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Formvollendet

Modernisierung eines Hotels in Montabaur
Formvollendet

Seit dem letzten Jahr bietet das Schloss Montabaur ein neu gestaltetes Business-Spa zur Entspannung an. In nur drei Monaten Umbauzeit verwandelte sich das überholte „Schwimmbad-Sauna-Fitness“-Konzept der 80er Jahre in ein architektonisches Gesamtkunstwerk mit Spa-Bereich der Neuzeit. Für die fließend-amorphen Formen kam ein formbarer, feuchtebeständiger Werkstoff zur Verwendung.

Schloss Montabaur liegt zwischen Frankfurt und Köln im südlichen Westerwald. Das 4-Sterne Hotel gehört zu den besten Tagungshotels Deutschlands und hat sich mit über 70 000 Übernachtungen pro Jahr zu einem der größten Hotelbetriebe in Rheinland-Pfalz entwickelt.

Um den Schlossberg mit seiner imposanten Aussicht schmiegen sich sechs Gästehäuser, in denen sich der größte Teil der 287 Hotelzimmer befinden. Nur der Schwimmbad/Sauna-Bereich konnte mit der rasanten Entwicklung des Tagungshotels und mit seinem hohen Anspruch an Komfort und Professionalität nicht mehr mithalten.
Die Akademie Deutscher Genossenschaften ADG, Eigentümerin von Schloss Montabaur, entschloss sich deshalb, ein komplett neues Konzept für einen Spa der „Business-Class“ entwerfen zu lassen. Gestalterisches Highlight im neuen Spa- und Wellnessbereich sind die zahlreichen fließenden, amorphen Formen, die sich zu Relax-Kokons, zu einer Entspannungsröhre und zu Erlebnisduschen zusammenfinden. Grundlage für diese komplexe Aufgabe musste ein Baustoff sein, der leicht verarbeitbar ist, sich frei formen lässt, eine hohe Feuchtebeständigkeit und Wärmeisolation aufweist sowie problemlos verfliesbar ist. Die Wahl fiel auf die Bauprodukte von wedi.
Neues Leitsystem
Aufgrund des bisherigen labyrinthischen Grundrisses entschied das Architekturbüro Graf, Dernbach, das ganze Geschoss zu entkernen, die Fläche neu zu gliedern und durch das Hinzunehmen einer ebenfalls veralteten Kegelbahn zu vergrößern. Die einzelnen Funktionsbereiche wurden neu geordnet und definiert, die Umkleide- und Duschbereiche sowie die Verkehrswege optimiert. Entlang eines organisch-wellenförmigen Pfades liegen nach Logik geordnet alle relevanten Funktionen wie Handtuchausgabe, Duschen, Massageräume etc.
Dieser Erschließungspfad, gerahmt mit Flusskieseln, mündet an einer Plaza, auf der sich der Gast entscheiden kann, ob er ins fast 20 m lange Schwimmbad abtauchen, in die Saunazone mit Dampfbad, Biosauna oder Finnischer Sauna (mit Panoramafenster) entschwinden oder in der Entspannungsröhre beziehungsweise in einem der Relax-Kokons die Augen schließen oder gar Wechselfußbäder genießen möchte. Beleuchtung und Farbe spielten bei der Schaffung von unterschiedlichen Atmosphären in den einzelnen Zonen eine wichtige Rolle. Dreh- und Angelpunkt des Architekturkonzeptes ist jedoch die stilsichere und prägnante innenarchitektonische Formgebung: Harte, kantige Elemente treffen hier ganz bewusst auf fließend, amorphe Formen.
Freie Formen und hohe Vorfertigung
Dass diese Lösung überzeugt, zeigt sich insbesondere bei den runden Kokons, sieben in die Wand integrierte „Höhlen“ mit streng geradlinigen Liegen sowie Sitzen mit dazugehörigen Fußbecken. Ebenso wie bei der Entspannungsröhre mit Wasserbetten und faseroptischer Beleuchtung sowie bei den drei Erlebnisduschen. Sie alle wurden speziell für dieses Business-Spa entworfen und sollten in kleiner Stückzahl gefertigt werden können. Ein Unterfangen, bei dem die Wahl des Baustoffes wohl überlegt sein musste.
