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Anforderung:
Headquarter für moderne Zusammenarbeit im Medienwandel durch Vernetzen
Lösung:
Elegantes Atrium mit Brückensymbolik und aufsehenerregender Spindeltreppe
Im Oktober 2020 fand die offizielle Eröffnung des würfelförmigen Axel-Springer-Neubaus statt, der sich gegenüber dem goldenen Verlagshochhaus in Berlin Mitte befindet. Auf 52 000 m² bietet das futuristische Gebäude Platz für mehr als 3 000 Angestellte. Mit dem neuen Gebäude und seinen radikal flexiblen Flächen hat das Medien- und Technologieunternehmen die Voraussetzungen für sein modernes Arbeitsformenkonzept geschaffen. Ermöglicht werden eine engere Vernetzung und ein besserer Wissensaustausch im Unternehmen.
Der Entwurf für den außergewöhnlichen Bau mit goldeloxierter Aluminiumfassade und grau getöntem Glas stammt vom niederländischen Architekten Rem Koolhaas, Office for Metropolitan Architecture OMA.
Hängende Spindeltreppe
Nicht nur die Fassade, auch der Innenbereich beeindruckt durch ein lichtdurchflutetes, 45 m hohes Atrium mit terrassenförmig angelegten Ebenen über 13 Geschosse, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Besonderes Highlight ist die Stahl-Spindeltreppe der MetallArt Treppen GmbH.
Die gerundete Treppe mit brüstungshoher Außenwange und durchgängiger Stahlrohrspindel beginnt hängend ab dem 1. OG und verläuft über zwei Ebenen nach oben. Stabilität erhält die imposante Konstruktion durch das an der Betondecke über dem 3. OG befestigte Spindelrohr und den Anschluss über die jeweiligen Podeste sowie Querträger an den tragfähigen Decken und Stegen.
Eine oberflächenbündige, exakt geformte Stahluntersichtsverkleidung, die der Treppenanlage eine deutlich verbesserte Statik verleiht, ergänzt das massive Design. Der beidseitig angebrachte, zeitlose Edelstahlrundrohrhandlauf sowie der Tränenblech-Stufenbelag erzeugen ein harmonisches Gesamtbild. Die Ausführung der Trittstufen als Faltwerkkonstruktion entspricht dem derzeitigen Trend der Treppen-Architektur. Zwischen dem Tränenblech und den Stahlstufen setzten die MetallArt-Experten eine Zwischenlage ein, um den Trittschall zu absorbieren.
Schnelle und präzise 3D-Lasertechnik für Spindeltreppe
Um anspruchsvolle Projekte noch wirtschaftlicher realisieren zu können, setzt das Treppenbauunternehmen verschiedene innovative Technologien ein. Bei der Designtreppe im Axel-Springer-Neubau wurde die 3D-Laserscantechnik angewendet, da die Befestigungspunkte direkt unter der Raumdecke sowie an den Geschossecken liegen. Dank des neuen Verfahrens konnten die erforderlichen Maße innerhalb kürzester Zeit präzise und zuverlässig auf Knopfdruck erfasst werden, was wiederum die Montage deutlich vereinfachte.
Durch eine nachträgliche Änderung im Bauablauf konnte die Treppenkonstruktion nicht wie vorgesehen am Stück in das Gebäude eingebracht werden, sondern musste aufwendig geteilt und vor Ort zusammengefügt werden. Dazu wurden u.a. alle Brüstungswangen zwischen den Stufen und der Oberkante unterbrochen, gesondert gewalzt und auf der Baustelle angeschweißt. Für eine homogene Optik der Treppenskulptur waren sämtliche sichtbaren Schweißnähte zu verschleifen bzw. zu verspachteln. Der Treppenbauer griff ausschließlich auf werkseigene Fertigungsverfahren wie Laserschneidverfahren, Biegeprozesse, Formung der Stahluntersichtsverkleidung zurück.
Neubau: Bürogebäude, Berlin Mitte
Standort: Zimmerstraße 50, 10117 Berlin
Bauherr: Axel-Springer SE
Entwurf und Planung: Rem Koolhaas, OMA, Rotterdam, NL
www.oma.com
Generalunternehmen: Ed. Züblin AG, Stuttgart
Bauzeit: 2016 – 2020
Nachhaltigkeit
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit e. V. (DGNB) zeichnete das Gebäude mit dem Gold-Zertifikat für Nachhaltigkeit aus. Dazu trugen auch die am Bau beteiligten Firmen bei: Es wurden ausschließlich Materialien verwendet, die dem DGNB-Standard entsprechen.
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- Aspekt Trinkwasserhygiene im Axel-Springer-Neubau auf bba-online