Anforderung:
Effiziente, fachübergreifende Zusammenarbeit aller am Planungsprozess Beteiligten
Lösung:
Jeweils frühzeitig und verbindlich vereinbarte Standards für die Modellierung per Modellierungsrichtlinie
Übergreifend vereinbarte Festlegungen in einer Modellierungsrichtlinie erleichtern den Planungsprozess immens. Denn sie ermöglichen eine verbindliche Qualität für den Bauherrn und die Planungspartner. Das schafft Sicherheit im Projekt und verringert das Risiko teurer Ausführungsfehler, da bereits die Planungsursachen erkennbar sind und sich die Fachmodelle im Planungsprozess effizienter prüfen lassen.
Im Idealfall setzen sich zum Projektstart alle Planungspartner zusammen und definieren den Modellierungsstandard. BIM-versierte Architekten und Fachplaner arbeiten meist mit ihrer individuellen Richtlinie, die dann projektspezifisch angepasst werden kann. In jeder Modellierungsrichtlinie sind Parameter fixiert, die den Planungsprozess im eigenen Büro und im offenen Austausch mit den Partnern über herstellerübergreifende Austauschformate wie IFC und BCF gestalten.
Aktuell gibt es jedoch weder einen verbindlichen Standard noch eine allgemeingültige Modellierungsrichtlinie, die für alle Projekte gilt.
Architekt Oliver Sommer von stereoraum Architekten setzt daher auf seine BIM-Erfahrung und die mit seiner Planungssoftware Archicad mitgelieferte Vorlage: „Wir haben die Archicad-Modellierungsrichtlinie angepasst und ergänzt. Wir schreiben in ihr für jedes dreidimensionale Element fest, wie und mit welchem Werkzeug es zu modellieren und zu benennen ist. Die Modellierungsrichtlinie umfasst außerdem die Geometriequalität des Gebäudemodells, und in welchen Leistungsphasen und Bearbeitungsstufen – also Entwurf, Ausführungsplanung etc. – welche Genauigkeit und LOI (Level of Information) enthalten sein sollen.“
Das sind die Mindestanforderungen, nach denen stereoraum in jedem Projekt modellieren. Doch es kommen ergänzende Parameter hinzu: „Für uns gilt dabei ein Grundsatz aus unseren frühen Tagen in der 3D-Modellierung: Wir modellieren so, wie tatsächlich gebaut wird. Also entsteht in der Planungsphase ein genaues, digitales Gebäudeabbild. Das heißt aber nicht, dass wir aufwendigst baubegleitend planen. Es ist eher so, dass das digitale Modell möglichst früh eine große Übereinstimmung mit dem, was wir bauen wollen, bekommen soll.“
Dipl.-Ing. Oliver Sommer, Stereo Architekten GbR, Wörrstadt: „. . . das heißt aber nicht, dass wir aufwendigst baubegleitend planen. Es ist eher so, dass das digitale Modell möglichst früh eine große Übereinstimmung mit dem, was wir bauen wollen, bekommen soll.“