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Trittschallschutz von Treppen für Doppel- und Reihenhäuser verschärft

Entwurf zu DIN 4109–5 veröffentlicht
Neue erhöhte Anforderungen

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Im Mai 2019 wurde der Entwurf zu DIN 4109–5 veröffentlicht. Damit wurden nach fast 30 Jahren die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz überarbeitet. Daraus ergeben sich relevante Änderungen für die Planung und Ausführung, besonders für den Trittschallschutz bei Treppen und Balkonen.

Anforderung:

Erhöhte Anforderungen beim Trittschallschutz von Treppen

Lösungen:

Trittschalldämmelement für gewendelte Treppenläufe – entspricht sogar Schallschutzstufe III nach VDI 4100


Solitair Kluth B.Eng., Bauphysikerin Produktmanagement, Schöck Bauteile GmbH | be

Die DIN 4109–5 definiert die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz im Wohnungsbau und in gemischt genutzten Gebäuden und soll zukünftig das Beiblatt 2 zu DIN 4109:1989–11 sowie die DIN Spec 91314:2017–01 ablösen. Nach Erscheinen der neuen Mindestanforderungen nach DIN 4109–1 im Jahr 2016 wurde die DIN Spec 91314 veröffentlicht mit dem Ziel, den Übergang zwischen Beiblatt 2 und DIN 4109–5 sicherzustellen. In der Praxis wurde jedoch das Beiblatt 2 bis heute weiterverwendet.

Bedeutung der erhöhten Anforderungen

Es ist bekannt und durch Gerichtsurteile bestätigt, dass im Qualitäts- und Komfortwohnungsbau die Mindestanforderungen der DIN 4109 nicht mehr ausreichen. Zur Bauabnahme sind die anerkannten Regeln der Technik (a.R.d.T.) geschuldet. Doch woher wissen Planer oder Bauherr, welche a.R.d.T. zur Bauabnahme gelten? Daher orientieren sich Bauherren und Nutzer häufig an den erhöhten Anforderungen, die damit den privatrechtlichen Mindestanforderungen entsprechen und in einer werkvertraglichen Vereinbarung festgehalten werden.

Trittschallschutz von Balkonen

Die größten Änderungen im Entwurf zu DIN 4109–5 betreffen die erhöhten Anforderungen an den Trittschallschutz von Balkonen – im Entwurf definiert mit einem bewertetem Norm-Trittschallpegel von L’n,w= 58 dB. Damit liegen zwar erstmals erhöhte Anforderungen an Balkone nach DIN 4109 vor; diese entsprechen in ihrer Höhe jedoch den Mindestanforderungen nach DIN 4109–1:2018–01. Laut Entwurf zu DIN 4109–5 ergibt sich durch die erhöhten Anforderungen ein wahrnehmbar höherer Schallschutz gegenüber den Mindestanforderungen nach DIN 4109–1. Nach diesem Grundsatz wäre es nicht zulässig, die Mindestanforderungen als erhöhte Anforderungen aufzunehmen. Die DIN Spec 91314 hatte L’n,w= 49 dB vorgeschlagen, was nicht aufgegriffen wurde. Da es sich derzeit jedoch um einen Entwurf handelt, bleibt abzuwarten, wie sich die erhöhten Anforderungen zur Veröffentlichung der Norm entwickeln.

Verschärfter Trittschallschutz
in Doppel- und Reihenhäusern

Eine signifikante Verschärfung im Entwurf zu DIN 4109–5 liegt beim Trittschallschutz von Treppen in Doppel- und Reihenhäusern vor. Mit aktualisierten Mindestanforderungen nach DIN 4109–1:2016–07 bzw. 2018–01 wurden die Anforderungen von L’n,w= 53 dB auf L’n,w= 46 dB verschärft und entsprechen damit den erhöhten Anforderungen nach Beiblatt 2 zu DIN 4109. Da in diesem Fall ebenfalls keine wahrnehmbare Verbesserung zwischen Mindestanforderungen und erhöhten Anforderungen vorliegen würde, wurden bereits in DIN Spec 91314 verschärfte Anforderungen definiert, die auch in den Entwurf zu DIN 4109–5 übernommen wurden. Damit liegen die erhöhten Anforderungen an den Trittschallschutz von Treppen in Doppel- und Reihenhäusern bei L’n,w = 41 dB.

Für das sichere Einhalten der Anforderungen ist nicht nur entsprechende Planung, sondern auch die Wahl der verwendeten Produkte entscheidend. Die Schöck Tronsole bietet ein Produktprogramm für Trittschallschutz bei massiven Treppen. Aufeinander abgestimmte Varianten des Trittschallschutzsystems sorgen bei geraden wie gewendelten Treppen für sehr gute Trittschalldämmung – schnell und einfach einzubauen.

Speziell für gewendelte Treppenläufe wurde das Trittschalldämmelement Tronsole Typ Q entwickelt. Dieses ermöglicht bei den in Doppel- und Reihenhäusern oft eingebauten gewendelten Treppenläufen den trittschallgedämmten Anschluss an die Haustrennwand und sorgt so für optimale akustische Entkopplung. Erst kürzlich hat Schöck sein Produktprogramm einer erneuten, erweiterten Prüfung nach DIN 7396 unterzogen, bei der die vor sechs Jahren in einer ersten Prüfung erreichten Kennwerte erneut bestätigt wurden. Tronsole Typ Q hält nicht nur die erhöhten Anforderungen, sondern auch die Schallschutzstufe III nach VDI 4100 sicher ein.


Besonders die Anpassung der erhöhten Anforderungen an Treppen in Doppel- und Reihenhäuser ist ein großer Fortschritt des Entwurfs zu DIN 4109–5 im Vergleich zu den bisher geltenden Anforderungen. In den vergangenen drei Jahren waren die Anforderungen für viele Planer unklar.

Die DIN 7396 ermöglicht seit 2016 erstmals eine einheitliche Prüfung von Trittschalldämmelementen für massive Treppen und damit eine Vergleichbarkeit von Produkten. Des Weiteren verweist die DIN 4109–32 auf die DIN 7396, was einen großen Vorteil für die Nachweisführung bietet.


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