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Fehlerquellen verringern

Durch Digitalisierung den Gebäudelebenszyklus nachhaltiger gestalten
Fehlerquellen verringern

Fehlerquellen verringern
Bild: Nemetschek Group
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Über 36 % des globalen jährlichen Energieverbrauchs und knapp 40 % der gesamten CO2-Emissionen fallen im Bauwesen an1. Die BIM Benefits Measurement Methode von Price Waterhouse Coopers2 zeigt, dass das digitale Bauen vor dem physischen Bauen und die Verwendung von Modellierung und virtueller Realität hilft, Konflikte und falsche Spezifikationen frühzeitig zu erkennen und damit wichtige Ressourcen einzusparen.

Anforderung:

Ressourcenschutz über gesamten Gebäudelebenszyklus

Lösung:

Konsequente Nutzung des Digitalisierungs-Potenzials in allen Leistungsphasen


Ulrike Beringer, Nemetschek Group

Mit BIM können alle Beteiligten präzise, flexibel und effizient zusammenarbeiten. Das Potenzial zum energiesparenden Planen und Bauen zieht sich durch alle klassischen Leistungsphasen, die Grundlage der HOAI sind. Und auch wenn die darin festgehaltenen Mindest- und Höchstsätze laut EU-Entscheidung aus 2019 keine Verbindlichkeit mehr haben, behalten die darin dezidiert umrissenen Planungsabschnitte ihre Gültigkeit für den BIM-Prozess.

Konkrete Nachhaltigkeitsanalysen

Bauwerke sind mit BIM virtuell geplant und im Anschluss real gebaut. So lassen sich kosten- und ressourcenintensive Fehlerquellen verringern. Dafür müssen in Leistungsphase 1 die Informationen über das Bestandsgebäude oder das Grundstück digital erfasst, die BIM-Qualifikation der weiteren Planungsbeteiligten geprüft und die Anforderungen an den Datenaustausch mit den Behörden abgeklärt werden.

In Leistungsphase 2 wird das digitale Modell erstellt, das für erste präzise, modellbasierte Kosten- und Mengenberechnungen Budgetsicherheit bietet. Das in Leistungsphase 3 fortgeschriebene Modell kann anhand von spezieller Planungs- und Prüfsoftware „durchgecheckt“ und auf seine Qualität überprüft werden, sodass keine kosten- und materialintensiven Veränderungen im Bauprozess nötig sind. Konkrete Nachhaltigkeitsanalysen sind nun ebenfalls möglich. Auch in Leistungsphase 4 lassen sich Ressourcen sparen, wenn Bauantragsunterlagen möglichst digital eingereicht werden. Aktuell wird dazu in mehreren Forschungsprojekten am BIM-basierten Bauantrag gearbeitet.

Fachwissen konsequent austauschen

Erfolgen in Leistungsphase 5 die Ausführungs-, Detail- und Konstruktionsplanungen mithilfe digitaler Modelle, lassen sich – abhängig von der Auswahl des Baumaterials – Ressourcen einsparen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und beginnen mit dem Einsatz digitaler Statik-Lösungen: Durch eine optimierte Planung und die Verbesserung der Stahlverbindungen im Projekt sparen Planer z. B. große Mengen an Verbindungsmaterial ein.

Ein weiterer ressourcenintensiver Werkstoff ist Beton. Vorfertigung kann den Materialeinsatz bei der Produktion minimieren. Digitale Lösungen für die modellbasierte Planung von Betonfertigteilen reduzieren Fehler zusätzlich – Kunden von Precast Software Engineering sprechen beispielsweise von einer 60 % geringeren Fehlerquote. In der Leistungsphase 6, der Vorbereitung der Vergabe, können die digitalen Modelle der Planungsbeteiligten für die Aufstellung von Leistungsbeschreibungen und Leistungsverzeichnissen sowie zur modellbasierten Mengenermittlung genutzt werden.

Über die Leistungsphase 7 hinweg, die Mitwirkung bei der Vergabe, trägt eine virtuelle Zusammenarbeit der Planungsbeteiligten außerdem zur CO2-Reduzierung bei, sofern Informationen und Fachwissen konsequent digital ausgetauscht werden.

Digitale Zeichnungen und Pläne

Bauüberwachung und Dokumentation in der Leistungsphase 8 haben über Jahrhunderte hinweg Unmengen von Papierzeichnungen und -plänen erfordert. Der Generalunternehmer Premier Mechanical errechnete, dass durch den Softwareeinsatz auf seinen Baustellen im Jahr ca. 10 000 DIN A0-Plots eingespart werden. Digitale Zeichnungen und Pläne werden heute auf Computern und Tablets gemeinsam genutzt und in der Cloud gespeichert. Bluebeam, ein Tochterunternehmen der Nemetschek Group, gibt an, dass im Jahr 2019 insgesamt 32 Millionen Blatt Papier durch den Einsatz ihrer digitalen Lösungen eingespart wurden. Das entspricht 3 900 nicht gefällten Bäumen. Im fertigen Bauwerk, im Monitoring und der Objektbetreuung in der Leistungsphase 9 gibt es ebenfalls Stellschrauben zum Schutz von Ressourcen. Ein wichtiger Aspekt ist hier die optimale Flächennutzung und -verwaltung über den Betriebszeitraum hinweg. Last but not least ist die Wiederverwendung von Rohstoffen aus Rückbauten dank des Einsatzes von BIM-Lösungen möglich: Mit einer lückenlosen Dokumentation lässt sich auch Jahre später erkennen, welches Material wo verbaut ist.

Ressourcenschutz durch digitale Optimierung und Vermeidung ist also an vielen Stellen beim Bauen möglich. Die Akteure müssen sich hierfür vor allem dazu entscheiden, gemeinsam aktiv zum Umweltschutz beitragen zu wollen und ihre Ziele bereits früh in der Planung definieren.

1 Global Status Report 2018, Quelle BMWi

2 PwC BIM Benefits Methodology & Report 2018


Der Generalunternehmer Premier Mechanical errechnete, dass durch den Softwareeinsatz auf seinen Baustellen im Jahr ca. 10 000 DIN A0-Plots eingespart werden.


Last but not least ist die Wiederverwendung von Rohstoffen aus Rückbauten dank des Einsatzes von BIM-Lösungen möglich: Mit einer lückenlosen Dokumentation lässt sich auch Jahre später erkennen, welches Material wo verbaut ist.


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