„Wir haben uns lange auf dem Markt umgesehen“, so Graf, „doch schlussendlich fiel die Wahl einstimmig auf wedi.“ Die Eigenschaften der Systembaustoffe wie geringes Gewicht, leichte Verarbeitbarkeit, hohe Wärmeisolation und Feuchtebeständigkeit waren für Architekt und Verarbeiter sehr überzeugend. Darüber hinaus nahm wedi ihnen einen Großteil der Arbeit ab: Nach den Zeichnungen des Architekten wurden bei wedi Freigabezeichnungen erstellt und im Anschluss dann die Elemente teils aus Bauplatten auf Maß gefertigt und gebogen, teils aus dem vollen Schaum geschnitten. Allein die Entspannungsröhre besteht aus 27 Einzelteilen, die vor Ort nur noch zusammengeklebt und verfliest beziehungsweise verputzt werden mussten.
„Im Endeffekt war es eine Kombination aus dem wedi Material an sich und dem hohen Vorfertigungsgrad, die es uns ermöglichte, den vorgegebenen Zeitrahmen von nur drei Monaten Umbauzeit termingerecht einhalten zu können,“ zieht Graf im Nachhinein das Resümee. „Hätten wir auf der Baustelle die Elemente noch bearbeiten, um sie gegen Feuchtigkeit, Dampf und Wasser unempfindlich zu machen, und alle Formen vor Ort „von Hand bauen“ müssen, wäre uns nicht nur der Zeit- sondern auch der Kostenplan aus dem Ruder gelaufen.“
Da der Torbogen des Schlosses sehr eng und niedrig ist, war keine ausreichende Zufahrt für den LKW vorhanden. Er wurde deshalb auf einem Parkplatz an der Hauptstraße abgestellt, und der Hausmeister des Schlosses fuhr die Paletten mit einem Traktor und einem kleinen Anhänger den Berg hinauf.
Bauplatte
Hinter der „wedi Bauplatte“ verbirgt sich eine leichte, stabile, wasserundurchlässige und wärmedämmende Platte aus beidseitig gewebeverstärktem, mörtelbeschichtetem extrudiertem Polystyrol-Hartschaum, die in unterschiedlichen Breiten und Stärken, als u-förmiges Element und sogar rund gebogen erhältlich ist. Ihre raue, zementäre Oberfläche bildet einen idealen Untergrund für Fliesenverklebungen im Dünnbettverfahren und für das Aufbringen von Putz. Das innovative Material ist auch die Basis für die eigene Produktpalette, zum Beispiel für Wannenträger, die die freie Platzierung von Badewannen, auch mitten im Raum, ermöglichen – oder für die Duschelemente-Serie „Fundo“ und Wellnessoase „Sanoasa“.
Dipl. Ing. Martin Lottmann, Leiter Anwendungstechnik bei wedi: Planungsgrundlagen für Bauen ohne Barrieren im Bad. Zu beachten sind für den öffentlichen Bereich die DIN 18024 Teil 1 und Teil 2 sowie für Wohnungsbau die DIN 18025 Teil 1 und Teil 2. Aus diesen DIN-Normen ergeben sich Grundsätze zum Beispiel hinsichtlich Bewegungsflächen in der Dusche und damit auch hinsichtlich Raumgröße. Ebenfalls angesprochen werden dort die Produktanforderungen wie z. B. an Armaturen, Beleuchtung oder Bodenbeläge. Wichtig zu wissen: In der DIN 18025, die den Wohnungsbau regelt, wird zwischen rollstuhlgerecht und barrierefrei unterschieden. Das heißt: Nicht alles, was barrierefrei ist, ist auch rollstuhlgerecht. Trotz aller Vorgaben sollte man wissen, dass DIN-Normen jedermann zur Anwendung frei stehen. Man kann sie anwenden, muss es aber nicht. Manchmal ist sogar ein Abweichen von der Norm notwendig, um eine bessere Lösung in der Praxis zu erreichen.
Planung: Architekturbüro Graf, Dernbach
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