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Nest im Steilhang

Drei-Generationenhaus im Tessin
Nest im Steilhang

Die Villa Casa der Luganeser Architekten Durisch und Nolli schmiegt sich in den Steilhang der Tessiner Gemeinde Cureggia und ist ein Wohnhausprojekt der besonderen Art. Filigran, modern und trotzdem nicht kühl wirkt die Architektur, die als Wohnhausprojekt für drei Generationen einer Familie gebaut wurde. Drei Personengruppen, die unterschiedliche Ansprüche und Nutzungsabsichten an ein Haus habe:. Der mittleren Generation, einem Ehepaar soll es als Erstwohnsitz dienen, den Eltern und den bereits erwachsenen Kindern als Zweitwohnsitz.

Die Villa steht am Rande des Wohngebietes, direkt unterhalb der Kirche. Das Grundstück umfasst landwirtschaftlich nutzbaren, nicht bebaubaren Boden und ein großes bewaldetes Gebiet. Für dieses Grundstück schreiben die Baulinien zwingend ein Satteldach, den gesetzlichen Abstand von 30 m zur Kirche und die Einhaltung der für Grundstücke in Hanglage festgelegten maximalen Höhe des Dachfirstes vor. An dem 50-prozentigen Steilhang stützt sich das Gebäude auf einen zurückgesetzten Betonsockel. Dieser misst an seinem höchsten Punkt 60 cm und überschreitet in Richtung Süden das Fundament des Hauses. Dort bildet er eine Terrassenfläche mit Swimmingpool.
Gliederung
Die Konzeption der Villa hält sich an die Hebungen und Senkungen des Baugrunds. Sie weist somit eine Falte auf, die den Innenraum in zwei Flügel gliedert. Im Nordflügel ist die Suite untergebracht, im Südflügel befinden sich, durch einen Patio geteilt, die Aufenthaltsräume der Wohneinheit der Tochter und des Schwiegersohns. Im Sockelgeschoss ist der Grundriss in zwei durch eine Loggia geteilte Flügel gegliedert, die anders ausfallen als im darüber liegenden Geschoss: Im Nordflügel sind die Schlafzimmer für die Kinder oder die Gäste untergebracht, im Süden liegen die Schlafräume der Eheleute. Der leicht spindeIförmige Innenraum erhält seine Struktur durch die beiden offenen Räume, Patio und Loggia, die nicht übereinander gelagert, sondern durch den Mittelgang versetzt sind. Der Innenraum ist auf harmonische Weise in drei übereinander gebaute Teile gegliedert.
Konstruktion
Das Satteldach besteht aus einem Aufbau auf schlanken Stahlstützen mit einem beachtlichen Vorsprung über die Gartenterrasse. Bestehend aus Kupfer-Titan-Zink-Rauten von Rheinzink (Schweiz) AG, die die gesamte Oberfläche des Daches und der Giebel ähnlich den Schuppen eines großen Fisches gleichmäßig bedecken.
Das Zwischengeschoss der Villa ist nach Süden und Osten hin vollständig verglast. Großzügig bemessene Glasschiebetüren können nach Belieben geöffnet werden und ermöglichen so die Kontinuität zwischen Innenraum, Balkon, Patio und Terrasse.
Der untere Teil ist ein verputzter zweischaliger Massivbau, der sich auf den Sockel aus Sichtbeton stützt. Die Öffnungen bestehen aus vertikalen Einschnitten, die den Blick auf Ausschnitte der landschaftlichen Umgebung freigeben und das Tageslicht am Nachmittag weit einfallen lassen.
Aufeinander abgestimmt
Die Baumaterialien sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und lassen in den Räumen ein ruhiges und helles Ambiente entstehen: Alle Bodenbeläge einschließlich der Terrassen und der Wände der Bäder sind im Sandsteintyp „Arena Blau“ gehalten. Decken, Wände, Türen und feste Einrichtungen sind weiß getüncht, ebenso die Küche mit den Arbeitsflächen aus weißem Cristalit. Türen- und Fensterrahmen bestehen aus weißem eloxiertem Aluminium.
Auch die Außenmaterialien sind sorgfältig zusammengestellt: Das vorbewitterte Titanzink des Daches passt zum Aluminium der Fenster und Türen, zum Beton des Sockels und der Außenmauern und zum Weiß des eingefärbten ungestrichenen Mineralputzes.
Die mit einer Wärmepumpe betriebene Boden- und Deckenheizung bzw. -kühlung sorgt trotz der großen verglasten Flächen bei minimalem Energieverbrauch das ganze Jahr über für eine konstante Innentemperatur. Zusätzlich zum Deckenstrahler sorgt eine Doppelschicht aus textilem Sonnenschutzmaterial, die auch den Patio bedecken kann, für eine effiziente Temperaturregulierung.
Dachdeckung mit Patina
Die Dachdeckung wurde konventionell gemäß SIA-Norm 232 für geneigte Dächer konstruiert. Von innen nach außen: Sichtbare Wohnraumdecke, Tragkonstruktion und Wärmedämmung, dicht verlegtes, diffusionsoffenes Unterdach, Konterlattung für die Dachbelüftung, offene Holzschalung aus Fichte/Tanne, Dicke 27 mm, Strukturgewebe Enkavent als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme aufgrund des Dachgefälles, und Rheinzink-Rauten mit Abkantungen „Dachformat“ und Schutzfolie, die nach Verlegung der Rauten entfernt wurde.
Aufgrund des Wunsches der Architekten nach klaren Linien sind die Rinnen hinter der Traufkante des Daches unsichtbar eingelegt. Der First ist durchgehend und die Entlüftung wurde über extra auf das Format der Rauten durch die Rheinzink (Schweiz) AG erstellten Lüftungs-Kastenrauten realisiert.
Für die Dachdeckung wurde das, vom Farbton her warm wirkende Titanzink gewählt. Um gleich von Anfang an eine patinierte Zinkoberfläche zu erhalten, wie sie normalerweise erst nach Jahrzehnten in natürlicher Umgebung durch die Einwirkung von Regenwasser und Kohlendioxid aus der Luft entsteht, wurde für die Bekleidung mit Rheinzink „vorbewittert pro blaugrau“ erstellt. So war die gewünschte Optik schon bei der Fertigstellung vorhanden. Die ab Werk erzeugte Patina schützt Titanzink-Fassaden dauerhaft vor Korrosion. Selbst kleine Kratzer sind kein Problem, denn durch den so genannten „Selbstheilungseffekt“ wachsen solche Blessuren durch Bildung neuer Patina wieder zu.
Die Kombination von weißen Wänden mit breiten Verglasungen mit dem Titanzink wirkt harmonisch und ist auch aus der Sicht von Ökologie und Nachhaltigkeit gelungen und zeitgemäß. Rheinzink ist nach umfassender Bewertung seines Lebenszyklus durch die Arbeitsgemeinschaft Umweltverträgliches Produkt AUB als umweltverträglicher Werkstoff gemäß ISO Norm 14025, Typ 3 deklariert.
Weitere Informationen
Titanzink bba 527
Architekten: Durisch + Nolli Architetti Sagl, Lugano, Schweiz
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