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Schallisoliert senden

Sanierung der Rheinhallen in Köln
Schallisoliert senden

Die denkmalgeschützten Rheinhallen wurden entkernt und für eine neue Nutzung umgebaut: Jetzt befinden sich darin die Verwaltung und das Sendezentrum von Fernsehsendern. Studios und Sprecherkabinen waren schallisoliert auszuführen, wozu unter anderem auch ein Estrichdämmstoff beitrug.

Das heute denkmalgeschützte Gebäudeensemble der Rheinhallen in Köln-Deutz am Rheinufer entstand unter dem damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer. Zur internationalen Presse-Ausstellung „Pressa“ 1928 wurden die bis dahin uneinheitlichen Fassaden vom Architekten und Stadtbaudirektor Adolf Abel neu gestaltet. Der 80 m hohe Messeturm und die Messehallen, beide mit vorgehängter Backsteinfassade, blieben auch beim Rückzug der Koelnmesse und dem Einzug vom Fernsehsender RTL aufgrund des Denkmalschutzes erhalten.

Nach der Entkernung des gesamten Gebäudekomplexes entstand bis 2010 auf dem Gelände Deutschlands größtes Bürogebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 160 000 m². Rund 2 000 Mitarbeiter der Mediengruppe RTL, Vox, SuperRTL und NTV sowie Mitarbeiter des Talanx Konzerns fanden in den mit 14 Lichthöfen und einer begrünten, öffentlich zugänglichen und 200 m langen Fußgängerpassage gestalteten Rheinhallen eine neue Wirkungsstätte.
Außer einem modernen Verwaltungskomplex entstand in den neuen Räumen auch das neue Sendezentrum der Mediengruppe. Die gesamte Technik wurde im EG und im 1. OG installiert, ebenso die Studios, die sich im Westteil des Gebäudes über mehrere Stockwerke ausdehnen. Aufgrund der Gebäudestruktur und -nutzung waren bei der Planung die schalltechnischen Anforderungen von rund 17 000 m² Produktionsfläche (Studios, MAZ, Regie, Redaktionen, Service) gesondert zu betrachten. Im Fokus standen dabei die beiden Studios mit einer Größe von 250 m² bzwo. 440 m² und die Sprecherkabinen; sie mussten als schallisolierte Räume ausgeführt werden.
Trittschallminderung
Im Decken- und Wandbereich sorgen entkoppelnde Bekleidungen, Absorber usw. für den nötigen Schallschutz und eine optimale Akustik. Für den Fußbodenaufbau wurde von BSW zusammen mit den Fachplanern eine schwingungstechnische Lösung zur Minimierung des Körper- bzw. Luftschalls erarbeitet. Zum Einsatz kam der bewährte Estrichdämmstoff Regupol BA, eine PU-gebundene Gummifaserbahn zur Trittschallminderung mit bauaufsichtlicher Zulassung.
Um das Trittschallverbesserungsmaß zu erhöhen, wurde eine dreilagige, in Kombination mit Mineralfasermatten, streifenförmige Verlegung der nur 17 mm dünnen dauerelastischen Dämmbahnen ausgeführt.
Parallel zu den Wänden wurden ebenfalls drei übereinander liegende Streifen Regupol BA verlegt, die die Bodendämmung rahmenförmig umgeben und stabilisieren. Als vertikaler Randdämmstreifen zur Schallentkopplung zu den Wänden diente Mineralfasermaterial. Auf der Schalldämmung wurden dann Holzfaserplatten verlegt, die die Tragschicht für den Zementestrich bilden. Auf eine Abdeckung der Dämmschicht mit PE-Folie konnte deshalb verzichtet werden, weil die Platten ein Eindringen des frischen Estrichs in das Dämmmaterial verhindern.
Auf diese Weise wurden im Zusammenspiel mit den Wand- und Deckenkonstruktionen weitgehend schallisolierte Raum-in-Raum-Konstruktionen geschaffen, die ein störungsfreies Arbeiten in den Studios ermöglichen. Zusätzlich zu den schalltechnischen Maßnahmen im Sendebereich wurden im Untergeschoss die Fundamente der gebäudetechnischen Anlagen mit Regupol BA aktiv schwingungsisoliert. Die positiven Eigenschaften von Regupol BA, wie die hohe Tragfähigkeit von bis zu 5 000 kg/m², die minimale Zusammendrückbarkeit, das hohe Rückstellvermögen und die Verwendung im Temperaturbereich zwischen –20 ° bis +80 °C ermöglichen die Anwendung des Dämmstoffs in unterschiedlichsten Einsatzbereichen.
Architekten Umbau: HPP Hentrich-Petschnigg und Partner, Düsseldorf Fachplanung Raumakustik: ISRW Klapdor, Düsseldorf
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