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Holzwolle und Steinwolle in Mehrschichtplatten als Hitzeschild

Tiefgaragen sicher bis zum Eintreffen der Feuerwehr
Wichtiger Hitzeschild

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Tiefgaragen bergen selbst bei geringer Belegung wegen der erheblichen Brandlast ein großes Risiko – auch für die Statik der Gebäude. Vorbeugend reichen schon wenige Zentimeter einer nachträglichen Dämmung: Mehrschichtplatten aus Holzwolle und Steinwolle halten Flammen mehr als drei Stunden stand und verhindern, dass die Tragfähigkeit einer Decke beeinträchtigt wird.

Josef Denk, Produktmanager Heraklith Holzwolle-Produkte bei Knauf Insulation | be

Die Qualität einer Tiefgarage misst sich nicht allein an der Zahl ihrer Parkplätze. Jeder Autofahrer kennt das Gefühl nach dem Passieren der Einfahrtschranke, wenn die Fahrgasse immer enger, das Licht immer dunkler und die Atmosphäre umso schmuddeliger wird, je tiefer man mit seinem Wagen vordringt. Man fühlt sich unbehaglich, wenn einen nach dem Aussteigen flackerndes Neonlicht empfängt, Säulen und verwinkelte Ecken die Übersicht verstellen und der Weg zum Ausgang an das Umherirren in einem Labyrinth erinnert.

Zum Glück gehören solche unterirdischen Eindrücke immer mehr zur Ausnahme und zunehmend der Vergangenheit an – der Garagenverordnung sei Dank, die nicht nur die Mindestabmessungen vorgibt, sondern auch klare Anforderungen an die Beleuchtung, Lüftung und den Brandschutz nebst Rettungswegen stellt.

Hinzu kommt die Verantwortung der Planer, Bauherren und Investoren, die schließlich den Nutzern, Bewohnern und Kunden eine möglichst angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre bei der Suche nach dem Parkplatz bieten möchten. Ist die Tiefgarage zumindest für Automobilisten doch häufig die Visitenkarte für den ersten Eindruck jenes Gebäudes, in dem man wohnen, arbeiten oder einkaufen möchte. Nicht die Drehtür am Haupteingang oder das sich anschließende Foyer, sondern der Parkraum im Untergeschoss geben in dem Fall das Entrée. Und da tut man gut daran, es möglichst attraktiv und sicher zu gestalten.

Das oft unterschätzte Risiko

Was die Sicherheit angeht, hat insbesondere der Brandschutz eine meist zu niedrige Relevanz – schließlich kann die Brandlast in einer voll belegten Tiefgarage durch Treibstoffe und leicht brennbare Materialien erheblich sein. Mindestens schwer entflammbare Baustoffe bei Mittelgaragen bis 1 000 m² und nicht brennbare Stoffe bei Großgaragen über 1 000 m² sind Pflicht. Außerdem finden sich in den Garagenverordnungen der Bundesländer Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer. Bei den Gebäudeklassen 3 bis 5 müssen Decken über Garagen feuerbeständig (F 90 bzw. REI 90) sein. In Hochhäusern mit einer Höhe über 60 m müssen Decken eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens 120 Minuten aufweisen.

In den letzten Jahren sind die Brandlasten jedoch durch größere Fahrzeuge mit entsprechend mehr Tankvolumen erheblich angestiegen. Auch die Batterien der immer häufiger anzutreffenden Elektrofahrzeuge erhöhen die Brandlast bei Bränden in Tiefgaragen in einem nicht zu unterschätzenden Maße.

Ungeachtet der Gefahr für Leib und Leben kann ein Feuer folgenschwere Schäden bis hin zur Einsturzgefahr bei dem darüberliegenden Gebäude anrichten. So geschehen bei einem Brand in einer Tiefgarage in Stuttgart-Neugereut, bei dem 39 Personen durch Rauchgase verletzt und zehn Fahrzeuge zerstört wurden. Das Feuer wurde in den frühen Morgenstunden der Sylvesternacht 2015 entdeckt – Ursache war vermutlich ein fehlgeleiteter Feuerwerkskörper. Alle Bewohner mussten evakuiert werden, die Statik des Wohnhauses war nach dem Brandereignis nicht mehr hinreichend sicher. Erst nach eingehender Prüfung der tragenden Bauteile konnte mit der umfassenden Sanierung begonnen werden – für die Mieter eine große Belastung, für den Eigentümer eine teure Angelegenheit. Schließlich war nicht nur der bauliche Schaden zu beklagen, sondern auch ein beträchtlicher Mietausfall.

