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Anforderung:
Permanentes Verhindern einer Aufheizung bei vollverglaster Doppelfassade
Lösung:
Vollautomatischer Sonnenschutz per Messtechnik bei Abwesenheit – individuelle “Freigabe“ bei Nutzer-Präsenz
Mit seiner skulpturalen Fassade ist das Cube Berlin ein Hingucker. Die prismenförmigen Glasflächen spiegeln die Umgebung und lassen das Gebäude ständig anders aussehen, je nach Blickwinkel, Wetter und Tageszeit. Hinter den vollverglasten Faltungen verbergen sich von außen nicht einsehbare Balkone und Ausgucke für die Mieter.
Der 42,5 m hohe Würfel beherbergt auf zehn Geschossebenen rund 17 500 m2 Büroflächen, die flexibel ausbaufähig sind: Aktivitätsbasiertes Arbeiten, dynamisches Büro, organisationsübergreifende Kommunikation, Mehrmieterbelegung. Das Cube Berlin bietet für alle modernen Arbeitsplatztrends die notwendige digitalisierte Umgebung wie Inhouse Navigation, das Tracking von Personen und Gegenständen oder Zugangskontrolle durch Personenerkennung.
Künstliche Intelligenz
Das Ziel des Smart Building-Konzepts ist die optimale Unterstützung durch intelligente Technologien. Die bahnbrechende Innovation hierbei ist die speziell für das Cube Berlin entwickelte KI (künstliche Intelligenz): Das sogenannte „Brain“ vernetzt die gesamte Gebäudetechnik und macht das Cube Berlin erst wirklich „smart“. Dafür wurden rund 3 800 Sensoren bzw. Beacons installiert. Durch die ständige Kommunikation der Systeme untereinander wird das Nutzerverhalten kontinuierlich analysiert und interpretiert. Auf diese Weise kann der Betrieb des Gebäudes fortlaufend optimiert werden. Das selbstlernende System erkennt Verbesserungsbedarf und macht Vorschläge, wie sich Räume z. B. effizienter nutzen lassen.
Den Mietern steht für die selbständige Bedienung eine von Thing-it speziell für das Cube entwickelte App zur Verfügung, mit der sie Raumklima, Zugangsberechtigungen und Services steuern können. Per App werden auch die Parkplatzvergabe in der Tiefgarage und die Raumverteilung beim Desk Sharing gesteuert. Das Brain erkennt den Mitarbeiter über eine Bluetooth-Schnittstelle auf seinem Smartphone und kann ihm für jeden Arbeitsplatz die individuellen Raumklimaeinstellungen einstellen.
Sonnenschutz
Ein wesentlicher Baustein für die optimale Büronutzung ist die vollverglaste, hinterlüftete Doppelfassade mit ihrer spiegelnden Außenhaut. Sie ermöglicht eine optimale Tageslichtausbeute und erlaubt auch die natürliche Belüftung und schützt vor solarem Wärmeeintrag.
Um das Aufheizen des Fassadenzwischenraums in den Sommermonaten zu verhindern, wurden hier intelligent gesteuerte Warema Raffstoren E 80 AF mit BAline Steuerung eingebaut, die mit den Mitarbeitern kommunizieren.
Solange niemand im Raum ist, reagiert der Sonnenschutz vollautomatisch auf die Informationen der Messtechnik. Bei Präsenz erfolgt eine Behangfahrt bzw. Lamellennachführung – jedoch erst nach Freigabe durch den Nutzer. Die Mitarbeiter im Raum erhalten dazu Nachrichten über die hausinterne App. Erst wenn der Nutzer einverstanden ist, erfolgt die Reaktion des Sonnenschutzes.
Architekten: 3XN, Kopenhagen/Stockholm/New York/Sydney
https://3xn.com/
Planung UG: Maedebach & Redeleit Architekten, Berlin
Tragwerksplaner: Remmel + Sattler Ingenieurgesellschaft, Frankfurt/Berlin
Fassadenplaner: DS-Plan, Stuttgart; TAW Weisse, Hamburg
Smart Building: CA Immo, Wien; Thing-it, Bad Homburg; Drees & Sommer, Stuttgart
Brandschutz: hhpberlin, Berlin
Gebäudetechnik: DS-Plan, Berlin/Frankfurt
Fassadenbauer: GIG Fassaden GmbH, Attnang-Puchheim/AT
Gebäudeautomation: Kieback&Peter GmbH & Co. KG, Berlin
Nutzfläche: 17 500 m²
Fertigstellung: Februar 2020
Reimund Jessberger, Smart Building Solutions, Warema: „Mit diesen intelligenten Steuerungsmaßnahmen erreicht das Cube Berlin eine hohe Sonnenschutz-Akzeptanz der Nutzer“.