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Bunte Farbpalette gegen Lärm

Schallschutzelemente an der A 66
Bunte Farbpalette gegen Lärm

Vera Kleinjung / jo

Die A 66 zählt zu den wichtigsten Verbindungsstraßen im Rhein-Main Gebiet und ist die meist befahrene Autobahn der Bundesrepublik. Eine Verbreiterung auf sechs Spuren war daher unerlässlich.
Der Umbau der wichtigen Verkehrsader erfolgte in drei Phasen: Zunächst wurde der Streckenabschnitt zwischen der Tankstelle Weilbach und dem Krifteler Dreieck auf sechs Spuren verbreitert.
Im Zuge dieser Maßnahme mussten drei Brücken abgerissen und wieder neu aufgebaut werden. Außerdem war die Anschlussstelle in Hattersheim komplett umzubauen. Dabei entstand auch eine neue Verbindung zur Landesstraße 3011 von Hattersheim nach Kriftel.
Der zweite Bauabschnitt erstreckt sich auf das Gebiet zwischen Wiesbadener Kreuz und Hofheim. Auch in diesem Bereich wurden die Anschlussstellen umgebaut und neue Brücken erstellt.
Zum dritten Bauabschnitt, der nach der Fußball WM 2006 begonnen wurde, zählte der sechsspurige Ausbau zwischen Hofheim und der Tankstelle Weilbach. Im Streckenabschnitt Hattersheim waren die Ausbauarbeiten der Fahrbahnen und der Auf- und Abfahrten soweit abgeschlossen, dass mit der Errichtung der Lärmschutzwand begonnen werden konnte.
Dimensionierung der Schallschutzmaßnahmen
Vor Beginn der Planungsarbeiten wurde zunächst ein Schallschutzgutachten erstellt, das die Dimensionierung und Ausführung der Wand vorschrieb.
Die Lärmschutzelemente waren teilweise beidseitig reflektierend, teilweise einseitig hochabsorbierend auszuführen. Die Höhe der Wände ist gestaffelt von 1,00 Meter im Bereich der Anschlussstelle bis zu 9,00 Meter an den geraden Streckenabschnitten.
Der gesamte Lärmschutz wurde in sechs Teilbereiche aufgegliedert, von denen der zweite mit 628 Meter der längste und mit 9,00 Metern der höchste ist.
Dieser Wandabschnitt besteht aus jeweils drei übereinander gesetzten Elementen mit einer Höhe von drei Metern pro Bauteil.
Die Wandvorderseiten waren gemäß den Vorgaben der Planer, der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung und des Kompetenzzentrums Bauwerksentwurf Wiesbaden, in senkrechter Rippenstruktur und im Raster e=10 cm bei einer Höhe von 50 cm auszuführen. Im Höhenraster befindet sich alle 50 cm eine Scheinfuge.
Die einzelnen Elemente sind an der Vorderseite hoch lärmdämmend, teilweise auch hoch absorbierend oder reflektierend.
Die hoch absorbierenden Elemente kommen beispielsweise im Bereich der Auffahrt zum Einsatz.
Auf dem geraden Streckenabschnitt der Autobahntrasse wurden die reflektierenden Elemente eingebaut. Die Wandrückseiten wurden ebenfalls reflektierend ausgeführt.
Zur optischen Gestaltung erhielten sie eine waagerechte Besenstruktur sowie eine Scheinfuge im Höhenraster von 50 cm.
Sämtliche Elemente für die Lärmschutzwand wurden im Werk der F.C. Nüdling Fertigteiltechnik als bewehrte Stahlbetonfertigteile im Nass-in-Nass-Produktionsverfahren hergestellt. Dabei kam teilweise das Zwei-Schicht-Verfahren zur Anwendung.
Die hochabsorbierenden Bauteile bestehen aus einer 16 cm dicken Tragschale aus Stahlbeton sowie einer Vorsatzschale aus speziellem Phonolith-Beton.
Abstraktes Landschaftsbild
Beim Bau von Schallschutzwänden kommt es neben dem Schutz der Anwohner vor dem Verkehrslärm auch auf eine abwechslungsreiche Gestaltung an.
Jede Wand stellt eine Begrenzung dar, die es sowohl für die Autofahrer als auch für die Anwohner auf der Rückseite optisch aufzulösen gilt.
Für den Streckenabschnitt Hattersheim an der A 66 wurde ein Farbschema in 15 verschiedenen Naturtönen auf der Vorderseite und sechs Farben auf der Rückseite erarbeitet.
Insgesamt kamen vier Brauntöne, drei Grüntöne, vier Gelbnuancen und vier Rottöne zum Einsatz. Die Schattierungen wurden jeweils von hell nach dunkel abgestuft.
Je nach Zusammensetzung der Farbflächen wirkt die Wand teilweise wie eine überdimensionale Malerpalette oder wie ein abstraktes Landschaftsbild. Auf diese Weise entsteht, speziell für die Kraftfahrer auf der Autobahn, trotz der großen Höhe der Lärmschutzwand, ein abwechslungsreiches Bild.
Monotonie und der gefürchtete „Tunneleffekt“ lassen sich so erfolgreich vermeiden.
Die Einfärbung der Betonteile erfolgte aufgrund der Vielzahl der Farbtöne und aus Umweltschutzgründen bereits im Werk durch eine spezielle Farbbeschichtung.
Weitere Informationen
Lärmschutzwände bba 548
Planung: Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung und Kompetenzzentrum Bauwerks- entwurf Wiesbaden
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