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Dezenter Schwung in Eiche

Umbau einer Kirche in Nürnberg
Dezenter Schwung in Eiche

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Beim Bau einer Treppe für die St. Jakobskirche in Nürnberg mussten Architekt, Baubehörde, Denkmalschutz und die Landeskirche München Denkmal- und Brandschutz sowie Funktionalität und zeitgemäße Offenheit berücksichtigen. Jetzt ordnet sich die neue Treppe anmutig selbstbewusst dem Geist der Raumidee aus dem 12. Jahrhundert unter.

Sabine Saldaña Bravo | be

Eigentlich war für die traditionelle Wallfahrtsstätte auf dem historischen Jakobsweg zwischen Nürnberg und Rothenburg eine Außentreppe aus Roststahl geplant. Ganz dem Konstruktionsmerkmal der Gotik folgend, sollten filigrane Stufen unter anderem als Fluchtmöglichkeit aus dem Saal im Obergeschoss dienen. „Besonders bedeutend für mich aber war die historisch begründete Grundprämisse im Kirchenbau „Outside Service“, also für die Menschen von außen den Zugang zur Kirche zu gewähren“, so der Architekt des Projekts, Roland Nörpel.
Da dieser Konstruktionsgedanke mit geltendem Denkmalschutz nicht zu vereinbaren ist, wurde eine Treppe im Innenraum realisiert. Dabei wurden Stufen aus warmem Eichenholz eingebettet in einen flächigen Außenmantel. Was einfach klingt und leicht und stimmig wirkt, war eine echte Herausforderung für den Architekten und den Treppenbauer Spitzbart-treppen.
„Um die flächige Optik der Treppe zu realisieren, musste die Fläche unter den Stufen dreidimensional verzogen werden“, so Nörpel. Diese Reduktion auf das Wesentliche, sei eine handwerkliche Meisterleistung und Ausdruck hoher Qualität. „Man sieht der Treppe ihre Komplexität nicht an. Die bestand darin, eine einfache Fläche ohne Unregelmäßigkeiten zu realisieren“.
Genau dies ist den Konstrukteuren und Handwerkern des fränkischen Treppenbauers gelungen. Und noch mehr: „Die Spitzbarts haben die Idee des Raumes mit ihrer Treppe weitergeführt. Sie haben die räumliche Qualität erkannt, verstanden und stimmig ergänzt: mit einer geometrisch komplizierten Treppenform, die geschmeidig, unauffällig und handwerklich perfekt gebaut wurde“.
Ohne Glanz und Gloria, aber mit Stil
Es ist die Harmonie des Ganzen und die Ästhetik des Unscheinbaren, die aus dem eigentlich rein funktionalen Bauwerk Treppe an diesem sakralen Ort ein Stilelement macht. Ohne sich prachtvoll in Szene setzen zu wollen, ohne Glanz und Glorie, ganz im Sinne der historischen Raumidee, schwingt sich die Treppe in Form einer Raumspirale still und respektvoll ihren Weg nach oben. Nuancengleich ummantelt von der Farbe der Wand, scheint ihr ehrgeiziges Ziel, mit dieser zu verfließen.
Dabei unterbricht sie ihre andächtige Schlichtheit nur durch den farblich abgehobenen Handlauf. In dezenter Eleganz spiegelt er die Form der Treppe wider und verleiht ihr dadurch einen Hauch von Lebendigkeit und Schwung. Einfach und doch komplex strahlt die Treppe Selbstbewusstsein aus mit dezenter Strahlkraft. Dabei unterstreicht ihr leiser Schwung die Kraft der Musik, die neben ihr aus den Orgelpfeifen erklingt. In erster Linie erfüllt die Treppe jedoch ihre eigentliche Aufgabe und verbindet unten und oben.
Reduziert im Stil, sachdienlich in der Funktion
Unterstützt wird diese Funktionalität durch in die Stufen integrierte Strahler, für Roland Nörpel die einzige moderne Attitüde. Ansonsten sehe er das Bauwerk nicht als ein Zeugnis der Moderne, jedenfalls nicht im Sinne von modisch, sondern eher im Sinne von reduziert und sachdienlich. „Mode ist ja vergänglich. Für die Architektur ist bedeutend, was auch in vielen Jahren noch der Sache dient“. Aus diesem Grund glaubt er auch immer noch, dass eine Außentreppe die beste Lösung gewesen wäre, vielleicht als Symbol einer neuen Weltoffenheit der Kirchen.
Jede Treppe wird von Spitzbart als hochwertiges Einzelstück in präziser Handwerkskunst angefertigt, entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Auftraggebern. Dabei ist die Treppe immer auch Gestaltungselement für den Raum.
Architekt:
Roland Nörpel, Fürth
http://noerpel.com
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