Eine Handbreit Holzwolle-
Mehrschichtplatten genügt

Das Brandereignis in der Stuttgarter Tiefgarage ist beileibe nicht das einzige, das aufzeigt, wie wichtig in Tiefgaragen die Bekleidung der tragenden Wände und Decken mit feuerhemmenden Materialien ist. Der Fall belegt zudem, dass die Bemessung der Betondecke hinsichtlich der Feuerwiderstandsdauer offensichtlich grenzwertig war, da die Standsicherheit des Gebäudes danach in Frage gestellt werden musste. Besagte Bemessung erfolgt nach der Einheitstemperaturkurve (ETK), die hinsichtlich des zu erwartenden Temperaturanstiegs aber nicht mehr dem Brandverlauf in einer Tiefgarage entspricht – die Hitze nimmt viel schneller zu und es ergeben sich deutlich höhere Temperaturen [AGBF, Arbeitskreis Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz, Deutscher Feuerwehrverband, Oktober 2014]. Nicht zu unterschätzen ist zudem der Einfluss der Feuchte in den Garagen, die zu einem erhöhten Feuchtegehalt im oberflächennahen Bereich der Betondecke führt. Im Brandfall kann es zu explosive Abplatzungen an den Betonbauteilen kommen. Die so freigelegte Bewehrung ist damit viel früher dem Feuer ausgesetzt, was zu einem vorzeitigen Verlust der Tragfähigkeit der Konstruktion führen kann. Ein zusätzlicher Hitzeschutz der Betonoberflächen ist daher gerade bei Tiefgaragen angeraten.

Dabei braucht es keine allzu große Anstrengung, um diesen wichtigen Schutz zu gewährleisten und obendrein der Wärmedämmung, Akustik und Gestaltung gerecht zu werden. Tektalan Holzwolle-Mehrschichtplatten von Knauf Insulation wirken sowohl als effizientes Hitzeschild, überzeugen aber auch in vielerlei anderer Hinsicht – ohne besonders dick aufzutragen:

Anbetoniert, also im Zuge der Bauphase in die Schalung eingelegt, genügen nur 50 mm, um nach dem europäischen Klassifizierungssystem die Stufe REI 240 zu erreichen. Gerade in Tiefgaragen, wo jeder Millimeter an eingesparter
Geschosshöhe zählt, ist das ein ausschlaggebendes Argument.

Auch bei einer Sanierung, wenn die Platten nur an die Decke gedübelt werden können, reichen 75 mm aus, um die Feuerwiderstandsklasse F 180-A zu erreichen. Es braucht also nicht mehr als eine Handbreit an Schutz, um das Brandrisiko auf die Tiefgarage selbst zu beschränken und die Tragfähigkeit der Decken und Wände ausreichend lange bis zur Eindämmung des Feuers zu gewährleisten. Dieser überdurchschnittlich hohe Feuerwiderstand jenseits der Forderungen der Garagenverordnungen bei zugleich sehr geringer Plattendicke geht auf den nicht brennbaren Steinwollekern zurück, der die Mehrschichtplatten in die Baustoffklasse A2-s1, d0 erhebt.

Mit attraktiver Deckschicht

Da sich niemand den Ernstfall wirklich herbeiwünscht, leisten die Tektalan Holzwolle-Mehrschichtplatten während ihrer Lebensdauer auch anderes. Wärmebrücken an Betondecken und -wänden eliminieren sie so effektiv wie sie die Akustik in der unterirdischen Parkzone erträglicher machen. Vor allem durch ihre vielseitigen Gestaltungsoptionen verleihen sie der befahrbaren Unterwelt eine angenehme Atmosphäre in allen erdenklichen Farbnuancen. Als Farbkonzept angelegt, lassen sich durch verschiedene Farbtöne die einzelnen Parkzonen und -ebenen klar erkennbar zuordnen, was die Orientierung erleichtert. Gleiches gilt für die Hinführung zu den Ausgängen respektive die Markierung der Rettungswege.

Auch die immer wichtiger werdenden Aspekte der Gesundheit und Nachhaltigkeit erfüllen die Tektalan-Platten: Der Blaue Engel zeichnet sie als besonders emissionsarm aus, was in Tiefgaragen spätestens dann eine gewichtige Rolle spielt, wenn in den Fahrgassen mehr Elektroautos als herkömmliche Benziner und Diesel zu den Parknischen chauffiert werden. Heute wie morgen demonstriert hingegen das FSC-Siegel die nachhaltige Herkunft der Holzwolle, die im Brandfall zudem keinerlei giftigen Gase freisetzt und auch nicht brennend abtropft.

Egal, wann ein Brandfall eintreten sollte – ob früh, spät oder nie: Die Holzwolle-Mehrschichtplatten bewahren ihre ursprüngliche Optik dauerhaft und zuverlässig. Die 1 oder 2 mm dicken Fasern der Holzwolle-Deckschicht halten so einiges aus und schützen die Platten meist vor unschönen Macken, Schleifspuren oder gar Löchern. Im Zeitalter der hochbeinigen SUVs sind selbst Decken nicht mehr vor Beschädigungen sicher – hat ein solcher mal an der Tektalan-Platte gekratzt, lassen sich die beschädigten Platten problemlos austauschen und mit Heraklith Betonschrauben befestigen. Natürlich im passenden Farbton zur Holzwolle-Deckschicht.

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