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WDV-System: fachgerecht ausgeführt mit allgemein bauaufsichtlicher Zulassung

Fokus auf Wärmedämmverbundsysteme
Nutzen und Ästhetik

Firmen im Artikel
Mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDV-System) wird ein Gebäude energetisch saniert, idealerweise kombiniert mit einer gestalterischen Ausführung. Generell steigert eine effiziente Dämmung  den Wert des gesamten Gebäudes. Viele Facetten spielen dabei eine Rolle, von der Auswahl der verschiedenen Systeme über Dämmstoffarten bis hin zur gestalterischen Vielfalt durch Strukturtechniken und Oberputze.

Anforderung:

Langfristige Aufwertung durch thermische Sanierung: Bestandsbau energetisch gleichwertig wie Neubau

Lösung:

Fachgerechte Ausführung von WDV-System mit allgemein bauaufsichtlicher Zulassung plus individuell hochwertige Gestaltung


Markus Haberland, Susanne Rietzler, Achim Gebhart, Produktmanagement/Bauberatung Baumit GmbH | be

Ist die Entscheidung für eine Dämmung mit WDV-System gefallen, wird eine der ersten Fragen vor Baubeginn die nach dem passenden Dämmstoff sein. Den einzig richtigen Dämmstoff als solches gibt es natürlich nicht. Es gilt, den äußeren Anforderungen wie Brandschutz oder Vorstellungen des Bauherren gerecht zu werden. Von den etablierten und bewährten Dämmstoffen sind z.B. EPS, Mineralwolle oder Holzfasern zu nennen.

Die Verwendung von EPS-Dämmplatten ist eine wirtschaftliche Variante, um ein WDV-System zu erstellen. Langzeiterfahrungen mit EPS-Platten liegen zur Genüge vor. Mit dem Einbau zusätzlicher Brandriegel wird in der Brandklassifizierung die Einstufung schwer entflammbar als System erreicht.

Bei der Anwendung von Mineralwolle-Dämmplatten wird Steinwolle eingesetzt. WDV-Systeme mit diesen Platten sind zum größten Teil nicht brennbar, die Klassifizierung ist abhängig von den verwendeten Putzsystemen. Die Diffusionsoffenheit gegenüber Wasserdampf ist vergleichbar mit einer ruhenden Luftschicht und dadurch sehr hoch.

Holzfaserdämmplatten haben im Vergleich zu anderen Dämmplatten ein geringeres Wärmedämmvermögen. Ihr Vorteil liegt in der Herstellung aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz; im Nass- oder Trockenverfahren werden aus Holzfasern Platten gepresst. Die Platten sind dadurch vor allem für Kunden interessant, die Wert auf Ökologie und Nachhaltigkeit legen. Aufgrund der größeren Rohdichte ist ein höheres Wärmespeicherverhalten gegeben, was ein zeitlich verzögertes Abkühlverhalten an der Außenfläche und damit eine größere Verschmutzungsresistenz bewirkt. Holzfaserdämmplatten werden als WDV-System auch auf Massivmauerwerk verwendet, so eignen sich diese Platten auch für die Sanierung von Bestandsgebäuden.

Effizienz und Nachhaltigkeit von WDV-System

Gedämmte Gebäude leisten einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von Energie und CO2 und haben damit direkten Einfluss auf Klima- und Umweltschutz. Das von der Bundesregierung ausgesprochene Ziel, die Treibhausgase bis 2030 um 40% zu reduzieren, kommt einer Einsparung von 50 bis 60 Millionen Tonnen CO2 gleich. Nach aktuellen Studien ist der Energieeinsatz, der zur Herstellung von Dämmstoffen erforderlich ist, nach zwei Monaten bis maximal zwei Jahren mengenmäßig durch eingesparte Heizenergie ausgeglichen.

Unabhängig davon kann davon ausgegangen werden, dass zukünftig der CO2-Fußabdruck eines Gebäudes nicht von der Heizenergie, sondern von dessen Konstruktion bzw. den Baustoffen geprägt sein wird. Die Dämmstoffwahl ist unter diesem Aspekt ein wichtiges Kriterium. Bei der Betrachtung des CO2-Fußabdrucks werden sämtliche Produktphasen bei Herstellung, Nutzung, Entsorgung beleuchtet und erfasst.

Dämmstoffvergleich in Studie

In einer Studie des ifeu-Instituts (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) wurden verschiedene Dämmstoffarten u.a. auch für Fassadendämmung verglichen. Die Dicken der Dämmstoffplatten wurden so gewählt, dass sich im Bauteil die gleichen Dämmwerte ergeben. Angesetzt ist der Betrachtungszeitraum über eine Nutzungsdauer von 50 Jahren. Durchgeführt wurde diese Studie im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Baden-Württemberg.

