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Wie aus einem Guss abgedichtet

Renovierung und Modernisierung eines Wohnhauses in Brixen / Südtirol
Wie aus einem Guss abgedichtet

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Im Eisacktal, einem der Haupttäler Südtirols, erfolgte bei einem Umbau die Dachabdichtung mit Flüssigkunststoff. Ein Vorteil aus technischer wie aus ästhetischer Sicht: Entstanden ist ein Wohnhaus, das Herkunft und Alter nicht verleugnet, aber durch behutsame Veränderungen unter Beibehaltung der Proportionen klassisch modern wirkt.

Thomas Brandt | be

In direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Ensemble der Brixener Hofburg, einst Sitz der Fürstbischöfe, wurde im Frühjahr 2013 ein Wohnhaus aus den 60er Jahren von Grund auf renoviert und modernisiert. Dabei standen energetische Sanierung mit Austausch der Fenster, Anbringung eines Vollwärmeschutzes und Erneuerung der Heizungsanlage im Vordergrund. Auf dem Grundstück wurde zudem eine Tiefgarage gebaut, um den Gesamteindruck nicht durch abgestellte Fahrzeuge zu beeinträchtigen.
Aufgrund der sensiblen städtischen Umgebung wurde die Gestaltung eng an den Bestand angelehnt. So war eine Erweiterung teilweise begrenzt und ein Vollgeschossausbau unmöglich. Das Erscheinungsbild des Gebäudes sollte von der verkehrsreichen Straßenseite her auch weiterhin eine Ähnlichkeit zum alten Gebäude aufweisen. Dazu wurden die Dachneigungen auf beiden Stirnseiten etwas steiler ausgebildet – Trauflinie und Dachneigung auf Nord- wie auch auf Südseite wurden beibehalten. Trotzdem konnte im Dachgeschoss eine zusätzliche Wohnung entstehen. Die beiden neu geschaffenen Dachgauben durchdringen die mit Ziegeln eingedeckten Dachflächen wie ein Monolith.
Um diesen Eindruck noch zu verstärken, sollte auch die Abdichtung der flachgeneigten Dächer wie aus „einem Guss“ wirken – Fugen und Nähte sollten nicht erkennbar sein. Auch Fixierungen am Dachrand und in den senkrechten Flächen sollten vermieden werden oder zumindest nicht zu erkennen sein.
So fiel die Wahl auf Flüssigkunststoff. Aber auch dieser wird als Abdichtung mit einer Einlage aus Polyestervlies verarbeitet , so dass ein Nahtbild zu sehen ist. Um dies zu vermeiden, wurden die Vliesbahnen zunächst stumpf gestoßen und anschließend wurden die Stöße mit einer Glasfasermatte überarbeitet. Die Glasfasermatte hat den Vorteil, dass sie keine Höhe aufträgt, aber gleichzeitig die zu erwartenden Kräfte aufnehmen kann.
Verwendet wurde ein Flüssigkunststoffmaterial auf Basis von Polymethylmethacrylat-Harz von Widopan. PMMA ist ein Flüssigkunststoff, der erst vor Ort mit der Härterkomponente gemischt wird und dann zusammen mit dem Vlies zu einer Abdichtung hergestellt wird. Die Zugabe des Härters erfolgt in Abhängigkeit von der Temperatur und so kann das Material individuell auf die vorherrschenden Bedingungen eingestellt werden.
Zum Abschluss der Arbeiten wurde die Abdichtung noch mit einem Topsiegel versehen. Das Topsiegel, auf gleicher Materialbasis wie das Abdichtungsmaterial, gibt dem Baukörper die gewünschte Farbe und unterstreicht den einheitlichen Gesamteindruck.
Planung: Dr. Arch. Stephan Prossliner, Klausen, Italien Kunst am Bau (Geländer): Hartwig Thaler, Brixen
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