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Lichtstimmung

Aussegnungshalle in Schönaich
Lichtstimmung

Ein schlichter Glaskubus als zeitgemäße Antwort auf sich wandelnde Bestattungsriten: Die neue Aussegnungshalle in Schönaich, südlich von Stuttgart gelegen. Im Glas integrierte Holzlamellen modulieren das einfallende Licht und erzeugen einen besonderen Raumeindruck.

War die Begleitung von Trauerfällen bislang die traditionelle Aufgabe der großen Kirchen, verändert sich dies mit der wachsenden Zahl von Konfessionslosen und Angehörigen anderer Religionen. Aus der kirchlichen wird zunehmend eine kommunale Angelegenheit, die entsprechende Räume benötigt. So ließ die Gemeinde Schönaich eine neue Aussegnungshalle errichten, die nun allen Trauernden als Ort der Andacht zur Verfügung steht.
Aus einem geladenen Wettbewerb als Sieger hervorgegangen, realisierte der Stuttgarter Architekt Eckhard Ernst einen schlichten, gläsernen Kubus. Direkt neben der historischen evangelischen Kirche und dem Gemeindehaus aus den 1920er Jahren platziert, verweist die lichte Halle mit ihren vier angeschlossenen Aufbahrungs- und Nebenräumen bereits formal auf das moderne Nutzungskonzept.
Konstruktion
Der Bruttorauminhalt des Gebäudes beträgt 2 400 m³ bei einer Hallennutzfläche von 150 m². Für die Konstruktion werden hölzerne Pfosten und Riegel mit jeweils 40 cm Tiefe genutzt. Die Glasfassade besteht aus Isolierglas mit einer Einlage aus Holzlamellen im kryptongefüllten Scheibenzwischenraum. Dieses Okawood genannte System des Isolierglasspezialisten Okalux ermöglicht, dass der Hallenraum zwar Verbindung zum parkartigen Friedhof nimmt, die Anwesenden jedoch tagsüber vor Einblicken von außen weitgehend geschützt sind.
Durch die Einlage aus 11 mm breiten Lamellen aus Merantiholz erhält das einfallende Licht einen entsprechend der Tageszeit und Witterung wechselnden Charakter; es wird also eine ganz besondere Atmosphäre im Raum erzeugt. „Das Ergebnis hat unsere hohen Erwartungen noch übertroffen“, so Eckhard Ernst.
Auf einen außen liegenden Sonnenschutz konnte dank des guten g-Wertes von Okawood verzichtet werden (25 Prozent Lichttransmission an der Südseite bei niedrigem und 15 Prozent bei hohem Sonnenstand), die Umgebung spiegelt sich so ungehindert in den Glasflächen. Gleichzeitig bedeutet der Verzicht auf den Sonnenschutz geringere Montagekosten und eine leichtere Reinigung der Fassaden. Die Glaselemente bestehen innenseitig aus 8 mm starkem Einscheibensicherheitsglas mit UV- und Wärmeschutzschicht. Der Scheibenzwischenraum mit der Holzeinlage beträgt 18 mm. Als Außenglas dient ebenfalls 8 mm dickes ESG in den oberen Riegelfeldern, während im untersten Riegelfeld ein Verbundsicherheitsglas eingesetzt ist.
Haustechnik
So einfach der Baukörper, so einfach die Gebäudetechnik: Die Lüftung erfolgt durch ein mechanisches System. Es saugt über verdeckte Bodenkanäle Frischluft an und leitet sie am Fußpunkt der Fassade in den Raum. Dachventilatoren sorgen für den notwendigen Unterdruck, Öffnungsflügel sind nicht vorhanden. Im Sommer lässt sich so eine ausreichende Nachtabkühlung erreichen, im Winter erwärmen Heizkörper in den Kanälen die Frischluft. Außerdem verfügt das Gebäude in einigen Abschnitten der Bodenplatte über eine Bauteilaktivierung.
Weitere Informationen
Im Isolierglas integrierte Holzlamellen bba 522
Architekt: Planungsbüro Eckhard Ernst, Stuttgart
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