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Rustikal gerumpelt

Erweiterung einer Kirche in Wenzenbach
Rustikal gerumpelt

Mutig und modern sind nicht gerade Attribute, die man einer ländlichen Pfarrgemeinde zuschreiben würde. Und doch war der von den Architekten Brückner & Brückner geplante Umbau und die Erweiterung der Kirche St. Peter ein mutiger Schritt mit nicht alltäglicher Gestaltung. Im Außenbereich sorgt ein hochwertiger, farblich abgestimmter Pflasterbelag für eine harmonische Einbindung in das gewachsene Ortszentrum.

Werner Roßkopf/jo

Bereits 1990 dachte die Gemeinde über eine Erweiterung bzw. einen Neubau der Kirche nach. Aus einem daraufhin ausgelobten Wettbewerb ging das Tirschenreuther Architekturbüro Brückner & Brückner als Sieger hervor.
Statt des angedachten Komplettabriss, plädierten sie für eine Sanierung und Vergrößerung von St. Peter. Ihr Entwurf sah daher ein neues Querschiff vor, das das ursprünglich spätgotische Langhaus mit Mittelgang und Hochaltar typologisch „umdrehte“. Dabei wurde das alte Langhaus durchbrochen, um den ehemaligen Seiteneingang zum Haupteingang umzuwidmen.
Äußerlich wurden beide Gebäudeteile durch einen auffälligen Zaun aus Lärchenholzbalken verbunden. Die Lärchenholzbalken sollen ein Sich-Auflösen des Gebäudes, ausgehend vom massiven Sockel zum Himmel hin thematisieren. Dennoch ist das neue Kirchenschiff auch außen als neue Struktur ablesbar.
Außengestaltung
Durch den Abbruch des Heizhauses der Sakristei und des ehemaligen Leichenhauses wurde eine klare städtebauliche Zonierung entlang der Hauptstraße mit neuen Zugängen zum Kirchplatz geschaffen. Auch die ehemalige Friedhofsmauer wurde in Teilbereichen geöffnet, um die Wegführung über den neu entstandenen Kirchplatz und den Grünbereich zu ermöglichen. Diese Zugangssituationen führten so zu einer außenräumlich angemessenen Platzsituation.
Auch bei der Materialauswahl für die Außenraumgestaltung ließen die Verantwortlichen besondere Sorgfalt walten. Als Beläge für den neuen Kirchplatz kamen Pflastersteine der Qualität „Via Castello“ zum Einsatz, hergestellt von Egner + Sohn aus Neumarkt. Das Unternehmen ist in Fachkreisen bekannt für kreative Ideen, die zeigen, dass Beton keinesfalls „Grau in Grau“ sein muss. Dazu zählt die Produktlinie „Via Castello“, die – so die Firmenphilosophie – mit ihrer außergewöhnlichen Optik „neue Lebensräume im Einklang mit der Natur“ schafft und so die „Macht des Steines“ verkörpert.
In Wenzenbach wurden auf einer Fläche von fast 900 m2 insgesamt 24 verschiedene Steinformate mit den Bezeichnungen „Muschelkalk 1“ und „Muschelkalk 2“ in den beiden unterschiedlichen Farbnuancen Weiß/Hellgrau sowie „Weiß/Dunkelgrau/Ocker“ verlegt.
Alle Steine wurden werksseitig in einer großen Trommel gerumpelt, um die Ecken und Kanten zu brechen und so dem Belag die gewünschte rustikale Optik zu verleihen. Als Gesteinskörnungen kamen ausschließlich natürliche, farbechte Natursteinkörnungen zum Einsatz.
In Verbindung mit dem weißen Portlandzement „Dyckerhoff Weiss“ kommt so die Eigenfarbe der hellen Natursteinkörnungen besonders gut zur Geltung. Die Steine zeichnen sich zudem durch ihre hohe Dauerhaftigkeit aus. Da „Via Castello“ mit einem hydrophobierenden Zusatzmittel gefertigt wird, das die Wasseraufnahme im Beton reduziert, erhöht sich der Frost- und Tausalzwiderstand.
bba-Infoservice Pflastersteine Via Castello 631 Portlandzement Dyckerhoff Weiss 632
Architekten: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth
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