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Filter für historischen Teil

„Haus im Haus“ der Handelskammer Hamburg
Filter für historischen Teil

Die Handelskammer Hamburg ist seit gut 340 Jahren nicht nur Börsenplatz und Mittelpunkt des wirtschaftlichen Lebens der Stadt, sie ist auch von gesellschaftlicher Bedeutung. Als Institution ist sie kritischer Partner der Politik, service-orientierter Dienstleister der Unternehmen und unabhängiger Anwalt des Marktes. Um dieser Mittlerfunktion auch in Zukunft gerecht werden zu können, sollte das klassizistische Gebäude am Adolphsplatz in Teilen neu geordnet werden. Auf den Flächen, die von der Wertpapierbörse wegen des zunehmenden Einsatzes moderner Informations- und Kommunikationstechnik nicht mehr beansprucht werden, sollte Raum für neue Nutzungen entstehen.

In die vorhandene Börsenhalle wurde unter Beachtung des Denkmalschutzes und der vorhandenen Bausubstanz ein neuer Baukörper als „Haus im Haus“ eingefügt, der, über mehrere Etagen verteilt, auf ca. 1 000 m² die geforderten Nutzungen beherbergt und den Charakter des Gebäudes als Treffpunkt der Hamburger Wirtschaft in zeitgemäßer Form zum Ausdruck bringt.
Ursprünglich war ein dreistöckiger Einbau angedacht. Da ein solcher die Wahrnehmung der Gesamthalle stark beeinträchtigt hätte, wurde 2003 von Behnisch & Partner (Günter Behnisch und Manfred Sabatke) vorgelegten Wettbewerbsentwurf eine fünfgeschossige Konstruktion vorgeschlagen, die eine weit geringere Grundfläche einnimmt und stattdessen die Höhe des Raumes nutzt. Dieser mit dem ersten Preis ausgezeichnete Wettbe-werbsentwurf wurde dann von Behnisch Architekten in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren, der Handelkammer Hamburg, weiter bearbeitet.
Raumstrukturen
Die neue Struktur bietet Raum für ein Existenzgründerzentrum, Besprechungsräume, Präsentationsflächen für die im Besitz der Handelskammer befindliche älteste Wirtschaftsbibliothek der Welt und einen Club mit anspruchsvoller gastronomischer Betreuung.
Im Erdgeschoss ist, dem bestehenden Service-Center gegenüber, der Info-Counter des Existenzgründerzentrums mit Beratungsbereichen angeordnet. In der ersten darüber liegenden Ebene befinden sich die über eine interne Spindeltreppe erschlossenen dazugehörigen Beratungsplätze, sowie drei Besprechungsräume für vertrauliche Gespräche.
Auf der zweiten Ebene ist die Struktur durch eine Brücke mit dem Albert-Schäfer-Saal der historischen Halle verbunden und kann als Erweiterung des Saales bei Empfängen, Vernissagen oder anderen Veranstaltungen genutzt werden. Eine weitere „Brücke“ verbindet diese Ebene mit dem Flurbereich der Präsesräumlichkeiten im Altbau.
Auf Ebene Drei ist Raum für die Ausstellung der Handelskammer „Wir handeln für Hamburg“. In einem weiteren Ausstellungsbereich können die bibliografischen Schätze der Commerzbibliothek gut geschützt präsentiert werden. Die beiden Raumebenen darüber haben privateren Charakter und werden deshalb von kleineren internen Treppen erschlossen.
Im hier liegenden Restaurant sind die Besucher vor Blicken geschützt, können jedoch sehen, was in der Halle vor sich geht. Von der dem Restaurant zugeordneten Bar führt ein Weg zur Lounge und den Kabinetten auf der fünften Ebene, vorbei an einer Vitrinenwand, in der weitere Exponate der Commerzbibliothek zu sehen sind. Durch das Band der historischen Bogenfenster und von einer über einen großzügigen Steg erreichbaren Terrasse auf dem Dach des Albert-Schäfer-Saals bietet sich ein schöner Ausblick über die Dächer der Hansestadt und zum Rathaus.
Architektur
Das „Haus im Haus“ entwickelt sich in Scheiben und Ebenen und kontrastiert in seiner Leichtigkeit bewusst mit dem historischen Bestand: Hier die weichen Formen der Rundbogenkonstruktion, da die klaren Linien der neuen Struktur, hier das schwere Steinerne und Materielle, da die beinahe schwebend wirkenden Ebenen und Flächen der Installation, immateriell in ihrer Erscheinung aus transluzenten, transparenten und reflektierenden Materialien, an ein schimmerndes und aus sich selbst heraus leuchtendes Schmuckstück erinnernd.
Dem Anschein nach gibt es außer Ort und Raum bewusst keine Gemeinsamkeiten. Das innere Gefüge der Anlage entspricht einerseits den funktionalen Anforderungen an die Bereiche, andererseits ist diese so gegliedert, dass sich für den Besucher spannungs- und abwechslungsreiche räumliche Situationen innerhalb der Struktur und in ihrer Beziehung zum Altbau ergeben. Der Neubau soll wie ein Filter wirken, durch den die historische Halle aus unterschiedlichen Positionen in immer neuen Variationen wahrgenommen werden kann.
Energieeffizient beleuchtet
Beleuchtet wird die gesamte Struktur von einem innovativen LED-Lichtsystem, das von Nimbus Design in Zusammenarbeit mit Behnisch Architekten entwickelt wurde. Das „Haus im Haus“ ist als erste Raumstruktur weltweit komplett mit LED-Leuchten ausgestattet, wie die Architekten bestätigen.
Über 160 000 LEDs in 380 quadratischen Lichtmodulen wurden über die fünf Ebenen des Gebäudes eingeplant und in regelmäßigem Abstand unter den gläsernen Etagenböden integriert. Die entscheidenden Vorteile der Miniatur-Lichtquellen liegen darin, dass sie keine nennenswerte Wärme im Gebäude entwickeln. Sie verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln bis zu 90 Prozent weniger Strom und haben mit bis zu 100 000 Stunden eine deutlich längere Lebensdauer.
Obwohl sie im „Haus im Haus“ in großer Stückzahl eingesetzt wurden, sind die extrem lichtstarken Leuchtmittel keine Blendquellen. Dafür sorgen je 400 Bohrungen pro Modul, die den Abstrahlwinkel auf Augen schonende 90° begrenzen.
In der Hamburger Handelskammer hat Nimbus ein dynamisches Lichtkonzept programmiert, das die Dimmbarkeit der LEDs ausspielt. Je nach Bedarf tauchen die LED-Module einzelne Räumlichkeiten in sattes Arbeitslicht, oder sie erhellen einzelne Flächen nur schwach, etwa als pure Wegbeleuchtung. Wo niemand arbeitet, bleibt es einfach dunkel. Die energieeffiziente Beleuchtung basiert darauf, dass nur die jeweils benötigte Lichtstärke abgefordert wird.
Weitere Informationen
LED-Lichtkonzept bba 558
Architekturbüro: Behnisch Architekten, Stuttgart Projektleitung: Katja Knaus Mitarbeiter: Daniel Neves- Pimenta, Ohh Hie Gown
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