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Schatten zum Schieben

Neubau von Geschosswohnhäusern in Bregenz
Schatten zum Schieben

Nachhaltige, energieeffiziente Wohnhäuser entstanden in Bregenz unter der Prämisse, neben einer flexiblen Nutzung auch optimale Klima- und Lichtverhältnisse zu ermöglichen. Als ästhetische Beschattungslösung entschied man sich für rote Alu-Schiebeläden.

Auch in Vorarlberg geht man verstärkt dazu über, größere Wohneinheiten zu realisieren, um der Zersiedelung der Landschaft entgegen zu wirken. Gefördert vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Forschungsprojekts „Haus der Zukunft“ entstanden innovative Wohnkonzepte für vier Geschosswohnhäuser im Sandgrubenweg in Bregenz: Zwei Wohnkörper (c und d) wurden bereits 2005 fertig gestellt, zwei weitere (a und b) werden momentan bezogen.

Es galt für Planer und Architekten, die Vorteile des Einfamilienhauses mit denen des Geschosswohnungsbaus sinnvoll zu verbinden. In ausführlichen Planungsgesprächen ermittelte man grundlegende Wünsche und Bedürfnisse der zukünftigen Wohnungseigner: Lebensgewohnheiten, Verhältnis Wohn-, Schlaf- und Kochraum, Raumnutzung, Licht- und Raumklimaverhältnisse, Sanitärbereich, Treppenhaus, Balkon und Fassade – um die wichtigsten zu nennen. Weitere Parameter der Konzeption waren Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Beschattung, Besonnung und Ästhetik – und das Ganze zu einem erschwinglichen Preis. Auf 10 072 m² Grundstücksfläche entstand eine Nettonutzfläche von 5 817 m² mit insgesamt 76 Wohnungen.
Konzept und Konstruktion
Um eine möglichst hohe Flexibilität in den einzelnen Wohnungsgrundrissen zu erreichen, entschied sich das Architektenteam um Wolfgang Ritsch vom Dornbirner „Atelier für Baukunst“ für eine Stahlbetonskelettbauweise. Dabei ermöglicht der Verzicht auf tragende Innenwände eine freie und flexible Grundrissgestaltung. Die Außenhülle besteht aus vorgefertigten Holzelementen, denen jeweils umlaufende Terrassen vorgelagert sind. So ist das Gebäude nach innen maximal flexibel, das Erscheinungsbild als Ganzes bleibt jedoch formal geschlossen und ästhetisch überzeugend.
Neben der individuellen Grundrissgestaltung, Niedrigenergiestatus und Wirtschaftlichkeit sollten die vier Gebäude als Ensemble in die Umgebung passen, jedoch einen eigenen Charakter dokumentieren. Das war kein leicht zu lösendes Unterfangen: Auf der einen Seite grenzt Industriearchitektur im Revitalisierungsgebiet Bregenz/Vorkloster an den Wohnpark, auf der anderen Seite die in den 30-iger Jahren des 20. Jahrhunderts erbaute Pfarrkirche Mariahilf des Vorarlberger Architekten Clemens Holzmeister. Aus der Topographie und aus den Sicht- und Lichtverhältnissen ergab sich die organisch-geschwungene Gebäudegrundform. Das Ergebnis ist ein städtebauliches Ausrufezeichen, das auf der einen Seite die Industriearchitektur konterkarierte, auf der anderen eine gedankliche Brücke zur Kirche Clemens Holzmeisters schlägt.
Flexible Gebäudehaut
„Besonders die Fassadengestaltung war eine Herausforderung“, so Architekt Wolfgang Ritsch. Die geschwungenen Fassaden brauchten „runde“ Lösungen bei der Konzeption der Schiebeläden – für die man sich letztendlich entschied, um die Fassade maximal-flexibel zu gestalten. Mit der Vorarlberger Firma A.S.T. – Alu-System-Technik GmbH – fand man den passenden Partner und Beschattungsexperten, die sich den technischen Herausforderungen stellten. Mit den üblichen Schienen konnte nicht gearbeitet werden, da sie sich nicht biegen lassen. Deshalb wurde ein Beschlagsystem eingesetzt, das bisher nur für Glasschiebewände zum Einsatz kam.
Rote Alu-Schiebeläden laufen um das ganze Gebäude herum und bilden die flexible Haut der Wohnkörper- nicht nur im Bereich der Wohnungen, auch im Treppenhaus und Flurbereich, der zu den Wohnungen hinführt.
Damit haben die Bewohner die Option, die Schiebeläden auch im halböffentlichen Raum außerhalb des Wohnbereichs zu verändern und Besonnung und Beschattung selbst in die Hand nehmen.
Architekturgemeinschaft: Wolfgang Ritsch, Atelier für Baukunst, Dornbirn sowie Gerhard Hörburger, Helmut Kuess, Norbert Schweizer, alle Bregenz
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