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Vor Korrosion gerettet

Sanierung eines historischen Schwimmbades in Hamburg
Vor Korrosion gerettet

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Das Kaifu-Bad von 1895 ist älteste Schwimmbadanlage Hamburgs. Jahre lang blieb das Bad geschlossen wegen Einsturzgefahr des Daches. Bei der Sanierung mussten Denkmalschutz, hohe Toleranz gegenüber Solewasser und Feuchtigkeit sowie Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. All dies ließ sich nur mit vorgefertigten Holzelementen umsetzen.

Von der Volksbadeanstalt zur Wellnessoase: Im Zuge des Sanierungsprojekts in Hamburg Eimsbüttel wurde eines der Schwimmbecken, die frühere Damen- und Mädchenschwimmhalle, in ein modernes Solebad umgestaltet. Die Restaurierung der Kleinen Halle erfolgte im Sinne des Denkmalschutzes, was in Bezug auf Gebäudehülle und sichtbare Konstruktionsdetails zu verstehen ist.

„Doch was so einfach klingt, stellt uns als Architekten vor nicht alltägliche Herausforderungen“, berichtet Manfred Voss vom Architekturbüro MRLV Architekten. „Solewasser verfügt über einen Salzgehalt von 6%. Das ist für Menschen gut, aber für Stahl schlecht. Der hohe Solegehalt führt zu einer enormen Korrosionsbelastung. Somit wussten wir von Beginn an, dass wir mit einer Standardlösung nicht weit kommen würden.“
Vorfertigung spart Zeit und Geld
Der alte, marode Dachstuhl musste durch eine stahlfreie Konstruktion ersetzt werden. Der Architekt arbeitete mit Tragwerksplaner Stefan Heidrich von WTM Engineers zusammen. Die gesamte Sanierung erfolgte ohne Metallverbinder. Für das Hauptmaterial fiel die Wahl auf Holz, da es der einzige Rohstoff ist, der mit großen Temperaturunterschieden und der Korrosionswirkung von hoher Feuchtigkeit, Sole- und Chlorwasser klarkommt. „Dank der industriell gefertigten, formstabilen Kerto-Q-Holzbinder konnten wir eine effiziente Lösung schaffen. Wir waren in der Lage, ein objektspezifisches Design zu entwickeln, das sowohl den statischen als auch den ökonomischen Ansprüchen genügt“, erklärt Voss.
Eine Dachkonstruktion von solch besonderer Art – nämlich mit Hilfe von Verwendung von Holzwerkstoff-Produkten, einem hohen Maß an Vorfertigung sowie einer hohen Anzahl von nicht-metallischen Steckverbindungen – ist in Deutschland ein komplett neuer Ansatz.
Dank des Einsatzes von Kerto-Furnierschichtholzelementen stellt das Projekt auch einen ökonomischen Erfolg dar: Da alle Holzbauteile industriell gefertigt wurden, konnten sie direkt vor Ort installiert werden. Dadurch wurde erhebliche Bauzeit gespart.
Die Einsparungen der schnelleren Installation deckten die Zusatzkosten für die anspruchsvolle Struktur und den Feuchteschutz ab.
Tonnenförmiges Gewölbe bewahrt
Bei der Sanierung des Kaifu-Bads wurden die Holzprodukte auf unterschiedlichste Art und Weise eingesetzt – angefangen bei Balken bis hin zu Platten.
Kerto-Strukturen haben sich als sehr solide und formstabile Lösung erwiesen, die selbst mit größten Lasten fertig werden. Trotz der langen Spannweite von 14 m konnten so beispielsweise die Hauptbinder mit einer Stärke von nur 134 mm gefertigt werden.
Die 69 mm starken Kerto-Q-Platten wurden für die Dachschale eingesetzt. Sie dienten nicht nur als Beplankungsmaterial, sondern auch als Versteifung für die Dachscheibe und als Stabilisatoren für die ursprünglichen Ziegelwände gegen Windlasten. Zusätzlich ermöglichten die Kerto- Q-Binder einen bogenförmigen Zuschnitt der Unterseite der Träger, um das historisch tonnenförmige Gewölbe zu bewahren.
Der Erfolg der Sanierung des Kaifu-Bads war das Ergebnis einer professionellen, dienstleistungsorientierten Zusammenarbeit zwischen Lieferanten, Tragwerksplaner und Architekten.
Planung:
Architekt Manfred Voss, MRLV Architekten, Markovic, Ronai, Voss, Hamburg
6–8 HOAI: ABJ Planungsgesellschaft, Hamburg
Tragwerksplanung:
Stefan Heidrich, WTM Engineers, Hamburg
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