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Vorliebe Rot

Einfamilienhaus in Hofheim am Taunus
Vorliebe Rot

Was dem einen sein Schloss, ist dem anderen seine Burg – über nichts lässt sich trefflicher streiten als über persönlichen Wohngeschmack. Einfamilienhäuser sind eine ganz besondere Herausforderung für die planenden Architekten und bewegen sich als Bauaufgabe immer an der Grenze zur Dienstleistung.

Bauherren möchten ihre ganz persönlichen Wohnvorstellungen in den eigenen vier Wänden wieder finden. Im Idealfall begegnen sich die Handschrift des Entwerfers und die Vorlieben des Bauherrn und es entsteht ein individuelles Wohnhaus mit Charakter. So geschehen in Hofheim am Taunus; die Aussage des streng kubischen und ganz dem Geist der klassischen Moderne verpflichteten Gebäudes wird durch den Einsatz von Farbe neu definiert und erweitert.
Interpretation
Bylica Architekten aus Frankfurt am Main gelang mit dem zweigeschossigen Bauwerk eine zeitgemäße Interpretation des Themas Villa. Mit seinem obligatorischem Sockelgeschoss sowie dem Walmdach ohne Überstand und unterschiedlicher Neigung demonstriert es zur Straße hin Konvention, während sich alle anderen Seiten großzügig darüber hinweg setzen. Die Dachschräge weist an drei Seiten einen Winkel von 40° auf, während die Südseite mit 19° eine deutlich flachere Dachneigung hat.
Das kompakte Baukörpervolumen entwickelt sich auf einem annähernd quadratischen Grundriss. Ein Wechselspiel von Wand und Öffnung, von Einschnitt und Ausstülpung prägt die Fassade und verleiht der Hülle eine plastische Qualität. Die Ostseite ist durch Faltungen gekennzeichnet, welche den Eingangsbereich markieren und hervorheben.
Gliederung
Auf der Süd- und Westfassade sind zweigeschossige Fensterelemente zusammengefasst und kontrastieren als zurückgesetzte Flächen mit Putz- oder Natursteinflächen. Zusätzlich gliedern und rhythmisieren unterschiedliche Fensterformate die Außenansichten. Die Fensterrahmen sind durch ihre anthrazitfarbige Beschichtung zurückgenommen und unterstützen die Flächigkeit der Fensterelemente. Notwendige Geländer wurden in metallisch grauem Flacheisen ausgeführt, passend zum Blechdach und den Sonnenschutzlamellen am Balkon.
Dem Untergeschoss ist auf der Südseite ein Lichthof vorgelagert, der als Austritt ins Freie dient und über eine Treppe an den höher gelegenen Garten angebunden ist. Dieser Lichthof ist zum großen Teil mit einer Holzbeplankung überdeckt, die wiederum als Terrasse für die Wohn- und Aufenthaltsräume dient. Die Naturstein verkleidete Sockelwand im Erdgeschoss geht über in den Flachdach-Anbau der Garage und bindet beide Baukörper baulich und optisch zusammen.
Das Gebäude wurde als Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken und tragendem Mauerwerk aus Kalksandstein mit Vollwärmedämmsystem (MW-Lamellensystem) ausgeführt. Die Sommerküche auf der Südseite ist durch eine Fassadenverkleidung aus Naturwerksteinplatten hervorgehoben.
Gestaltung
Alle nicht verkleideten Wandflächen der Außenfassade wurden mit einem glatten mineralischen Oberputz überzogen und mit Silikatfarben aus dem Hause Keim behandelt. Kalkputz und Mineralfarben vereinen Dampfdiffusionsfähigkeit, Lichtechtheit und Witterungsbeständigkeit als Voraussetzung für einen bauphysikalisch wie optisch einwandfreien Fassadenaufbau. Auf den Grundanstrich mit Keim Granital folgte ein anschließender zweimaliger Lasurauftrag mit Oxidrot von Keim.
Dieser Anstrich kontrastiert komplementär mit dem üppigen Grün der umgebenden Natur und befreit sich zugleich von der Farbmaxime der klassischen Moderne, deren Vertreter ihre Gebäude in der Regel schlicht weiß beließen. Ganz anders sah es im Inneren der typischen Bauhaus-Architektur aus; entgegen der landläufigen Meinung waren die Innenräume häufig polychrom und bis ins Detail nach sorgfältig ausgearbeiteten Farbplänen beschichtet.
Auf Wunsch des Bauherren kehrten Bylica Architekten diese Regel selbstbewusst um: Sie gestalteten die Innenwände weiß, was die intensive Farbwirkung der Gebäudehülle noch verstärkt.
Weitere Informationen
WDV– MW-Lamellensystem bba 531 Grundanstrich Granital bba 532 Lasuranstrich Oxidrot bba 533
Architekturbüro: bylica architekten, Frankfurt
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