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Schutzlücke geschlossen

Neubau eines Ferienhauses in Elzach-Yach
Schutzlücke geschlossen

Im „Naturferienhaus Zeitraum“ wissen Gäste den Komfort konsequent ökologischer Baustoffe und die Sicherheit einer leistungsfähigen Elektroinstallation zu schätzen: Brandschutzschalter überwachen Leitungen und Geräte auf mögliche Störlichtbögen und schützen vor einem möglichen Brand.

Torsten Briese und Peter Wildermuth, Siemens AG | be

Auf einem Wiesengrundstück in ihrem Heimatort Elzach-Yach errichteten die Bauunternehmer Christian und Wolfgang Burger das „Naturferienhaus Zeitraum“. Beim recht außergewöhnlichen Konzept „Ferienhaus mit Hotel-Komfort“ spielte die Baubiologie eine wichtige Rolle. So ist das gesamte Gebäude aus reinen Holzelementen gefertigt – in komplett leimfreier Bauweise, mit allen positiven Materialeigenschaften in Hinblick auf Dämmung, Schallschutz und Gesundheit.
Auch bei der Konzeption der Elektrotechnik stellten die Bauherren hohe Ansprüche: Insbesondere sollten sich komplexe Funktionen komfortabel steuern lassen. Ein klassisches Bus-System kam dabei nicht in Frage: „Für unseren Zweck zu kompliziert. Unsere Gäste sollen alles so bedienen können, wie sie es von zu Hause gewöhnt sind“, gab Wolfgang Burger den Fachleuten der ausführenden Elektro-Firma Haas+Feßler GbR, ebenfalls aus Elzach, deshalb vor.
Zusammen mit dem Freiburger Elektro-Großhandel Alexander Bürkle GmbH & Co. KG war schnell eine Lösung gefunden: die Mikrosteuerung „Logo“ von Siemens. Die kompakte Automatisierungslösung deckt auch komplexere Standardaufgaben – wie Jalousien-Steuerung, Beleuchtung, „Stromfrei“-Schaltung oder verschiedene Szenarien bei Abwesenheit – zuverlässig ab. Anders als ein Bussystem lässt sich „Logo“ jedoch über ganz normale Schalter steuern.
So überzeugend diese Lösung in der Basis-Ausführung bereits ist, konnte sie Siemens im Laufe des Projekts noch um ein entscheidendes Detail erweitern: In Ergänzung zu den vorgeschriebenen Leitungsschutz- und Fehlerstromschaltern gewährleistet der innovative Brandschutzschalter 5SM6, eine Siemens-eigene Neuentwicklung, Sicherheitsstandards, die deutlich über die bestehenden VDE-Richtlinien hinausgehen.
Erweiterter Brandschutz
Allein in Deutschland sind rund ein Drittel aller Brände auf Elektrizität als Brandursache zurückzuführen. Unter diesen Bränden werden wiederum knapp 30 % durch Mängel in der Elektroinstallation verursacht. Häufige Brandursache sind hierbei sogenannten Stör- oder Fehlerlichtbögen, die bei Isolationsfehlern oder losen Kontakten in der Elektroinstallation und bei angeschlossenen Geräten auftreten können. Ob fehlerhafte Klemmverbindung, schadhafte Mehrfachsteckdose oder gebrochenes Verlängerungskabel – schon ein kleiner Fehler kann gravierende Folgen haben.
Der Brandschutzschalter erkennt gefährliche Störlichtbögen automatisch und zuverlässig. Im Detektionsfaschaltet er den betroffenen Stromkreis sofort sicher ab. In den USA sind Brandschutzschalter, wo sie als AFCI (Arc-Fault Circuit Interrupter) bekannt sind, seit vielen Jahren vorgeschrieben. Im europäischen Markt hat Siemens diese bisherige Schutzlücke nun geschlossen.
Insgesamt vier dieser Brandschutzschalter sind im Naturferienhaus installiert. Dort ist ihr Einsatz mehrfach sinnvoll: Gäste bringen häufig eigene Elektrogeräte mit, z. B. einen Föhn. Entsteht in einem fehlerhaften Gerät ein Störlichtbogen, wird der Stromkreis sicher abgeschaltet. Herkömmliche Sicherungen würden im selben Fall keine Störung erkennen. Zudem sind die Ferienwohnungen phasenweise nicht bewohnt, dennoch laufen elektrische Geräte wie etwa der Kühlschrank weiter. Sicherheitsexperten sprechen hier von „unbeobachteten Verbrauchern“. Auch dann sorgen Brandschutzschalter für die notwendige Sicherheit, indem sie die Ursache für einen möglichen Schwelbrand ausschließen. Der Schutz vor Feuer ist in einem reinen Holzhaus ebenfalls ein Argument für zusätzliche Brandschutzschalter. Allerdings geht es in diesem Zusammenhang eher darum, Sicherheit und Komfort der Gäste zu wahren bzw. Reparaturen zu vermeiden. Denn ein massives Holzhaus hat eine extrem hohe Feuerfestigkeit: Vergleichbar mit einem Holzblock würde im Brandfall lediglich die Materialoberfläche der Holzwände und -decken verkohlen.
Serielle Störlichtbögen können bisherige Schutzeinrichtungen nicht erkennen. Hier ergänzen neue Siemens-Brandschutzschalter die vorhandenen Schutzschaltgeräte, geeignet zur Erfassung von Fehlerlichtbögen, besonders als alleinige Schutzschalteinrichtung zur Erfassung von seriellen Fehlerlichtbögen. Mit Selbsttestfunktion überprüft der Brandschutzschalter fortlaufend seine eigene Funktionsfähigkeit: Eine Leuchtdiode zeigt den Betriebszustand an.
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Fachplanung:
Bauleitung/Projektentwicklung: Ingenieurbüro Wolfgang Burger, Elzach-Yach
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