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Energieproblematik Paroli bieten

Neubau eines Doppelhauses in Rietberg
Energieproblematik Paroli bieten

Bei diesem Doppelhaus galt es, gestalterisch anspruchsvolle Elemente mit funktionaler Solararchitektur zu verbinden. Zusätzlich setzte man auf wärmende und kühlende Wände.

Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr/jo

Alleine geht’s, gemeinsam geht’s besser. Nach diesem Motto haben sich Bauunternehmer Andreas Bohmeier aus Rietberg-Mastholte, das Gütersloher Architektenteam Mertens + Kirchhoff und verschiedene Handwerker aus der Region Gütersloh zu einer Kooperation mit dem Namen Fair-Haus-Handwerkerteam zusammengeschlossen. Ein gelungenes Projekt dieser Gruppe ist ein rund 300 m2 großes Solardoppelhaus, das in diesem Jahr auf einem rund 560 m2 großen Gelände der Landesgartenschau in Rietberg realisiert wurde. Ziel ist, anhand dieses Gebäudes dem breit gefächerten Publikum der Landesgartenschau das Bauen unter ökologischen Gesichtspunkten näher zu bringen.
Bauherr profitiert
„Von dem Zusammenschluss profitiert der Bauherr im hohen Maße. Er bekommt zum Beispiel sämtliche Leistungen aus einer Hand geliefert und hat es nur mit einem Ansprechpartner zu tun. Er kann sich hundertprozentig auf unser jahrelanges Know-how verlassen und erhält nur Qualitätsarbeit. Wir liefern maßgeschneiderte Lösungen für seinen privaten Lebensraum. Ein Architektenhaus mit individueller Planung, konstruktiver Sicherheit und hochwertiger Ausführung“, erklärt Bauunternehmen Bohmeier.
Beide Doppelhaushälften des Solarhauses werden verkauft. Die linke Hälfte konnte sofort veräußert werden. Die zweite Hälfte steht seit diesem Monat zum Verkauf und diente bislang als Besichtigungsobjekt für die Besucher der Landesgartenschau.
Herausgezogene Sparren
Offenheit, Verschmelzung und Verbundenheit mit der Natur sind drei der wichtigsten Leitgedanken des Entwurfs. Die besondere Gebäudeform und die flachen Dachneigungen vermitteln den Eindruck, dass das Haus aus dem Gelände gewachsen ist. Der im südlichen Bereich angelegte Feuchtbiotop konnte landschaftsarchitektonisch durch „herausgezogene“ Sparren in den Gesamtentwurf integriert werden. Der naturnahe Charakter kommt auf diese Weise noch mehr zum Ausdruck. Innen setzt sich die freizügige Architektur fort. Viel Licht und klare Formen sorgen hier für eine helle und aufgeschlossene Wohnatmosphäre. Großen Anteil an der harmonischen Ausstrahlung des Hauses hat der Einfluss eines Feng-Shui Experten. Die Doppelhaushälften und besonders die Gartenanlage demonstrieren, wie durch diese Harmonielehre wohltuende Lebensräume geschaffen werden können, die Ausgeglichenheit und Frieden in Einklang bringen sollen.
Architekt Kirchhoff: „Das Doppelhaus bietet gestalterisch ansprechende Elemente kombiniert mit funktionaler Solararchitektur. Solararchitektur
bedeutet, den Heizenergiebedarf mit Hilfe des solaren Energiepotenzials auf ein Minimum zu begrenzen. Ziel war, ein Haus zu entwickeln und zu gestalten, das den steigenden Anforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes gerecht wird. Im Mittelpunkt stehen demzufolge praxisgerechte und zukunftsweisende Lösungen, die der Energieproblematik wirkungsvoll Paroli bieten.“
Solare Wärmegewinne
Die Sonne bietet unerschöpfliche kostenlose Energie. Bohmeier: „In Deutschland liefert die Sonne uns täglich kostenlos achtzig Mal mehr Energie, als wir tatsächlich brauchen. Deshalb haben wir unser Augenmerk besonders auf solare Wärmegewinne gelegt und sie im hohen Maße in die Planung einfließen lassen.“
Ein großer Teil der Dachfläche ist mit Photovoltaikpaneelen zum Stromerzeugen versehen. Die Anlage für die thermische Warmwassererzeugung dient auch zum Unterstützen der Heizungsanlage. Diese Energiegewinne produzieren ca. die vierfache Eigenbedarfsmenge. Der Überschuss an Energie kann zum Herstellen von Wasserstoff genutzt werden, der wiederum für den Betrieb eines eigenen Blockkraftwerkes einsetzbar ist. So können die Bewohner unabhängig von steigenden Energiepreisen leben.
Konsequenterweise ist das Gebäude zur Sonne hin orientiert. Zudem werden mit einer kompakten Gebäudehülle und einer lückenlosen Wärmedämmung die Transmissionsverluste minimiert. Der Energiebedarf beträgt ca. 30 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Damit entspricht es dem KfW-40 Standard.
Wandflächenheizung und -kühlung
Interessant ist zudem der Einsatz der neuen Wandflächenheizung und -kühlung KS-QuadroTherm. Sie wurde im Solardoppelhaus in die KS-Quadro-Haustrennwand integriert. Mit ihr werden die angrenzenden Wohnräume im Winter kostensparend beheizt und im Sommer gekühlt. Die Wandflächenheizung ist geräuschlos, energiesparend und umweltfreundlich und mit regenerativen Energiequellen zu kombinieren. In Verbindung mit einer Wärmepumpe können zum Beispiel die Vorlauftemperaturen um ca. 20 % auf rund 35 °C gesenkt werden, was den Heizenergiebedarf deutlich senkt.
Der Clou sind die in der Wand integrierte Installationskanäle. Sie werden bereits seit Jahren für die Elektroinstallation – KS-QuadroE – eingesetzt. KS-QuadroTherm nutzt diese Kanäle zur Heizungsinstallation. Ein vorgefertigtes Heizungsrohrsystem wird durch die senkrechten Installationskanäle der Wand geführt. Das Rohrsystem Rautherm S der Firma Rehau kommt hierbei zum Einsatz.
Im Winter wird durch die Rohre warmes Wasser geleitet und die Wand erwärmt sich. Wie beim Kachelofen gibt sie die Strahlungswärme in den Raum ab. Die Luft erwärmt sich ohne Staubaufwirbelung langsam und gleichmäßig. Es gibt kaum Luftbewegungen, so dass Staubbelastung und Zugluft vermieden werden. Im Sommer kann die Wand zum Kühlen der Räume genutzt werden. Hierbei wird kaltes Wasser in das Leitungssystem geführt.
bba-Infoservice Bausystem KS-Quadro 513 Wandheizung/-kühlung 514 Rohrsystem Rautherm S 515
www.mertens-kirchhoff.de
Architekten: Mertens + Kirchhoff Architektengemeinschaft, Gütersloh
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