Eine besonders gute Lichtausbeute zeichnet den Lichtkamin von Talis aus. Durch die angeschrägte Röhre vergrößert sich die Lichteintrittsfläche, was laut Hersteller zu einer um bis zu 300 Prozent größeren Lichtausbeute im Vergleich zu herkömmlichen Tageslicht-Systemen führt.
Durch die transparente Acrylglaskuppel auf dem Dach fällt das Tageslicht in eine oben offene Röhre, die innen mit einer hochreflektierenden optischen Schicht versehen ist. An dieser Schicht wird der Lichtstrom immer wieder gespiegelt und nach unten reflektiert. Am unteren Ende der Röhre befindet sich eine Streuscheibe aus Acrylglas mit ca. 1.900 kleinen Prismen, durch die das bis dahin zum Großteil gerichtete Licht austritt.
Der große Vorteil dieses Lichtkamin-Prinzips liegt darin, dass das Licht bis zur Zimmerdecke transportiert und dann erst gestreut wird. Streulicht läßt sich nur mit großen Verlusten transportieren. Wenn das Licht einmal gestreut ist, nimmt die Intensität sehr schnell ab.
Streuscheibe bringt Tageslicht in Innenräume
Dachverwahrungen aus Metall (z. B. aus Kupfer) sind seit Jahrhunderten auf dem Dach bewährt. Talis verwendet Aluminium, Titanzink, Kupfer und Edelstahl. Mit einer zweischaligen Kuppel auf dem Dach wird doppelte Sicherheit erzielt. Der Lichtkamin ist in vielen Passivhäusern eingebaut; sein U-Wert liegt bei U2D= 1,2 W/(m²K) bzw. U3D= 1,44 W/(m²K).
Möglich ist eine Länge der optischen Röhre von bis zu 14 m. Die nach unten gewölbte Streuscheibe ergibt eine außerordentlich homogene Lichtverteilung auf ca. 16 m² Fläche. Für die High-End-Oberfläche wird eine reflexionsverstärkende Schicht mit Reinstsilber (99,95%) aufgebracht. So wird ein Lichtgesamtreflexionsgrad von 98 Prozentnach DIN 5036–3 erreicht. Die Oberfläche ist laut Hersteller jahrzehntelang beständig gegen UV-Strahlung.
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