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Modulbauweise in Großformat mit sichtbaren Holzoberflächen

Neubau einer Schule in Frankfurt
Modulbauweise in Großformat

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Im Frankfurter Stadtteil Praunheim wurde zum Schulbeginn 2018 ein neues Gebäude des Gymnasiums Nord eingeweiht. Momentan ist das die größte Schule Europas, die in Holz-Modulbauweise errichtet wurde. Gewünscht waren neben kurzer Bauzeit ein guter, sommerlicher Wärmeschutz und Schallschutz sowie sichtbare Holzoberflächen im Innenbereich.

Anforderung:

Wirtschaftlicher Schulbau mit attraktiven Räumen und gutem Raumklima

Lösung:

Große Holzmodule mit wenig Fugen für guten Schallschutz. Sichtholzoptik und Deckenklimatisierung


Der Neubau für das Gymnasium Nord wurde nötig, weil die Stadt in den nächsten Jahren einen Anstieg der Schülerzahl um bis zu 20 % erwartet. Der neue Campus für ca. u 2 000 Schüler umfasst Schulgebäude, Mensa und Turnhalle; die Baukosten lagen bei rund 26 Mio Euro.

Der Entwurf stammt von der Raumwerk & Spreen Architekten Arbeitsgemeinschaft. Drei zueinander versetzte, kubische Baukörper, die an der Längsfassade verbunden sind, bilden den Rahmen. Durch das zurückgesetzte Haupthaus entsteht ein zentraler Eingangsplatz. Die Weißtannen-Fassaden sind mit vorvergrauender Lasur behandelt. Eloxiertes, silbernes Aluminiumblech an den Fensterlaibungen schafft ein Wechselspiel der Materialien. Die Innengestaltung prägen raumhohe Fenster und weiß lasierte Holzoberflächen. Viel Tageslicht, attraktive Oberflächen und gute Klimatisierung bieten ein optimales Umfeld zum Lernen und Wohlfühlen.

Hohe Anforderungen – kurze Bauzeit dank Modulbauweise

Als Bauherr hat sich die Stadt Frankfurt mit dem von Baudirektor Harald Heußer geleiteten Projektbereich Bildung des Amtes für Bau und Immobilien für Modulbauweise entschieden. „Wir haben eine Alternative zu den üblichen Stahlcontainern gesucht. Auf dem Markt gab es kein Bausystem, das sowohl sehr schnell, als auch architektonisch hochattraktiv ist. Da haben wir gemeinsam mit kompetenten Holzbaufirmen selbst ein solches System für Schulen entwickelt. Holzraummodule bieten beides: Montagezeiten von nur fünf Monaten, aber trotzdem Schulen mit wunderschönen Räumen“, sagt Harald Heußer. Neben der kurzen Bauzeit legte der Bauherr großen Wert auf guten, sommerlichen Wärme- und Schallschutz sowie einen hohen Anteil an sichtbaren Holzoberflächen im Innenbereich.

Die millimetergenaue Herstellung dieser Module erfolgte bei der Erne AG Holzbau. Das Unternehmen verarbeitete bereits bei mehreren Objekten Swiss Krono Longboard OSB. Das Holzwerkstoffunternehmen Swiss Krono Deutschland ist nach eigenen Angaben weltweit der einzige Produzent, der Platten bis zu 18 m Länge und 2,80 m Breite herstellen und transportieren kann. „Mit Erne AG Holzbau verbindet uns seit vielen Jahren eine gut funktionierende Kooperation“, sagt Uwe Jöst, Geschäftsführer Swiss Krono Deutschland. „Dieses Holzbau-Unternehmen war auch Impulsgeber für die großformatigen OSB-Platten, für die wir unsere Logistik angepasst haben, um ein reibungsloses Handling der großen Platten zu gewährleisten.“ In den Modulen der Frankfurter Schule kam Longboard OSB mehrfach zum Einsatz:

  • als Schalungstische für die Holz-Beton-Verbunddecke mit Klimatisierung,
  • bei der fugenlosen Vorfertigung der Bodenelemente,
  • als Schablone für die Vormontage der Wandelemente.

Die großen Maße beschleunigten die Vorfertigung merklich, da nicht mehrere Platten zugeschnitten und zusammengesetzt werden mussten. Zudem weisen die durchgängigen Wände ohne Fugen bessere Werte hinsichtlich Schallschutz auf und wirken sich positiv auf die Energieeffizienz aus. Auf der Baustelle lag die Herausforderung im Umgang mit den bis zu 18 m langen und rund 20 t schweren Modulen. Per Kran wurde jedes der 210 Module an seinen Bestimmungsort transportiert. Drei Module bilden einen rund 60 m² großen Klassenraum. Und so entstand binnen weniger Wochen durch die Modulbauweise das dreigeschossige Hauptgebäude des Campus.

Verbunddecke mit Klimatisierung

Für die Kühlung der Klassenräume in heißen Sommermonaten setzte Erne AG Holzbau seine patentierte SupraFloor ecoboost2 Technologie ein: In die Holz-Beton-Verbund-Decke ist ein herkömmliches Heiz-Kühl-System integriert, das mit Wasser und Luftverwirbelung arbeitet. Dabei wird der Beton als aktiver Speicher für Wärme und für Kälte genutzt. Er nimmt die Temperaturen auf und gibt sie langsam wieder ab. Das System vereint geringes Gewicht und hohe Zugfestigkeit von Holz mit der Druckfestigkeit und der Masse von Beton zum optimierten Tragelement. Die Kombination von Holz, Beton und der ecoboost2 Deckenklimatisierung mit aktiver Speichermasse sorgt für sehr gutes Raumklima und hilft, bis zu 30 % Energie einzusparen. In diesem Schulgebäude kam das innovative Holz-Hybrid-Bausystem erstmals als vorgefertigtes Deckenelement in modularer Bauweise im deutschsprachigen Raum zum Einsatz.


Bauherr: Stadt Frankfurt am Main, Amt für Bau und Immobilien, Frankfurt a. M.

Architekten: Raumwerk & Spreen Architekten Arbeitsgemeinschaft, Frankfurt
www.raumwerk.net

SPREEN Architekten, Partnerschaft mbB, München
www.spreen-architekten.de

Baujahr: 2018


Baudirektor Harald Heußer: „Holzraummodule bieten beides: Montagezeiten von nur fünf Monaten, aber trotzdem Schulen mit wunderschönen Räumen.“

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