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Pflasterklinker - Spiel der Ornamente: Gasse in Svendborg in Dänemark

Umgestaltung einer historischen Gasse in Svendborg in Dänemark
Spiel der Ornamente mit Pflasterklinker

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Viele kleine Gassen im angenehm beschaulichen Stadtzentrum von Svendborg wurden im Zuge einer Umgestaltung erneuert. So auch die historische Munkestræde, die mit ihren 28 Treppenstufen den zentralen Platz Torvet mit dem Bahnhof verbindet. Die Architekten des dänischen Büros NOA Arkitekt belebten diese Gasse mit verschiedenen Pflasterklinker-Sortierungen im Mix.

Anforderung:

Revitalisierung und Neugestaltung einer alten Gasse im Dialog mit umgebenden Gebäude-Fassaden

Lösung:

Individueller Pflasterklinker-Mix als zeitgemäße Wiedergabe des historischen Kontextes


Marcel Lohmann | jo

Kopfsteingepflasterte Straßen, kleine Gassen und schmucke alte Häuser: Svendborg ist nicht umsonst von einer Fachjury zur gemütlichsten Handelsstadt Dänemarks gekürt worden. Zahlreiche Cafés, Restaurants und Kunstwerkstätten machen die Hauptstadt der dänischen Insel Südfünen zu einem lebendigen und modernen Ort. Aber auch wer Historisches zu schätzen weiß, kommt hier auf seine Kosten. Svendborg kann als Stadt auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. Bereits im Mittelalter war sie eine wichtige Handels- und Handwerkerstadt, deren Haupterwerb in der Seefahrt lag. Im stadtnahen Hafen liegen auch heute noch alte Holzschiffe.

Öffentliche Räume revitalisieren

In Svendborg geht es beschaulich und gleichzeitig geschäftig zu. Die Stadt unternimmt viel, um für ihre Bürger lebenswert zu sein. So gehört die Stadt mit rund 58 000 Einwohnern seit einigen Jahren dem Cittaslow-Verbund an, dessen Ziel es ist, die Lebensqualität zu verbessern. Werte wie Qualität, Nachhaltigkeit und örtliche Produkte werden hier gefördert. Das Projekt „Liv I min By“ der Gemeinde Svendborg interagiert mit Bürgern, Nachbarn und Organisationen, um die Stadt mit der Erneuerung von öffentlichen Räumen zu revitalisieren. So auch die historische Munkestræde.

Gasse der Mönche

Die Munkestræde kann auf eine besondere Historie zurückblicken. Ab etwa 1 200 n. Chr. war die Gasse der Hauptweg der Franziskanermönche von der Abteikirche zum Brunnen und wird deshalb „Die Gasse der Mönche“ genannt. Bei dieser Geschichte lag es auf der Hand, Pflasterziegel zu verwenden, wie es auch die Mönche beim Bau ihrer Abteien zu jener Zeit taten. Damals waren die Ziegel, sogenannte Klosterziegel, etwas größer als diejenigen, die heute bei der Pflasterung zum Einsatz kommen. In den 1970er -Jahren wurde die Gasse mit Betonsteinen rekonstruiert. Steine und Stufen nutzten sich jedoch schnell ab. Dem Wunsch, ein Erlebnis aus dem Gang durch die kleine Gasse zu machen, ist die Gemeinde Svendborg in Zusammenarbeit mit dem dänischen Architekturbüro NOA Arkitekt nachgekommen.

Dialog mit Fassaden

Die Pflasterung mit Klinkern ist einerseits ein Hinweis auf die historische Verwendung von Klosterziegeln vergangener Zeiten, andererseits auch ein Dialog mit der Gebäude-Fassade, welche die Gasse einrahmt. Das 1916 errichtete Haus besticht durch seine warmen roten Klinkersteine. „Die Fassaden sind mit historischen Bezügen aus grauem Meißelstein verziert, weshalb für die neue Pflasterung warm getönte Klinker und parallele Kanäle aus grauem Beton gewählt wurden,“ sagt Ole Smith von NOA Arkitekt. Ein Blickfang der Gasse ist die Treppe mit insgesamt 28 flachen Stufen und 30 Metern Länge. Jede einzelne Stufe wurde individuell gestaltet.

Pflasterklinker: Sortierungen im Mix

Der Mix für die Pflasterung aus vier Sortierungen (Odense LF, Liverpool LF, Monasteria LF, Bornholm LF) von Hagemeister Klinkerwerk ist durch verschiedene Muster und Ornamente geprägt. „Die Pflasterklinkerung gab Raum zum Experimentieren mit Klinkerverbindungen und Mustern, die sich direkt auf lokale historische Gebäude beziehen. Das Design ist eine moderne, spielerische Iteration des historischen Kontextes,“ erzählt Architekt Ole Smith.

Die Munkestræde lädt zu einer kurzen Reise in die Zeit der Mönche ein. Die großen Stufen spiegeln die dynamische Form der Gasse wider, die von den umliegenden Gebäuden im Laufe der Zeit geformt wurde. Da die Stufen nicht mit den Wänden der Nachbargebäude verbunden sind, scheint es so, als ob sie zentral in der Gasse schweben. Ein durchgehender Spalt auf beiden Seiten der Treppe wirkt wie zwei parallele Rinnen und dient als Entwässerungslösung für die vielen Regenfälle in Dänemark.


Auftraggeber: Gemeinde Svendborg

Architekten: NOA, Arkitekt, Kopenhagen
http://noaa.dk

Fläche: ca. 150 m2

Klinkerformat: 208 x 50 x 50 mm


Architekt Ole Smith, NOA Arkitekt: „Die Fassaden sind mit historischen Bezügen aus grauem Meißelstein verziert, weshalb für die neue Pflasterung warm getönte Klinker und parallele Kanäle aus grauem Beton gewählt wurden.“


Architekt Ole Smith, NOA Arkitekt: „Die Pflasterklinkerung gab Raum zum Experimentieren mit Klinkerverbindungen und Mustern, die sich direkt auf lokale historische Gebäude beziehen. Das Design ist eine moderne, spielerische Iteration des historischen Kontextes.“


Klaus Bußmann, Verkaufsleiter bei Hagemeister und Begleiter des Projekts vor Ort: „Dieser spezielle architektonische Umgang mit Ziegelornamentik im Bodenbereich war einfach faszinierend. Mit dem gleichen Riegelformat in den vier verschiedenen Farben so viele Variationen zu erzeugen war ein sehr spannender kreativer Prozess.“


Pflasterklinker können hochkant, das heißt, mit der Läuferseite nach oben, sowie flach verlegt werden. Dort, wo es aus gestalterischen Gründen gewünscht wird, ist auch ein Wechsel von Hochkant- und Flachverlegung möglich. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Sand- oder Mörtelbettung in allen Fällen die geforderte Dicke von 3 cm bis höchstens 5 cm im verdichteten Zustand hat.


Mehr zum Thema

  • Technische Regeln (ArGe Pflasterklinker e.V.)

www.hier.pro/TechnischeRegeln

  • bba-Beitrag ‚Kunstvolle Bodengestaltung mit Pflasterklinker‘

www.hier.pro/bba0618_GestaltungPflaster

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