Im Ergebnis erzielten die Dämmstoffe aus EPS, Mineralwolle und Holzweichfaser eine besonders gute Bewertung. Anzumerken ist, dass in der Studie die Entsorgung besondere Beachtung findet. Ebenso lieferte die sogenannte graue Energie, die den Energieaufwand bei der Herstellung dem Einsparnutzen nach Einbau gegenüberstellt, ein sehr gutes Ergebnis – insbesondere wenn die Dämmleistung große Ersparnis bei der notwendigen Heizenergie bringt, wie z.B. beim Plusenergiehaus.

Plusenergiehaus

Der energetische Gebäudeenergie-Standard hat rückblickend auf die letzten 20 Jahre eine rasante Entwicklung hinter sich – Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Nullenergiehaus, Plusenergiehaus. Der Energiestandard hat sich zunehmend verbessert und beschreibt, wie hoch der benötigte Energiebedarf pro Quadratmeter Energiebezugsfläche sein darf.

Im Fall des Plusenergie-Standards führt der Betrieb des Gebäudes zu Energiegewinnen, d.h. es wird hier mehr Energie erzeugt als verbraucht. Der benötigte Energiebedarf wird z.B. aus Sonnenenergie über hausinterne Technik selbst erzeugt.

Neben der erforderlichen Gebäudetechnik, die für eine effiziente Versorgung mit Warmwasser, Raumwärme und Strom notwendig ist, trägt vor allem auch die optimal abgestimmte Gebäudehülle zum Erreichen dieses Standards bei. Einen wichtigen Beitrag leisten WDV-Systeme, um Transmissionswärmeverluste gering zu halten. Die Bundesregierung strebt bis 2050 einen komplett klimaneutralen Gebäudebestand an. Mit Gebäuden mit Plusenergiestandard kann dieses Ziel schon heute erreicht werden.

Kreative Gestaltung der Oberflächen

Bei der energetischen Sanierung mit WDV-Systemen eröffnen sich viele Möglichkeiten für die Fassadengestaltung. Die Gesamtoptik des Gebäudes kann sich dadurch grundlegend verändern. Bereits durch Farbe ist eine Neugliederung möglich. Strukturunterschiede gliedern und gestalten Flächen zusätzlich. Ein besonders schöner Effekt entsteht, wenn sich mit einem Farbton allein durch Schattenwirkung unterschiedliche Farbnuancen ergeben. Auch Teilbereiche lassen sich zusätzlich zu einem weiteren Farbton mit einer anderen Struktur gestalten, was die Trennung der Flächen hervorhebt.

Eine einfach zu erstellende und auch auf größeren Flächen anwendbare Strukturtechnik ist der sogenannte Besenzug, der auch häufig an historischen Fassadenflächen zu sehen ist. Allein mit dieser Technik können unterschiedliche Strukturen erzielt werden, je nachdem mit welchem Putz, welchem Werkzeug oder in welche Richtung die Oberfläche bearbeitet wird. Der Putz-Auftrag erfolgt in stets gleichmäßiger Schichtstärke. Hier ist vorab zu testen, ob sich das zu verwendende Material gut strukturieren lässt. Wichtige Voraussetzungen sind hierbei ein gutes Standvermögen und die lange Verarbeitbarkeit des Putzes.

Mit unterschiedlich starken Dämmstoffstärken lassen sich Fassadenflächen neu gliedern. So kann selbst ein vom Gebäudeaufbau einfaches Bauwerk interessant geplant werden. Auch der Einsatz von Fassadenprofilen gibt schlichten Fassaden ein gewisses Etwas: Historische Gebäude behalten durch ausgewählte Profile ihren Charme und moderne Gebäude lassen sich mit unterschiedlichen Profilen interessant gliedern.

Profile sind in vielen Standard-Ausführungen erhältlich, wie Bossenprofile, Laibungsprofile und Schmuckprofile. Auch Sonderprofile nach Planer-Vorgaben sind möglich. Es können auch bereits vorhandene Stuckprofile originalgetreu nachgestellt werden. Die Ausführung von Faschen um Gebäudeöffnungen ist bekannt: Durch unterschiedlich breite Faschen kann die Fassadenfläche gegliedert werden. Durch Strukturunterschiede um Gebäudeöffnungen ergeben sich interessante Flächengliederungen.

Mineralische und pastöse Putze

Mineralische Oberputze schützen die Oberfläche und dienen als Untergrund für Fassadenanstriche. Sie sind meist für die maschinelle Verarbeitung konzipiert und lassen sich somit wirtschaftlich aufbringen. Sie zeichnen sich vor allem durch hohe Diffusionsoffenheit und rasche, einfache Verarbeitung aus. Die Strukturvielfalt ist groß – auch für historische Gebäude. Pastöse Oberputze bieten eine außerordentlich große Vielfalt an Strukturvarianten, Farbtönen und Körnungen. Aufgrund UV- und witterungsbeständiger Pigmente sind viele Farbtöne einfärbbar. Pastöse Oberputze schützen die Bausubstanz – auch ohne zusätzlichen Fassadenanstrich.


Bei der Materialauswahl von WDV-Systemen muss darauf geachtet werden, dass die Produkte in der allgemein bauaufsichtlichen Zulassung enthalten sind. Auch die einzuhaltenden Schichtdicken sind darin beschrieben.


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