzungen im Laufe des Baufortschritts bilden.“
Verschlechterung um 10 dB
Wie gravierend Körperschallbrücken einen an sich guten Trittschallschutz beeinträchtigen können, zeigt eine Messung an einem trittschallgedämmten Treppenlauf, bei dem nachträglich Schallbrücken eingebaut wurden. Häufig anzutreffende Überbrückungen der Fuge durch Verschmutzungen wurden mittels eines an der Stelle des Auflagers unterlegten Steines simuliert. Es ergibt sich bei dieser vertikalen Schallbrücke eine Verschlechterung der Schalldämmung von immerhin 12 dB.
Dieses Ergebnis entspricht der Faustregel, wonach gilt, dass beim Vorliegen einer einzigen Schallbrücke mit einer Verschlechterung des angestrebten Trittschallschutzes um mindestens 10 dB gerechnet werden muss.
Zur Vermeidung von Schallbrücken müssen die Fugen mit einem geeigneten Material offen gehalten werden. Polystyrol-Hartschaum eignet sich dazu nicht. Das Material ist biegesteif und leitet den Schall sehr gut weiter. Zudem ist Polystyrol-Hartschaum nicht ausreichend widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung. Steine zum Beispiel kann man ohne Probleme mit leichtem Druck durch eine solche Platte drücken. Schallbrücken sind somit vorprogrammiert.
Geeigneter für eine gute Trittschalldämmung sind Fugenplatten, die zum Beispiel aus widerstandsfähigem Polyethylenschaum bestehen. Das Material ist leicht schneidbar und kann somit lückenlos dem jeweiligen Baudetail angepasst werden. Gerade beim Betonieren vor Ort werden so Schallbrücken leichter verhindert.
Mit mehr Aufwand auf der sicheren Seite
Architekt Krämer setzt fast ausschließlich Fertigtreppen ein: „Der Schallschutz ist das A und O beim Thema Wohnkomfort. Heute muss man die DIN nicht nur einhalten, sondern ein Mehr an Aufwand leisten, um Investoren und Bewohner zufrieden zu stellen. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem System auf der sicheren Seite sind. Es ist ein System für die Praxis.“
Im Gegensatz zu den früher beispielsweise per Hand eingelegten Styroporstreifen weisen die Systeme des Baden-Badener Herstellers eine hohe Verarbeitungssicherheit auf. Diese Aussage macht Krämer als Architekt, der auch die Bauleitung übernimmt, also mit dem Baustellenalltag konfrontiert ist. Er sagte, bei den von ihm geplanten Projekten sei es generell sein Ziel, erhöhte Schallschutzwerte zu realisieren. Wichtig ist ihm, dass die Schallschutzsysteme von Schöck zur Wand hin, unter dem Austritt und zusätzlich an der Stirnseite der Treppe gut haften.
Und Bähr ergänzt: „Das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung im eigenen Wohnbereich wird zunehmend größer. Insbesondere die Trittschallübertragungen aus dem Treppenhaus werden als besonders lästige Schalleinwirkungen empfunden und können beispielsweise die Nachtruhe empfindlich stören. Deshalb wurden in der DIN 4109 schalltechnische Anforderungswerte für die zulässige Trittschallübertragung von Treppen festgelegt. Mittlerweile orientieren sich die Gerichte bei privatrechtlichen Auseinandersetzungen beim geschuldeten Schallschutz von Treppen immer mehr am Niveau des „Erhöhten Schallschutzes“ nach Beiblatt 2 zur DIN 4109.
Das heißt, man ist gut beraten, bei der Planung und Ausführung von Treppen den „Erhöhten Schallschutz“ einzuhalten. Hinzu kommt: Gerade in letzter Zeit werden nicht ausreichend ausgeführte Trittschalldämm-Maßnahmen von Mietern und Eigentümern in zunehmenden Maß bemängelt. Nicht selten sind hohe Kosten bei einem Rechtsstreit für die am Bau Beteiligten die Folge.“
Hier setzt die neue Schöck Schallschutztreppe an, denn der Rohbauer kann jetzt eine Treppe einbauen, die bereits vollständig trittschallgedämmt vom Fertigteilwerk auf die Baustelle geliefert wird. Der Hersteller weist darauf hin, dass sich deshalb auf der Baustelle auch keine Einbaufehler mit Schallbrückenausbildungen einstellen könnten. Im Fertigteilwerk werde die Treppe nach den Vorgaben des Herstellers auch trittschalltechnisch geplant, so dass sich der Planer auf den erhöhten Trittschallschutz verlassen könne.
Mit der Schallschutztreppe reduziere sich der Planungsaufwand auf ein Minimum, denn der Planer brauche sich keine Gedanken mehr über Fugenverläufe und notwendige Entkopplungsmaßnahmen zu machen. Dazu Bähr: „Der Planer muss nur die Schallschutztreppe vorgeben, und schon hat er die Sicherheit, dass die Treppe schallbrückenfrei eingebaut wird und sich der ersehnte Erhöhte Trittschallschutz auch einstellt.“
Weitere Informationen
Schallschutztreppe bba 567
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