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Tradition trifft Reduktion

Hotel und Therme in Meran
Tradition trifft Reduktion

Jochen Paul, München / jo

Mit dem Hotel der Vier-Sterne-Plus-Kategorie und der Therme meldet sich die Stadt Meran eindrucksvoll auf der Landkarte der europäischen Thermalbäder zurück.
Merans Tradition als Badeort reicht bis zu Karl V. zurück. Ihre Blütezeit als mondänes Kurbad erlebte die Stadt zwischen 1850 und 1914, als neben Kaiserin Elisabeth von Österreich auch zahlreiche Künstler und Intellektuelle wegen der radonhaltigen Quellen und der Trauben-, Heu- und Molkekuren nach Meran kamen. Um diese Tradition wiederzubeleben, lobte die Meraner Kurbad AG einen internationalen Wettbewerb für ein neues Kurareal aus, den die jungen Berliner Architekten Rüdiger Baumann und Julia Zillich gewannen.
Sie schlugen ein kubisches Badehaus sowie ein u-förmig abgewinkeltes Kur- und Kongresshotel der Vier-Sterne-Plus-Kategorie vor, zentral gelegen und gruppiert um eine Piazza. Sie verbindet die beiden Baukörper, öffnet sich nach Süden hin zum 51 ha großen Kurpark und bindet im Norden die Kurpromenade und die Laubengassen der Altstadt ein.
Ausgewogene Proportionen
Das Hotel verfügt über einen Fitness- und Wellness-Bereich, Innen- und Whirlpool, finnische Sauna, Aromabad, türkisches Dampfbad, Erlebnisduschen, Solarium, beheiztes Freibad und einen Fitnessraum.
Eine Unterflurstraße verbindet das Hotel und die Therme mit 2 000 m2 Wasserfläche, 12 Indoor- und 13 Outdoor-Pools, einem Spa- und Vitalzentrum und einem Sportschwimmbecken, das inmitten der Parkanlage in einen Seerosenteich übergeht.
Werk-, Detailplanung und Lichtkonzept für Merans neues touristisches Highlight stammen von Matteo Thun & Partners.
Sie stehen für klare Linien, ausgewogene Proportionen und die Konzentration auf wenige Materialien: Stahl, Stein, Glas, Holz, Leder und Samt.
Das Lichtkonzept – die technische Umsetzung verantworteten die Spezialisten von Zumtobel – beruht darauf, das Licht als architektonisches Element in den Bau zu integrieren.
Therme und Spa-Bereich
Eyecatcher der Therme sind die verschiedenfarbigen Plexiglasringe, die sich scheinbar frei im Raum hängend langsam bewegen, dabei das Licht der ballonförmigen, in ihrer Lichtintensität steuerbaren Halogen-Metalldampflampen aufnehmen und als komplexes Farbenspiel auf die Glaswände und die Wasseroberfläche projizieren.
Im Spa-Bereich des Hotels hinterleuchten Xeno-Halogenspotlights die hölzerne Curtainwall des Korridors.
Die Stirnwand der Behandlungsräume ist als Active Light Wall ausgebildet.
Das Lichtmanagementsystem Luxmate Professional ermöglicht es dem Massagepersonal, je nach Art der Anwendung individuelle Farbstimmungen abzurufen, zu choreografieren, zu speichern und tagesverlaufs- und/oder jahreszeitabhängig zu variieren.
Darüber hinaus erlaubt es das System, die unterschiedlichen Lichtlösungen bei Bedarf jederzeit anzupassen und zu verändern: Via DALI-Protokoll steuerbare digitale Vorschaltgeräte können jede einzelne Leuchte individuell ansprechen, elektronisch dimmen oder in ihrer Lichtintensität verändern; sämtliche Leuchten sind vernetzt und kommunizieren mit der Steuerzentrale.
Zedernlounge
In der Zedernlounge setzt ein mit rundum strahlenden Halogenglühlampen und Swarovski-Kristallen bestückter Kronleuchter aus echten Hirschgeweihen den Akzent. Für die notwendige ironische Brechung sorgen ein zwei mal zwei Meter großes, in Popart-Farben gehaltenes Sissi-Porträt über dem offenen Kamin ebenso wie ein dutzend vergoldeter Lampen in Form von Hirschköpfen an der Brüstung der Galerie: Die Figuren werden über LED indirekt von oben beleuchtet, 35 Watt-Halogenglühlampen strahlen direkt nach unten.
Wie auch im Restaurant, kommen vor den Fenstern zur Innenhofterrasse Tecton-Tetris-Leuchten zum Einsatz.
Garderoben und Foyers
Für die Beleuchtung der Gänge, Garderoben und der Foyers vor den Aufzügen schufen Matteo Thun & Partners zusammen mit Zumtobel ein neuartiges Beleuchtungssystem – das ELL-Profil. Weil wegen der Raumhöhe abgehängte Decken nicht in Frage kamen und Wände und Decken flächig wirken sollten, entwickelte Zumtobel ein Aluminium-Strangpressprofil. Das ermöglicht eine homogene Wirkung von Wand und Decke auch über Ecken und Kanten, integriert die komplette Lichttechnik und ist damit unabhängig von der Infrastruktur der Decken.
ELL kann als umlaufende Lichtleiste, als Rahmen sowie in Verbindung mit transluzenten Textilien als Curtainwall eingesetzt werden.Es gibt Profile für die Inneneck- und für die Außeneck-Montage. ELL kann wahlweise lackiert, eloxiert sowie mit Stoff oder Leder bespannt werden.
Für das Projekt Hotel Therme Meran fiel die Wahl auf eine in weiß RAL 9016 lackierte Version mit einem Indikatorlicht pro Zimmertür und integrierter Onlite-Sicherheitsbeleuchtung.
Das von Matteo Thun und Lutz Büsing designte System ist mit einem Tageslichtrechner vernetzt, in das Lichtmanagement der Allgemeinbeleuchtung integriert und lässt sich über das DALI-Protokoll zentral steuern.
Die realisierte Lösung, Luxmate Professional und Onlite Section Central, erlaubt eine Zeitsteuerung der Haus- und Balkonbeleuchtung ebenso wie individuelle Stimmungskonzepte.
Weitere Informationen
Lichtmanagementsystem Luxmate bba 554
Tecton-Tetris-Leuchten bba 555
Beleuchtungssystem/ ELL-Profil bba 556
Panos-Downlights bba 557
Ausführung Architektur, Innenarchitektur, Licht: Matteo Thun & Partners, Mailand
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